Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Waffenstillstand von Judenburg.[]

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Der siebente April 1797.

Innerhalb vierzehn Tagen hatte der General Bonaparte die Oesterreicher ganz aus dem Venetianischen vertreiben, Friaul, das sogenannte Uferland (Litorale) und einen Theil des Herzogthums Krain erobert. Am 5. April stunden die Franzosen nur noch 9 Posten von Wien, der Hauptstadt der österreichischen Monarchie. Nun kamen heute die Generale Bellegarde und Merveld in das französische Hauptquartier zu Judenburg mit der Erklärung: "Der Kaiser wünsche nichts sehnlicher, als die Ruhe von Europa wieder hergestellt zu sehen. Der Erzherzog Karl trage daher auf einen Waffenstillstand von zehn Tagen an, um desto schneller den Frieden zwischen beiden Nationen zu vermitteln." Bonaparte erwiederte: "Ein Waffenstillstand sey zwar bey dem gegenwärtigen Stand der beyderseitigen Armeen ganz gegen seinen Vortheil, wenn derselbe aber den Frieden herbeyführen könne, sey er nicht abgeneigt, ihn zu schließen."

Die Bedingungen dieses Waffenstillstandes waren folgende: 1) Er sollte bis zum 13. April Abends dauern, 2) die fränkische Armee die Vorposten ihres rechten Flügels in eben derjenigen Position lassen, in der sie sich jetzt befänden, nemlich zwischen Fiume und Triest; 3) der Waffenstillstand sollte auf gleiche Weise für das Tyrol statt haben und dort die Feindseligkeiten nicht eher angehen, als 24 Stunden, nachdem die Befehlshaber beyder Armeen deßhalb übereingekommen wären.

Diesem Waffenstillstand folgten am 18. April die Friedenspräliminarien von Leoben, worinn Oesterreich Verzicht auf Belgien that und die Grenzen von Frankreich anerkannte, wie die Republik sie dekretirt hatte, und endlich die Errichtung und Unabhängigkeit einer Republik in der Lombardey gestattete.


Quellen.[]

  1. Neues historisches Handbuch auf alle Tage im Jahr mit besonderer Rücksicht auf die Ereignisse der neuesten Zeiten von Wagenseil Königl. baier. Kreißrath. Augsburg und Leipzig in der Jenisch und Stageschen Buchhandlung.
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