Ypern.[]
Ypern, französis. Ypres,[1] wohlgebaute und befestigte Stadt, im österreichischen Flandern, jezt der Hauptort eines Arrondissements im Französ. Depart. der Lys, am Fluß Yperle, welcher vermittelst des Kanals von Bösingen und der sogenannten neuen Fahrt, den Transport der Waaren zu Wasser nach Nieuport, Ostende und Brügge sehr erleichtert. Die Zahl der Einwohner betrug 1802. 15148. Von 1678 bis 1713 ist sie in französischen Händen gewesen. Im Frieden zu Utrecht aber ward sie dem Hause Oesterreich abgetreten, und von den Holländern 1715 als ein Barriereplatz mit Garnison belegt. Im Jahr 1744 eroberten sie die Franzosen in Gegenwart ihres Königs, und nachdem sie 1756 die Festungswerke zum Theil geschleift, restituirten sie im aachner Frieden 1748 den Ort der Kaiserin Königin, erhielten ihn aber durch den Frieden von Lüneville wieder mit dem ganzen Lande, Wegen der Wollenmanufakturen hat Ypern von alten Zeiten her einen Ruhm; auch Zwirn, Bänder und Spitzen werden hier verfertigt; und die Gegend zeichnet sich durch ihren Getreid- Flachs- und Hanfbau aus. Unter den hiesigen Jahrmärkten ist der in der Fasten der größte. Cornelius Jansenius, von welchem die Jansenisten ihren Ursprung haben, ist bis 1638 Bischof hier gewesen. Die Kirchen enthalten verschiedene sehenswürdige Gemälde. In dem ehemaligen Stifte St. Martin ist nun die Residenz einer Cohorte der Ehrenlegion. -- Zu dem Bezirk von Ypern gehören die 8 Cantons: Ypern, Everdingen, Hooglede, Poperingen, Werwick, Messines und Paschendaele.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.