Züge von Heldenmuth.[]
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Als am 8ten Mai die Oesterreicher bei St. Daniel durch sie Uebermacht der feindlichen Kavallerie zum Rückzug genöthigt wurden, drang der Feind rasch nach, und erreichte eine halbe Batterie, deren Bedienung zusammen gehauen oder gefangen wurde; jedoch hatte die Bespannung noch zeitig genug die Flucht ergriffen. In dem Augenblick des heftigen Gefechtes konnte der Feind nicht daran denken, die eroberten drei Kanonen weg zu bringen. Als sich das Gefecht in der Folge etwas seitwärts zog, blieben diese Kanonen frei auf dem Platze stehen. Der Korporal Emrich Csontos, und die Gemeinen, Johann Toth, Stephan Urmeth und Paul Bally, von Ott Husaren, bemerkten solches, sprangen von ihren Pferden, eilten zu den Kanonen, und thaten aus denselben viele Schüsse auf die feindliche Kavallerie. Hierauf schickte man feindlicher Seits ein Detaschement ab, um diese Kanonen noch einmal zu nehmen; aber das heftige Feuer, welches die vier tapfern Husaren aus denselben auf sie machten, verhinderte nicht nur ihr Anrücken, sondern verursachte auch, daß sich die ganze Kavallerielinie auf mehr als 600 Schritte zurückzog. Zwei volle Stunden unterhielten diese Braven ihr so wirksames Feuer, bis endlich die entflohene Bespannung zurückgeholt, und die Kanonen zurückgebracht wurden.
In der Affaire bei St. Daniel, am 11ten Mai, wurde dem Husaren Georg Szileys, vom Ott'schen Regiment, sein Pferde erschossen. Anstatt sich um seinen Mantelsack, der sein ganzes Habe enthielt, zu bekümmern, ergriff er das Gewehr eines gefallenen Infanteristen, stellte sich in die Reihen der Grenadiere, focht drei Stunden lang mit ausgezeichneter Tapferkeit, und belebte durch das Beispiel seines Muthes, so wie auch durch sein Zureden, die Tapferkeit der ihm nächsten Kampfgefährten.
Quellen.[]
- ↑ Beiträge zur neuesten Kriegsgeschichte in Spanien und dem Norden von Europa in den Jahren 1811, 1812 und folgenden, mit Rückblicken auf die Kriege in den Jahren 1805 bis 1810. Leipzig, in der Baumgärtnerschen Buchhandlung. 1813.