Gefecht bey Kaiserslautern.[]
Der zwanzigste September 1794.
Nach der Eroberung von Trier am 9ten August machte der rechte Flügel der preussischen Armee eine Bewegung über den Hundsrück gegen die Mosel, um den kaiserlichen General Melas zu unterstützen. Es fielen einige unbedeutende Gefechte vor, aber heute erlitten die Franzosen bey Kaiserslautern eine große Niederlage. Ein österreichischer Heerhaufe von zehntausend Mann unter dem General von Wartensleben war bey Rhein-Türkheim über den Rhein gegangen, und stieß zu dem preussischen General-Lieutenant, Erbprinzen von Hohenlohe-Ingelfingen. Diese verbündeten Truppen griefen den linken Flügel der Rheinarmee unter dem General Megnier an, der mit einem Verlust von dreytausend Mann an Todten und Verwundeten und einem Theil seiner Artillerie geschlagen und bis nach Tripystadt zurückgeworfen wurde. Die Sieger rückten in Kaiserslautern ein. Da auch der Feldmarschall von Möllendorf dieß- und jenseits der Mosel vorgerückt war, so hatte man Ursache, bedeutende Vorgänge zu erwarten, allein im günstigsten Augenblick trafen die widrigsten Nachrichten von dem Rückzug der Oesterreicher von der Maas auf das rechte Rheinufer ein, und jetzt war jede Diversion zu spät. Möllendorf mußte sich in seine vorige Stellung zurückziehen, der Erbprinz von Hohenlohe sein Lager bey Pfeddersheim wieder beziehen, und die Reichsarmee über den Rhein nach Mannheim zurückgehen. Die französische Rheinarmee, durch neue Truppen ansehnlich verstärkt, setzte sich nach verschiedenen Angriffen in Frankenthal fest und rückte bald darauf in Worms ein; der rechte Flügel der Moselarmee aber rückte auf dem Hundsrück gegen Kirchberg vor.
Quellen und Literatur.[]
- Neues historisches Handbuch auf alle Tage im Jahr mit besonderer Rücksicht auf die Ereignisse der neuesten Zeiten von Wagenseil Königl. baier. Kreißrath. Augsburg und Leipzig in der Jenisch und Stageschen Buchhandlung.