Hof- und Sophienkirche.[]
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Zwischen der großen und kleinen Brüdergasse versteckt, gelegen, macht sie wenig Wirkung, ob sie schon kein unbeträchtliches Gebäude im gothischen Stil ist. Ihr erstes Entstehen fällt ins vierzehnte Jahrhundert, in dem sie zu einem Mineritenkloster gehört. Die sonderbare Regellosigkeit ihrer Gestalt scheint sich von den Veränderungen herzuschreiben, die sie nach und nach erlitten. Der Kirchhof ist mit einer Mauer umgeben, und unter den Todten, die in ihm ruhen, befindet sich auch der Leichnam der Kuhrfürstin Sophie, deren Namen die Kirch führt. Ihre Orgel ist ein Werk Gottfried Silbermanns. Die Gottesverehrung in diesem Gebäude theilt sich in den Hof- und den Sophienkirchengottesdienst. Für den ersten sind ein Oberhofprediger und zwei Hofprediger angestellt; den Gottesdienst der Sophienkirche hingegen, verrichtet allezeit der lezte Diakonus des Kreuzministeriums. Die Stelle des Oberhofpredigers bekleidet gegenwärtig der gelehrte und würdige Theologe, Herr D. Reinhard, dessen gefälliger Vortrag der Bevölkerung der übrigen Kirchen einen merklichen Abbruch thut. Ein buntes Gemisch von Harnischen, Portraits und Gemälden, vorzüglich aus der heiligen Geschichte, zeichnet das Innere dieses Gotteshauses aus. Den Altar schmücken, nebst andern Verzierungen, korinthische dunkle Marmorsäulen, zwischen denen ein steinernes Basrelief die Kreuzigung Christi darstellt.
Sophienkirche.[]
- Die Sophienkirche
existirt seit der Mitte des 14ten Jahrhunderts; Marggraf Friedrich der Strenge ließ sie für die grauen Brüder erbauen, daher sie in den ältern Zeiten die Minoriten- oder Klosterkirche hieß. Seitdem die Kirchenverbesserung in Dresden unternommen war, stund sie ganz leer, daher dieselbe von dem Churfürst August zu einem Magazin bestimmt wurde. Unter Christian dem II. erhielt sie der Stadtrath als eine Begräbniskirche für Standespersonen. Aber im Jahr 1599 ließ sich die Churfürstin Sophie solche abtreten, bauete sie neu, und schon wurde dieselbe den 24. Juny 1602 eingeweihet, und von dieser Zeit an Sophienkirche genannt. Seitdem der Evangelische Gottesdienst im Schlosse seine Endschaft erreicht hat, ist derselbe in diese Kirche gewiesen worden. Man findet hier viele Monumente von Fürsten und Fürstinnen des Sächßl. Hauses und andern Standespersonen, welche darinn beerdiget sind. Ausser dem Epitaphium der Herzogin Sophie Hedwig und ihrer Kinder, nebst dem aus Alabaster gearbeitet Ecce Homo, sind weiter keine bemerkenswerthe Gegenstände daselbst zu suchen.