Neustadt, Wienerische, Stadt von 557 Häusern und 5,000 Einwohnern, nebst einem Schloß im Land unter der Ens, an der Ungarischen Gränzen, 6 Meilen südwärts von Wien. Sie ist nach Wien die größte in diesem Theil von Oesterreich, hat eine Gypsfabrike, Zuckerraffinerie, Fabriken von Seidenzeugen, Band, eisernen Geschirre, Nähnadeln xc. und das Stapelrecht über die aus Italien kommenden Waaren. Der Sitz des Bißthums von Neustadt, so unter dem Erzbischof zu Wien stehet, ward im J. 1784 nach St. Pölten verlegt. Seit 1752 ist auf dem Schlosse eine guteingerichtete Militairacademie angelegt worden, in welcher sich im J. 1781 ohngefähr 400 Eleven befanden. Im J. 1805 wurde auch das ehemals schon vorhandene Gymnasium wieder hergestellt. Die Umliegende Gegend, das Steinfeld, ist wenig fruchtbar. Ein im J. 1803 vollendeter Kanal setzt Neustadt mit Wien in Verbindung.
Quellen und Literatur.[]
- Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.