Rheinübergang der Franzosen bey Straßburg.[]
Der vier und zwanzigste Junius 1796. [1]
Indessen sich die französische Armee unter Jourdans Oberbefehl über die Lahr zurückziehen mußte *) und die Deutschen siegreich vorschritten, geschah ein äusserst nachtheiliger Schlag am Oberrhein. In der Nacht vom 23ten zum 24ten Junius giengen die Franzosen mit dreißigtausend Mann über den Strom. Die schwäbischen Truppen, ohngefähr 7000 Mann, stunden größtentheils im Lager bey Willstadt, indessen sammelten sie sich bald und thaten dem Feind hartnäckigen Widerstand, allein die Schanzen von Kehl wurden erstiegen, man mußte nach einem sechsstündigen Gefecht der Uebermacht weichen und sich hinter die Kinzing zurückziehen. Früh um 9 Uhr waren die Franzosen im Besitz von Kehl und die schwäbischen Truppen hatten 930 Mann Todte, Verwundete und Gefangene, 14 Kanonen, 2000 Gewehre und 22 Munitionswagen verloren. Dieser glänzende Coup veranlaßte den General Moreau in seinem ersten Amtsbericht zu sagen: "Bald, hoffe ich, werden wir die rechte Hand der italienischen und die linke der Sambre und Maas-Armee bieten können."
Quellen.[]
- ↑ Neues historisches Handbuch auf alle Tage im Jahr mit besonderer Rücksicht auf die Ereignisse der neuesten Zeiten von Wagenseil Königl. baier. Kreißrath. Augsburg und Leipzig in der Jenisch und Stageschen Buchhandlung.