Rheinthal.[]
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Rheinthal, Rhinthal, schmaler Strich Landes in Helvetien, welcher nördlich durch den Bodensee, östlich durch den Rhein, westlich durch die Gebirge Appenzell, und südlich von der Herrschaft Sax begränzt wird. Er hat 8 Stunden in die Länge, 2 Stunden in die Breite, 5 QM. Flächeninhalt und gegen 15000 Einwohner. Zunächst am Rhein ist das Land durch die häufigen Ergießungen des Flusses mit Kieß bedeckt und wenig angebaut; die entfernteren Striche aber sind sehr fruchtbar an Wieswachs, Flachs, Obst und Wein, auch die Viehzucht ist beträchtlich, und die fleißigen Einwohner verarbeiten ihren Flachs in Garn und zum Theil in Leinwand, auch viele Baumwolle wird gesponnen und für die St. Gallen. und Appenzeller Manufakturen gewebt. An Holz ist Mangel, aber es findet sich Torf, und die sehr guten und harten Bruchsteine werden weit verführt. Der Rhein ist nur für Flöße schiffbar. Die meisten Einwohner sind reformirter Religion, die übrigen Katholiken; beyde haben gleiche Rechte. Das Rheinthal stund unter der Hoheit der 8 alten Cantons, auch der Abt von St. Gallen hatte große Vorrechte. Jezt aber gehört es zum Helvetischen Canton St. Gallen, und macht einen von den 8 Distrikten desselben aus. Der Hauptort ist Rheineck, und die Gegend um diese Stadt heißt das Untere- alles übrige aber das Obere Rheinthal.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.
Literatur.[]
- Geschichte des Rheinthals nebst einer topographisch-staatistischen Beschreibung dieses Landes. Mit einer Karte und Prospekten. St. Gallen, gedruckt bey Zollikofer und Züblin. 1805.