Gefecht bey Tirlemont.[]
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Der sechszehnte März 1793.
Dumouriez wußte, daß der Prinz von Koburg ihn am heutigen Tag angreifen würde, es war ihm also alles daran gelegen, demselben diesen Vortheil zu entreissen, weil er durch einen glücklichen Schlag, dem er gleich nach seiner Ankunft bey der Armee ausübte, sowohl auf den Feind mächtig wirken, als auch seinen eigenen Truppen nicht wenig Vertrauen auf seine Person einflößen würde. Am 15ten März rückte er mit seiner ganzen Armee vorwärts und stellte sich über Bautersem hinaus ganz nahe bey Cumtich. Die Oesterreicher hatten Tirlemont und den Raum zwischen den beyden Geteflüssen von der Chaussee von St. Tron bis Hoguerde gegenüber mit einem starken Vordertreffen besetzt. Den 16ten Morgens grief sie Dumouriez mit Heftigkeit an und drückte sie nach einigem Widerstand aus Tirlemont hinaus. Sie zogen sich über den kleinern Arm der Gete auf die Anhöhen von Neerlanden, Nerwinde xc. zurück. Die Franzosen bemächtigten sich des Dorfs Gozenhofen, das die ganze Ebene beherrscht und auf einer vorwärts mit Zäunen, rechts und im Rücken aber mit beträchtlichen Wassergräben umgebenen Erhöhung liegt, dessen Wichtigkeit die Oesterreicher erst recht erkannten, nachdem die Franzosen es genommen hatten, und der Vortrab mit Kanonen dahin gestellt worden war. Zwar thaten die Oesterreicher Wunder der Tapferkeit, indem sie den Feind mit der Kavallerie daraus zu werfen versuchten, allein alle ihre Anstrengung war vergebend. Nachdem das Gefecht bis Abends um vier Uhr gedauert hatte, mußten sie nach einem Verlust von mehr als zwölfhundert Mann sich auf allen Punkten zurückziehen.
Quellen.[]
- ↑ Neues historisches Handbuch auf alle Tage im Jahr mit besonderer Rücksicht auf die Ereignisse der neuesten Zeiten von Wagenseil Königl. baier. Kreißrath. Augsburg und Leipzig in der Jenisch und Stageschen Buchhandlung.