Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Der Feldzug von 1793 in den Niederlanden.

Die Franzosen hatten nach der blutigen Schlacht von Jemappe am Schlusse des Feldzugs von 1792 die Niederlande erobert, die östreichische Armee bis hinter die Roer zurückgetrieben, und am 1. Februar 1793 England und Holland den Krieg erklärt. Durch den Verlust der Schlacht von Neerwinden am 18. Mai 1793 sahen sie sich aber gezwungen, die eroberten Provinzen wieder eben so schnell zu räumen und hinter ihre Grenzen zurückzugehen. England bot jetzt alle Mittel auf, um eine ansehnliche Macht gegen die Franzosen ins Feld zu stellen, und schloß unter andern am 10. April 1793 eine Convention mit dem Landgrafen von Hessen-Cassel, vermöge welcher 8000 Hessen in englischen Sold genommen werden, und unter dem Oberbefehle des Herzogs von York in Flandern auftreten sollten.

Dieses Corps bildete 2 Divisionen; die 1ste Division, unter den Befehlen des Generallieutenants v. Wurmb, bestand aus:

1 Grenadierbataillon, Comm.: Oberstlieut. v. Wurmb.
Regt. Prinz Carl, 2 Bat.
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Oberst v. Hanstein.
Regt. Loßberg, 2 Bat.
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Oberst v. Lengerke.
Regt. Gensd'armes, 3 Esc.
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Oberst v. Schlotheim.

Die 2te Division, unter Commando des Generallieutenants v. Buttlar, der zugleich das Ganze commandirte, bestand aus:

1 Grenadierbataillon, Comm.: Oberstlieut. v. Eschwege.
Regt. Erbprinz, 2 Bat.
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Oberst v. Biesenrodt.
Regt. Kospoth, 2 Bat.
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Oberst v. Stein.
Jägerbataillon, 2 Comp.
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Oberst v. Prüschenck.
Regt. Carabinier. 3 Esc.
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Oberst v. Kruse.
Regt. Prinz Friedrich Dragoner, 5 Escadrons, Comm.: Generalmajor v. Schmied.

Ueberhaupt 11 Bataillone, 11 Escadrons mit 20 Kanonen Regiments-Artillerie.

Generalmajor v. Borck commandirte die Infanterie der 1ten, Generalmajor v. Cochenhausen die Infanterie der 2ten Division, Generalmajor v. Dalwigk die Cavallerie; Oberst Eitel übernahm in der Folge den Befehl über die Artillerie, welche bis dahin nur aus den Regimentsgeschützen zusammengesetzt war, aber im Laufe des Feldzuges von 1794 durch 2 schwere Batterien, zusammen aus 8 Zwölfpfündnern, 8 Sechspfündnern und 4 Haubitzen bestehend, vermehrt wurde.

Da das Jägercorps und das leichte Infanteriebataillon Lentz bei der Armee am Oberrheine standen, gleichwohl leichte Infanterie diesem Corps beigegeben werden mußte, so wurde die Errichtung eines neuen Jägerbataillons angeordnet, welches nur 2 Compagnien, jede zu 90 Mann, stark seyn sollte. Die wenigen im Lande zurückgebliebenen Jäger und alle jungen Leute, welche in Erlernung der Jägerei begriffen waren, wurden vorzugsweise zu dem neuen Jägerbataillon bestimmt, das in dem Dorfe Waldau bei Cassel errichtet wurde. Dem Obersten v. Prüschenck von Prinz Friedrich Dragonern, welcher in Amerika beim Feldjäger-Corps gestanden, wurde, mit Beibehalt seiner Escadron in jenem Regiment, das Commando dieses Jägerbataillons übertragen, und die Staabs-Capitains Ochs vom Jägercorps und v. Thümmel, Flügeladjutant des Landgrafen, zu Compagnie-Chefs in demselben ernannt.

Quellen und Literatur[]

  • Biographie des Generals von Ochs. Ein politisch-militairischer Beitrag zur Geschichte des nordamerikanischen und des französischen Revolutionskrieges, so wie der Feldzüge in Spanien, Rußland und Deutschland. (Aus den Originalpapieren des Generals und sonstigen authentischen Mittheilungen.) Herausgegeben von Leopold, Freiherrn von Hohenhausen. Cassel 1827. Im Verlage der Luckhardt'schen Hofbuchhandlung und gedruckt bei J. H. Hampe.
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