Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Die (alten) französischen Niederlande, oder Französisch-Flandern.[]

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Die schon in der letzten Hälfte des 17ten Jahrhunderts von den vormaligen östreichischen Niederlanden abgerissenen Stücke von Flandern, Hennegau, Namur und Luxemburg, nebst dem Ländchen Cambresis, an der Nordsee, zwischen Belgien und Alt-Frankreich, ein schöner, meist flacher, theils ebener, theils auch hügeliger Landstrich, der von den Flüsse Lys (oder Leye), Deule, Scarpe, Sambre, Schelde u. s. w. nebst mehreren Verbindungskanälen bewässert wird, und einen fetten, meist thonartigen, an Getraide, Hülsenfrüchten, Oelpflanzen, Tabak, feinem Flachs, Obst und Wieswachs ungemein fruchtbaren Boden hat, auch ist hier viel Holz. Die Einwohner sind meistens Flamänder und sprechen zum Theil noch Flämisch; sie sind sehr gewerbsam und treiben allerlei Fabriken und Handel. -- Diese Landschaft, die Hauptsächlich durch den Frieden von Nimwegen im Jahre 1678 an Frankreich gekommen ist, bildete vormals das Gouvernement von Flandern und jetzt nachbenanntes Dept.

Das Departement des Norden, das diesen Namen hat von seiner Lage auf der Nordgränze von Alt-Frankreich hat und die vormaligen französischen Niederlande begreift, umfaßt eine Flächenraum von 100 Q. M. mit der ansehnlichen Bevölkerung von 774,000 Menschen, und ist jetzt in die sechs Gemeindebezirke von Lille, Douay, Bergues, Hazebrouck, Cambrai und Avesnes abgetheilt, welche zusammen 671 Gemeinden in 60 Kantonen enthalten.


VVaelsch-Flandern.[]

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VVaelsch-Flandern, oder wallonisches Flandern, ehemalige Landschaft in der Grafschaft Flandern, zwischen dem eigentlichen sogenannten Flandern, der Landschaft Hennegau und Artois. Die Einwohner darinn werden insgemein VVaelen, oder Wallonen genennt, und die vornehmsten Städte sind Ryssel, Douay und Dornick. Der Name kommt von dem verdorbenen Französischen, welches der gemeine Mann in diesen Gegenden spricht. Sie machen jezt den größten Theil vom Französ. Departem. des Nord.


Quellen.[]

  1. Neueste Länder- und Völkerkunde. ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Zweiter Band. Frankreich. Weimar, im Verlage des geographischen Instituts, 1806.
  2. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.
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