Zeitungsnachrichten.[]
1812.[]
Newport (in der Provinz Rhode-Island), den 15ten September. [1]
Seit der Unterbrechung unsers Handels mit England sind unsere Manufakturen sehr blühend. Herr Smith hat zu Providence eine errichtet, die schon sehr gute Tücher liefert. Diese Zunahme unserer Manufakturen wird vielleicht dereinst für Großbrittannien noch nachtheiliger als sein gegenwärtiger Krieg mit uns. Der Gang der Dinge sey, welcher er wolle, so muß noch einmal Friede geschlossen werden, und dann wird es finden, daß es den besten Marktplatz für seine Manufakturen unwiederbringlich verloren hat; denn wir werden zuverlässig immer die Produkte unserer eigenen Manufakturen vorziehen, gesetzt, daß sie auch nur gleiche Preise mit den englischen halten. Aber vermuthlich werden wir die Märkte von Kanada, Neuschottland, den Antillen und Südamerika zu niedrigern Preisen versehen können, da die Transportkosten um zwey Drittel geringer sind. Unsere Kapitalisten legen um die Wette ihre Fonds in Manufakturen und landwirthschaftlichen Verbesserungen an. Diese durch die Gewalt der Umstände der amerikanischen Industrie gegebene Richtung bringt schon die besten Wirkungen hervor. In den innern Staaten werden große Landstriche urbar gemacht. Auch beschäftigt man sich sehr mit der Verbesserung des Wollviehs. Vor einigen Jahren ließen die Engländer, eifersüchtig auf unsere Schafheerden, sie zu den höchsten Preisen in Konnektikut aufkaufen. Dieser Verlust ist ersetzt worden, und wir werden in Kurzem eine große Menge trefflicher Wolle für unsere Tuchmanufakturen haben. Was den gegenwärtigen Krieg betrifft, so erwarten wir dessen Resultate ohne Besorgniß. Unsre Kaper fangen an den englischen Handel zu beunruhigen; sie haben schon reiche Prisen gemacht, besonders die von Baltimore und Charlestown.
Quellen.[]
- ↑ Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 283 Montag, den 25. November/7. December 1812.