Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Spessart.[]

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Spessart, großes Waldgebirge, südwestlich vom Rhöngebirge, zwischen dem Main und dem Joß- und Sinngrunde, gehörte sonst zum Fürstenthume Aschaffenburg, jetzt zum Untermainkreise des Königreichs Baiern. Die höchste Höhe des Gebirges beträgt nur 2800 Fuß, und befindet sich bei Rohrbrunn, von wo die Abdachung des Spessarts gegen Osten und Westen ist. Im innern Spessart trifft man Granit, Gneis und Glimmerschiefer in Felsen zu Tag ausstehend an. In den Vorbergen ist blos Glimmerschiefer oder Granit. Im hohen Spessart gedeiht nur etwas Sommergetreide, mehr Kartoffeln, Hanf und Flachs; hingegen die mildern Gegenden der Vorberge, welche sich bis an den Main erstrecken, liefern alle Arten von Getreide, Gemüse, Flachs, Klee, Hanf, Obst, Tabak und Hopfen. Der Hauptreichthum jedoch des eigentlichen Spessarts besteht in den großen Waldungen, fast bloß aus Eichen und Buchen. In den Vorbergen hingegen und nach dem Main zu trifft man auch Fichten und Tannen an. Man schätzt die herrschaftlichen Waldungen auf 134,000 Morgen; beinahe eben so viel betragen die Waldungen der Privatpersonen, Grundherren und der Gemeinen. Diese Waldungen liefern eine überaus große Menge Brennholz, welches theils auf der Achse, theils auf mehreren Floßbächen bis an den Main gebracht und von da auf Schiffen weiter, vorzüglich nach Aschaffenburg, Hanau, Frankfurt und Mainz verführt wird. Fast täglich gehen schwer beladene Holzschiffe, auch große Flöße mit Holz den Main hinab. Auch wird jährlich eine ansehnliche Quantität sogenanntes Holländerholz, desgleichen vieles Bauholz, auch Nutzholz aller Art gemacht. Eine schöne Chaussée führt von Würzburg durch den Spessart nach Aschaffenburg.


Quellen.[]

  1. Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
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