Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Zeitungsnachrichten.[]

[1793]

Madrit, vom 28 Hornung. [1]

Der Hof ist endlich in allem Ernst zum Krieg gegen Frankreich entschlossen. In allen Seehäfen wird mit der grösten Anstrengung gearbeitet, um eine furchtbare Flotte zusammen zu bringen. Die Landmacht wird durch lauter Freywillige vollzählig gemacht, welche durch die Geistlichkeit aller Städte und Dörfer aufgemuntert worden sind, die Waffen zu Vertheidigung des Vaterlandes u. der Religion zu ergreiffen. Der Adel stellt gleichfalls eine Menge Rekruten von seinen Gütern. Der Erzbischof von Toledo giebt mit der Geistlichkeit seines Kirchsprengels eine Million Thaler; der Erzbischof von Sevilla eine gleiche Summe. Die Kaufmannschaft von Cadix eine dritte Million, ausserdem daß eine Gesellschaft dortiger Kaufleute sich anheischig gemacht hat, die Königliche Garde, so lange der Krieg dauert, aus ihren Mitteln zu besolden. Aehnliche freywillige Kriegsbeyträge fliessen von allen Seiten in den Königlichen Schaz. Die einzige Provinz Biscaja deren Einwohner von jeder den Ruhm der Tapferkeit behauptet haben, hat ein Corps von 37000 Freywillige aufgerichtet, die auf den ersten Wink zu marschiren bereit sind. -- Der Haß beeder Nationen zeigt sich augenscheinlich, indeme wirklich 2000 Franzosen, ohnweit Bayonne ein Corps von 500 Spanier angegriffen haben. Da aber diese lezte sehr vortheilhaft postirt waren, so gelung es ihnen die Feinde mit einem Verlust von beynahe 1000 Mann von diesen Gegenden zu vertreiben. -- Aus dem Spanischen Amerika werden die ansehnlichsten Kriegsbeyträge erwartet, indem er bekannt ist, welche erstaunende Reichthümer dort anzutreffen sind.


Quellen.[]

  1. Post- und Ordinari Schaffhauser Samstags-Zeitung. Vom 30. Merz, 1793. Num. 26.
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