Sulzbach, die Hauptstadt, mit einem Landgerichte, im Fürstenthum dieses Namens, bestehet aus der obern und untern Stadt. Sie hat 384 Wohnhäuser und im J. 1794. 2136 Einwohner. In derselben entspringt der sehr reine Rosenbach, welcher einen Theil der Stadt mit Wasser versieht und bald von seiner Quelle an Mühlen treibt. Die fast einzige Nahrung giebt der Feldbau und die Bierbrauerey. Es wohnen auch viele Juden hier, welche ihre eigene Buchdruckerey haben. In der Stadtkirche verrichten sowohl die Katholiken, als Evangelischen ihren Gottesdienst. Jene haben einen Dechant und 4 Capläne; und diese einen Inspektor, (der vormals Superintendent hieß,) und einen Stadtprediger. Beyde Religionen haben auch jede ihre lateinische Schule. Die Katholiken hatten nebst dem noch ein Kapuciner- und ein Nonnenkloster, welche beyde aufgehoben sind; und ausser der Stadt, auf dem Annaberge, eine Wallfahrtskirche und eine Einsiedeley. Auf dem der obern Stadt nordwestl. gelegenen fürstl. Stammschlosse wurde der Kurfürst von Baiern Carl Theodor geboren.
Die Gegend um Sulzbach ist meistens bergicht und wird stark mit Hopfen angebauet.
Das Landgericht Sulzbach enthält auf 8 QM. 10581 Seelen, nach der Zählung im J. 1794. Im J. 1805 fand man aber 13315 Seelen. Seit 1808 gehörte es zum Nabkreise. -- Im J. 1810 wurde es aber zum Regenkreise gezogen.
Quellen und Literatur.[]
- Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.