Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Musée Carnavalet Paris


Millesimo.[]

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Millesimo, ein italienisches Städtchen in Montferrat an der Gränze von Finale, in der neuern Kriegsgeschichte berühmt durch den Sieg, welchen Bonaparte hier am 15ten April 1796 erfocht.

Obgleich der französische Feldherr am 11ten eine blutige Schlacht gegen Beaulieu bei Montenotte gewonnen hatte, so standen doch die Oesterreicher noch mit der sardinischen Armee in Verbindung und waren durch diese den Franzosen weit überlegen. Bonaparte beschloß, sie zu trennen, griff, durch neue Truppen aus dem südlichen Frankreich verstärkt, schon nach drei Tagen die Oesterreicher bei Dego und Millesimo an, und blieb nach einem mehrmals zweifelhaften Kampfe auch diesmal Sieger, so daß er wenige Tage darauf das verschanzte Lager der Sardinier bei Ceva erstürmen konnte, wodurch Sardinien außer Thätigkeit gesetzt wurde.


Schlacht bey Millesimo.[]

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Die Schlacht bey Montenotte konnte nicht entscheidend für den Feldzug seyn. Beaulieu, ob er gleich geschlagen war, blieb noch immer Herr und Meister, durch seinen rechten Flügel, die Hand dem linken der österreichisch-sardinischen Armee zu bieten. Die Kunst war, diese beyden Armeen zu trennen, und die eine in Unthätigkeit zu erhalten, während man die andere schlug. Weil alle beyde Armeen diese große Gefahr leicht einsehen mußten, so wurde diese Operation dadurch noch mehr erschwert, und der Ruhm, sie glücklich auszuführen, war um so größer, da sie das Werk einer, an Zahl weit schwächern, Armee seyn sollte. Die Zeit war kostbar und Buonaparte wußte es; er befahl daher, als er am 23ten sein Hauptquartier nach Carcare verlegte, dem General Laharpe gegen Sozello zu marschieren, als wolle er dort die acht Bataillone aufheben, die der Feind daselbst postirt hatte, und sich den andern Tag durch einen schnellen und verborgenen Marsch nach der Stadt Cairo zu begeben. General Massena erhielt den Auftrag, die Höhen von Dego zu besetzen, während die General Menard und Joubert, der eine die Anhöhe von Biestro, der andere die wichtige Position von St. Margaretha einnehmen würden. Diese Bewegung versetzte, nach den Gefechten von Montenotte, seine Armee über den Rücken der Alpen, und auf ihre gen Italien sich senkende Abhänge. Gewiß, es war sehr viel, in so wenigen Tagen diese Alpen von der Seite erklimmt zu haben, die nach dem mittelländischen Meere gekehrt ist. Man konnte sie nunmehr als überstiegen ansehn, und es war fast ohne Beyspiel, daß dieses je mit solche Schnelligkeit geschehen wäre. Doch, wir wollen ihn selbst reden, und uns die wichtige und glorreiche Schlacht bey Millesimo beschreiben lassen.

"Den 24 Germinal (13. April) forcirte der General Augereau bey Tagesanbruch den Posten von Millesimo, während die Generale Menard und Joubert den Feind aus allen benachbarten Posten trieben, und umringte durch ein schnelles und kühnes Manövre ein Corps von 1500 österreichischen Grenadieren, an deren Spitze der Generallieutenant Provera, Ritter vom Maria-Theresia-Orden, befand, der, statt die Waffen niederzulegen und sich zum Kriegsgefangenen zu ergeben, sich auf den Gipfel des Berges Cossaria zurückzog, und sich in den Ruinen eines durch seine Lage sehr festen alten Schlosses verschanzte. -- General Augereau ließ seine Artillerie vorrücken, man kanonirte sich mehrere Stunden nach einander. Um 11 Uhr Morgens ließ ich, verdrüßlich darüber, meinen Marsch durch eine Handvoll Leute aufgehalten zu sehen, den General Provera auffordern, sich zu ergeben. Der General Provera verlangte mich zu sprechen; aber eine lebhafte Kanonade, die zu meiner Rechten begann, nöthigte mich, mich dahin zu begeben. Er unterhandelte mit dem General Augereau mehrere Stunden; da aber die Bedingungen, die er verlangte, nicht annehmlich waren, und die Nacht einbrach, ließ der General Augereau 4 Colonnen formiren, und marschirte gegen das Schloß Cossaria. Schon war der unerschrockene General Joubert, Grenadier an Muth, und ein ganzer General an Kenntnissen und militairischen Talenten, mit 7 Mann in die feindlichen Verschanzungen eingedrungen, er wurde aber am Kopfe verwundet und fiel zur Erde; seine Soldaten hielten ihn für todt, und dies hemmte die Bewegung seiner Colonne. Seine Wunde ist nicht gefährlich. -- Die 2te vom General Banel commandirte Colonne marschirte in dumpfer Stille und das Gewehr im Arm, als dieser brave General am Fuße der feindlichen Verschanzungen getödtet wurde. -- Die 3te Colonne unter dem Commando des Generaladjutanten Quenin wurde gleichfalls in ihrem Marsche dadurch irre gemacht, daß eine Kugel diesen General erschoß. Die ganze Armee bedauerte den Tod dieser beyden braven Officiere. -- Die unterdessen eingebrochene Nacht ließ mich befürchten, daß der Feind sich mit dem Säbel in der Faust durchschlagen versuchen möchte. Ich ließ daher alle Bataillone zusammen stoßen, Brustwehren von Fässern machen, und Haubitzen-Batterien in der Weite eines halben Flintenschusses errichten. -- Den 25ten Germinal (14. April) standen sich sogleich bey Anbruch des Tages die sardinisch-österreichische und französische Armee einander gegenüber; mein linker Flügel, den General Augereau commandirte, hielt den General Provera eingeschlossen; mehrere feindliche Regimenter, und unter andern das Regiment Belgiojoso, versuchten, mein Centrum zu durchbrechen. Der Brigadegeneral Massena schlug sie lebhaft zurück; ich gab ihm sogleich Ordre, sich auf den rechten Flügel zurück zu ziehen, und um 1 Uhr Nachmittags umging Massena den linken Flügel des Feindes, der das mit starken Verschanzungen und Batterien umgebene Dorf Dego besetzte. Sodann marschirten unsere leichten Truppen bis auf den Weg nach Dego und Spigno. General Laharpe marschirte mit seiner Division in 3 dicht an einander stoßenden Colonnen; die links stehende unter dem Gen. Causse watete unter dem Feuer des Feindes durch die Bormida, ungeachtet ihr das Wasser bis an die Mitte des Leibes gieng, und griff den linken Flügel der Feinde zur Rechten an. General Cervoni, der an der Spitze der 2ten Colonne stand, gieng ebenfalls unter der Bedeckung einer von unseren Batterien, über die Bormida, und gerade auf den Feind los. Die 3te Colonne, unter Commando des General-Adjutanten Boyer, tournirte einen Graben, und schnitt dem Feinde den Rückzug ab. -- Alle diese, von der Unerschrockenheit der Truppen und den Talenten verschiedener Generale unterstützten Bewegungen, erreichten den erwünschten Zweck. Kaltblütigkeit ist das Resultat des Muths, und Muth ist das Erbtheil aller Franzosen. -- Der Feind, von allen Seiten eingeschlossen, hatte keine Zeit zu capituliren; unsere Colonnen brachten Tod, Schrecken und Flucht unter ihn. -- Während wir auf unserer Rechten Dispositionen zum Angriffe auf den linken Flügel des Feindes machten, ergab sich der General Provera mit dem Corps, das er zu Cossaria commandirte, zu Kriegsgefangenen. -- Unsere Truppen setzten dem Feind von allen Seiten mit Wuth nach; der General Laharpe stellte sich an die Spitze von 4 Eskadrons Cavallerie, und verfolgte ihn lebhaft. Wir haben an diesem Tage 7 bis 9000 Gefangene gemacht, unter welchen ein General-Lieutenant, 20 bis 30 Obersten und Oberstlieutenants, und wir haben fast ganz folgende Regimenter gefangen genommen: Freycorps, 3 Compagnien Croaten, ein Bataillon von Pellegrini, Stein, Wilhelm Schröder, Teutschmeister; 4 Compagnien Artillerie; mehrere Oberofficiere vom kaiserl. Ingenieurcorps; und die Regimenter Montferrat, de la Marine, de Suze, und 4 Compagnien Grenadiere in sardinischen Diensten. -- Erbeutet: 22 Kanonen mit den Pulverwagen und Gespann, und 15 Fuhren. -- Der Feind hatte 2000 bis 2500 Todte, unter welchen ein General-Adjutant des Königs von Sardinien, ein Oberster, sich befindet *).

Der Sieg der Franzosen bey Millesimo war um so wichtiger, da er ihnen an Lebensmitteln, Munition xc. die Mittel zu neuen Fortschritten, und die nöthigen Unterstützungen verschaffte, die sie sich in diesen hohen Gebirgen nur mit grossen Schwierigkeiten nachbringen lassen konnten. Er versprach dem General Buonaparte seine nahe Vereinigung mit der Division des Generals Serrürier, welcher die Ufer des Tanaro und das Thal Oneglia bewachte, und so erhielt er zu eben der Zeit Verstärkung, wo er die österreichisch-sardinische Armee um 10,000 Mann, und 40 Feldstücke, um ihre Magazine und einen Theil ihres Gepäckes geschwächt hatte, ein Verlust, der ihnen die Schwierigkeiten des Lokals sehr empfindlich machen mußte. Es blieb ihnen nichts übrig, als irgend ein kühnes Wagstück zu unternehmen, um den schnellen Marsch der Franzosen zu hemmen.

*) Der Uebersetzer glaubt es sowohl seiner Deutschheit als Unpartheilichkeit angemessen, jedesmal die Wiener Amtsberichte den französischen beyzufügen. -- "In dem Maaße, als die feindliche Armee in Italien die ihr zugeschickten beträchtlichen Verstärkungen erhielt, setzte sie ihre Bewegungen und Unternehmungen fort, um die schon eine Zeit vorher veroffenbarte Absicht, gegen Ceva und Bocchetta vorzudringen, und überhaupt sich der dortigen Gegenden zu bemeistern, mit Anstrengung aller Gewalt zu erreichen.

Als am 12ten, wie letzthin gemeldet wurde, die k. k. Truppen unter den Befehlen des Feldmarschall-Lieut. Argenteau und des Generalmajors Rukavina, durch des Feindes Uebermacht nach Baretto zurückgedrängt worden, erhielten sowohl der Feldmarschall-Lieut. Argenteau, als der Oberste Vukasovich eine Verstärkung an Mannschaft, mit dem Auftrage, den Posten Dego auf das äußerste zu vertheidigen, und dem Feinde bey Sasello eine Demonstration zu machen. Der Feind, der indessen am 12ten bis Pentinorca gekommen war, rückte am 13ten auch gleich bis gegen Dego vor, und bedrohte diesen Posten von allen Seiten, gieng aber am 14ten wieder über Rochetta nach Cairo zurück, jedoch, wie es sich hierauf zeigte, bloß in der Absicht, mehrere Truppen an sich zu ziehen, wie er dann auch gleich in 3 Colonnen und mit vielem Geschütze gegen Dego anrückte.

Die hier gestandenen k. k. Truppen haben zwar die mit äußersten Wuth auf sie gemachten feindlichen Angriffe mit rühmlicher Tapferkeit wiederholt abgeschlagen; und als der Oberste Bukasovich dem Feinde von Sasello in die Flanke kam, und mit Muth angriff, wurden die Feinde von Berg zu Berge bis über Dego zurückgeworfen; es waren ihnen auch bereits Kanonen und mehr als 500 Mann an Gefangenen abgenommen worden; allein, da der Feind immer neue Colonnen zur Verstärkung herbey führte, und die unter dem Feldmarschall-Lieut. Argenteau gestandenen k. k. Truppen von allen Seiten gedrängt wurden: so waren sie endlich genöthigt, sich nach Terzo zurückzuziehen.

Zu eben diese Zeit fiel der Feind in Cossaria den allda mit einem Theile des Giulayschen Freycorps und einem piemontesischen Grenadier-Bataillon gestandenen k. k. Feldmarschall-Lieutenant Provera mit großer Uebermacht und Heftigkeit an und wußte, des geschehenen tapfern Widerstandes ungeachtet sich dieses Postens zu bemeistern.

Gleichermaßen überwältigte eine durch das Thal von Calisano hervorgekommene feindliche Uebermacht den Posten von St. Giorani Murialdo, drang durch das Thal Stanaro, und bemächtigte sich ebenfalls nach einem hartnäckigen Gefechte von Battisollo.

Zu der Zeit, da der commandirende General unter dem 16ten April hierüber seinen Bericht erstattete, war ihm unser eigentlicher Verlust noch nicht bekannt; und er beschäftigte sich vorzüglich damit, die Vorpostenkette von Bocchetta über Villa Calde nach Rosiglione, Pozone, Mollare, Cremaline, Cortesio und Melazzo mit der Stellung von Acqui zu verbinden."


Le Mémorial de Sainte-Hélène.[]

[3]
V. Schlacht von Millesimo, 14ten April.

Den 12ten war das Hauptquartier der französischen Armee in Carcari; die geschlagene Armee hatte sich zurückgezogen, und zwar die Piemonteser nach Millesimo und die Oestreicher gegen Dego. Diese beiden Positionen hingen mit einander vermöge einer piemontesischen Division zusammen, welche die Anhöhen von Biestro besetzen sollte.

In Millesimo waren die Piemonteser auf dem Wege aufmarschirt, welcher nach Piemont führt; zu ihnen stieß Colli mit Allem, was er vom rechten Flügel an sich ziehen konnte.

In Dego hatten die Oestreicher die Stellung genommen, um den Weg nach Aqui, was die gerade Landstraße nach Mailändischen ist, zu versperren; zu ihnen stieß nach und nach Alles, was Beaulieu von Voltri mit sich zurückführen konnte; hier waren sie im Stande, Verstärkungen aus der Lombardei an sich zu ziehen.

Auf diese Art waren die beiden Ausgänge aus dem Piemontesischen und aus dem Mailändischen gesichert; der Feind schmeichelte sich, Zeit genug zu gewinnen, um sich dort festzusetzen und zu verschanzen.

So vortheilhaft auch die Schlacht von Montenotte für uns gewesen war, so hatte doch der Feind in seiner Ueberlegenheit der Anzahl das Mittel gefunden, seinen Verlust wieder zu ersetzen; aber schon den dritten Tag nachher eröffnete uns die Schlacht von Millesimo die beiden Wege nach Turin und nach Mailand.

Augereau, dessen Division den linken Flügel der französischen Armee ausmachte, zog gegen Millesimo; Massena mit dem Centrum marschirte gegen Dego, und Laharpe, der den rechten Flügel kommandirte, rückte auf den Anhöhen von Cairo an.

Der Feind hatte seinen rechten Flügel dergestalt angelehnt, daß er die Hügel von Cosseria, auf welchen man die beiden Arme der Bormida bestreichen konnte, besetzen ließ; aber schon am 13ten ging der General Augereau, der in der Schlacht von Montenotte nicht zum Gefechte gekommen war, mit solcher Heftigkeit auf den rechten Flügel des Feindes los, daß er ihm die Bergschlünde von Millesimo wegnahm, und die Hügel von Cosseria umzingelte. Provera, der den Vortrab, 2000 Mann stark, kommandirte, wurde hier abgeschnitten. In dieser verzweifelten Lage wollte er sich durch Kühnheit heraushelfen; dieser General flüchtete sich in die Ruinen eines alten Bergschlosses und verrammelte sich darin. Hier sah er von oben herunter zu, wie der rechte Flügel der sardinischen Armee sich zur Schlacht auf den folgenden Tag gefaßt machte, wo er alsdann hoffte, wieder frei zu werden.

Colli konnte in der Nacht mit allen seinen Truppen aus dem Lager von Ceva ankommen. Man fühlte also, wie wichtig es gewesen wäre, wenn man noch demselben Tage sich des Schlosses von Cosseria hätte bemächtigen können; allein dieser Posten war fest; es gelang nicht.

Den Tag darauf kamen die beiden Armeen an einander. Massena und Laharpe nahmen Dego nach einem hartnäckigen Gefechte, und Menars und Joubert die Anhöhen von Biestro weg. Alle Angriffe von Seiten des Generals Colli, um Cosseria zu befreien, waren vergebens; er wurde geschlagen und, das Schwerdt in den Rippen, verfolgt. Provera mußte das Gewehr strecken. Der Feind, den man in den Bergschlünden von Spigno lebhaft verfolgte, verlor hier einen Theil seiner Artillerie, nebst vielen Fahnen und Gefangenen.

Nun sah man ganz deutlich, daß die beiden Armeen, nämlich die Oestreichische und die Sardinische von einander getrennt waren. Beaulieu versezte sein Hauptquartier nach Acqui, auf der Landstraße nach dem Mailändischen, und Colli zog nach Ceva, um die Vereinigung mit Serrurier zu verhindern, und Turin zu decken.



> > > VI. Treffen bei Dego, 15ten April. > > >


Schreiben von Augereau.[]

[4]

Milleſimo, den 25ſten Germinal d. J. 4. (d. 14. April 1796.)


An Denſelben.

Ihren Befehlen zufolge habe ich dieſen Morgen die Brigade des Generals Victor abmarſchiren laſſen; die des Generals Joubert iſt an ihrem Beſtimmungsorte eingetroffen; es bleibt mir alſo nur die 39ſte Halbbrigade, und mit dieſer ſoll ich zur Beſatzung von Cosraia und zum Dienſte in Carcaro die nöthige Mannſchaft liefern, ſo daß ich nur 1000 bis 1200 Mann zu melner Verfügung habe. Sie werden einſehen, daß es ganz unmöglich iſt, mit dieſer Truppenzahl Stellungen zu beſetzen und einen Angriff zu unternehmen. Ich werde jedoch, um eine Diverſion zu machen, den Feind unaufhörlich beunruhigen, und um dieß mit Erfolg zu bewirken, mich mit dem General Joubert verabreden, der mich ſo eben benachrichtigt, daß die Piemonteſer ſich nach Montezemo zurückgezogen haben.

Augereau.
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Ebendaſelbſt, den 25ſten Germinal d. J. 4. (d. 14. April 1796.)

An Denſelben.

Ich melde Ihnen, daß ich mich entſchloſſen habe, morgen früh Montezemo anzugreifen. Zu dieſem Ende werde ich die Brigade des Generals Begrand auf die Höhen von Rocavignano rücken laſſen; die Brigade des Generals Joubert wird von Bieſtro ausmarſchiren und auf den nämlichen Punkt ihre Richtung nehmen; die, des Generals Rusca, welche Saint Jean de Murialto beſetzt hält, wird den Feind auf ſeinem linken Flügel umgehen und ihm den Rückzug nach Ceva abſchneiden. Ueber das Ergebniß dieſes Unternehmens werde ich Ihnen Bericht abſtatten.

Augereau.
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Cossaria, den 25sten Germinal d. J. 4. (d. 14. April 1796.)

An Denselben.

Die Truppen, welche das Schloß von Cossaria vertheidigten, haben endlich in dem Augenblick, wo ich mich bereitete, sie auf gut Republicanisch zu canoniren, capitulirt. Der Generaladjutant Verdier wird Ihnen die Capitulation zustellen.

Es wäre zu wünschen gewesen, daß sie gestern vor dem Angriff statt gefunden hätte, dann hätten wir nicht den Verlust der tapfern General Banel und Quenin und so vieler andern braven Officiere und Soldaten zu beklagen, die unter den Mauern dieses Schlosses den Tod fanden.

Ich lasse die Division zu dem so eben von Ihnen befohlenen Angriffe ausmarschiren.

Augereau.


Quellen.[]

  1. Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
  2. Buonaparte's Feldzüge in Italien aus dem Französischen des Bürgers P** General-Officiers der französischen Armee. Mit Kupfern und einer Karte. Leipzig. 1798. bei Karl Wilhelm Küchler.
  3. Denkwürdigkeiten von Sanct-Helena, oder Tagebuch, in welchem alles, was Napoleon in einem Zeitraume von achtzehn Monaten gesprochen und gethan hat, Tag für Tag aufgezeichnet ist. Von dem Grafen von Las Cases. Stuttgart und Tübingen in der J. G. Gotta'schen Buchhandlung. 1823.
  4. Ungedruckte amtliche und vertrauliche Correspondenz Napoleon Bonaparte's mit fremden Höfen, Fürsten, Ministern, französischen und auswärtigen Generalen in Italien, Deutschland und Aegypten. Leipzig, 1819. J. C. Hinrichssche Buchhandlung.
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