Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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S. Helena, kleine Insel 7 ge. Meilen im Umfang, im atlantischen Ocean, 16 Gr. südl. Breite, gegen 400 franz. Meilen von den africanischen und gegen 600 von den americanischen Küsten, welche im J. 1508 am St. Helenatag die Portugiesen entdeckten, und seit 1673 die Engländer besitzen. Die Volksmenge an Weissen und Schwarzen beläuft sich auf 2,000 Seelen. Die Insel besteht größtentheils aus Felsen, welche de Ueberbleibsel vulkanischer Ausbrüche zeigen. Die Klippen erlauben nur an der Ostseite den Zugang, wo sich eine gegen die heftigsten Südostwinde gesicherte Bay befindet. An derselben liegt in einem engen Thale die einzige Stadt der Insel mit dem vorliegenden Fort St. James. Die Engl. Ostindienfahrer landen hier gewöhnlich, um Erfrischungen von Gemüsen, Federvieh, Rindvieh und auch Wasser einzunehmen. Die Stadt wird auch öfters die Niederlage Ostindischer Waaren und die ganze Colonie ist in einem blühenden Zustande.


Ansicht von Jamestown auf der Insel S.Helena.



Zeitungsnachrichten.[]

[1812]

London, den 25sten Februar.

Die Kriegssloop l'Acteon hat die Nachricht von einem Aufstande überbracht, der zwischen unsern Truppen zu St. Helena ausgebrochen war. Den Meuterern war es gelungen, sich des Gouverneurs zu bemächtigen; einige Tage nachher ward er wieder in Freyheit gesetzt und die Ordnung hergestellt. Sieben der Hauptmeuterer sind verhaftet, und 40 nach England geschickt worden.


St. Helena, den 1sten Januar.

Am 21sten des vorigen Monats empörten sich die Truppen der ostindischen Kompagnie, weil sie einige Liqueurs entbehren mußten. Ihre Absicht war gewesen, sich am 25sten, des Abends, offenbar zu erklären; allein in Folge eines Mißverständnisses unter einander versammelten sich ungefähr 400 Mann vor der bestimmten Zeit. Mit dem Beystande der Miliz und einiger andern Truppen, die nicht zu dem Komplott übergegangen waren, wurden sie von ihren Officiers lebhaft angegriffen und völlig geschlagen. Der Gouverneur bemächtigte sich einer Anhöhe, die das Thal bestrich, wo sich die Meuterer versammelt hatten, und da sie sich in einer gefährlichen Lage sahen, so machten sie dem Gouverneur Vorschläge, die er verwarf. Sie wurden demnach zur Uebergabe genöthigt, und alle ins Gefängniß gesetzt; 7 von ihnen sind hingerichtet worden; 25 sind vor Gericht gestellt, und täglich werden Kriegsgerichte gehalten, um über ihr Schicksal zu entscheiden.


Quellen und Literatur.[]

  • Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.
  • Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 62. Dienstag, den 12. März 1812. ff.
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