Die Abtei Herford.[]
Die bisherige kaiserliche freiweltliche Stift Herford liegt in der gleichnamigen Stadt in der Grafschaft Ravensberg auf der sogenannten Freiheit, ward im 8ten Jahrhundert gestiftet, und im Jahre 820 erneuert. Die Aebtissin hat die fürstliche Würde, Sitz und Stimme unter den Aebtissinnen auf der Rheinischen Bank, und auf den westphälischen Kreistagen zwischen Thorn und Nassau. Das Kapitel besteht aus einer Dechantin, Küsterin, und einer Anzahl Chanoinessen fürstlichen und gräflichen Standes, so viel die Aebtissin aufnehmen will. Hiezu kommen noch vier Kapitularen oder Hebdomadarien, adlichen auch wohl bürgerlichen Standes, zwei Diakoni, einige Vikarien und Beneficiaten. -- Ungefähr 600 Schritt von Herford auf dem Berg liegt die Stiftskirche St. Mariä, bei welcher sich ein adlich freiweltliches Stift befindet, welches aus einer Dechantin, Pröbstin, Küsterin und einigen Chanoinessen ritterbürtigen Standes besteht. Die Vorsteherin desselben ist die Aebtissin, welche die Präbenden vergiebt.
Die Lehnsachen, so wie die kirchlichen und Kammeralangelegenheiten der Abtei, wurden bisher von einem Kanzleidirektor und zwei Räthen respicirt.
- Ströbeck. G. Vieweg.
Quellen und Literatur.[]
- Gemeinnützige Unterhaltungen für 1803 Eine Wochenschrift zum Besten der Armen Herausgegeben von der Literarischen Gesellschaft zu Halberstadt. Halberstadt, gedruckt bei Heinrich Matthias und Delius Erben.