St. Georgen-Kirche zu Glaucha.[]
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Die St. Georgen-Kirche zu Glaucha
war ehedem vor dem Brande 1740 ein Jungfrauen-Kloster: Marien-Cammer genannt, Cisterzienser-Ordens, welches Erzbischof Wichmann kurz vor seinem Tode im Jahr 1150 anlegte; der Nachfolger hat solches aber vom Kloster zum Neuenwerk an die Pfarrkirche zu St. Georgen im Jahr 1231 vertauscht und dahin den Jungfern-Convent gegeben, was nachher Pabst Gregor IX. bestätigte. Im Jahr 1547 den 19. Jan. hielt D. Justus Jonas die erste lutherische Predigt darin. Erzbischof Albrecht restituirte solche aber wieder; dies dauerte bis 1551, wo Mag. Nothaft als Pfarrherr zu St. Georgen bestätigt wurde.
Im Jahr 1740 brannte diese Kirche durch Verwahrlosung einer Feierkieke von Grund aus ab, ist aber nachher moderner und besser von der milden Güte der Einwohner erbauet, ein schöner Thurm darauf angebracht, in der Folge mit Glocken versehen, und erst noch kürzlich mit einer Uhr beschenkt worden.
1799 zu Ostern ward die neue Schlaguhr auf den Glauchschen Thurm gebracht, welche seit dem Brande 1740 fehlte, und laut Vermächtniß der verwittweten Frau Gottschalck für 800 Rthl. von Mstr. Gasserger in Cöthen verfertigt wurde.
Das jetzige Kirchen-Collegium besteht aus folgenden Personen.
1) Prediger:
Pastor Herr Gotthilf Anton Niemeyer.
Diaconus Herr Johann Christoph Rothe, zugleich Rector der Bürgerschule.
2) Vorsteher der Kirche:
Herr Joh. Gotthilf Kaufmann, Bürgermeister.
-- Joh. Heinrich Hennicke, Cämmerer.
Herr Joh. Christian Hänert, Rathmann.
-- Carl Friedrich Puls, Oberkirchvater.
-- Joh. Christoph Schlegel, Schulvater.
3) Officianten bey dieser Kirche sind:
Cantor Hr. Joh. George Max, 3ter Schullehrer.
Küster Herr Joh Gottlieb Schmidt.
Organist Herr Joh. Heinrich Grosse, zugleich Con-Rector bey der Bürgerschule.
Quellen.[]
- ↑ Hallisches Adreß-Verzeichniß, aller jetzt lebenden und in öffentlichen Aemtern stehenden geistlichen und weltlichen Personen, auf das Jahr 1804. Nebst einer kurzgefaßten Chronik dieser Stadt. Halle, bey Joh. Christ. Hendel.