Thüringen.[]
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Thüringen, große Landschaft im Obersächs. Kreise, welche gegen Osten an Meissen, gegen Norden an das Fürstenthum Anhalt, gegen Westen an das Königreich Westphalen, gegen Süden aber an Franken gränzt. Sie hat vielerley Herrschaften, doch besitzen die Herzoge zu Sachsen das meiste. Es ist ein bergicht und waldichtes Land, aber dabey doch fruchtbar. Im J. 1708 hat Kursachsen auf dem Reichstage zu Regensburg, nebst andern drey Votis, auch das alte Reichsvotum wegen der Landgrafschaft Thüringen zu suchen angefangen, und dazu readmittirt zu werden ernstlich verlangt: es haben aber die Herzoge ernestinischer Linie unterschiedenes dawider eingewendet, und die Sache ist in der vorigen Lege geblieben. Im J. 1793 erhielt aber Kursachsen, abwechselnd mit S. Weimar und S. Gotha, wegen Thüringen Siz und Stimme im Reichsfürstenrath. Jezt haben diese Verhältnisse gänzlich aufgehört. Der König und die Herzoge von Sachsen besitzen das Land als Souveraine, und über das zu Thüringen gehörige Fürstenthum Erfurt hat K. Napoleon noch nicht disponirt.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.