Treffen bei Wörgl in Tyrol.[]
Der 13. May 1809.
Die unglückliche Folge dieses Treffens war die gänzliche Zersprengung der Oesterreicher mit Verlust alles Geschützes und einen Theils des Gepäckes. Hätten die Bayern ihren Sieg besser benützt, ihre Reiterey hätte noch in derselben Nacht bis Hall und Inspruck streifen, die Zusammenziehung der Sturmmasse und aller andern Mittel der Vertheidigung vereiteln, und vielleicht den österr. Commandirenden F. M. L. M. Chasteler nebst dem Intendanten Bar. Hormayr fangen können. Nicht volle 3000 Oesterreicher, darunter kaum 900 Mann Linien-Truppen das übrige Kärnthner Land-Wehre, die hier zum erstenmal ins Feuer kam, mit 6 Canonen und 70 Mann von Hohenzollern leichten Pferden, fochten hier gegen 18,000 bayersche Fussgeher und 1700 Reiter, mit mehr als 30 Stück Geschütz. Das Landvolk, das noch Tages vorher verzweifelte Gegenwehr geleistet hatte, verliess an diesem Tage das österreich. Militär. Der mit 13 rühmlichen Wunden aus einer ältern Zeit bedeckte F. M. L. Marquis Chasteler machte zu Hall, wo er sich kaum den Misshandlungen eines trunkenen Haufens aus der Hefe des Volkes entwinden konnte, die traurige und oft bewährte Erfahrung, dass bei solcher, besonders im Volkskriege ein einziges Unglück hinreiche, um die gerechtesten Ansprüche auf Ruhm und Dank aus so vielen älteren glorreichen Tagen zu verwirken.
Quellen und Literatur.[]
- Historischer Militair-Almanach des 16. 17. 18. und 19. Jahrhunderts. Mit besonderer Hinsicht auf das letztere, und den oesterreichischen Kaiserstaat. Mit 15 Portraits, für Freunde der neueren und neuesten Kriegsgeschichte von Johann Ritter von Rittersberg. Prag bei C. W. Enders 1825.