Simmern.[]
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Simmern, ehemaliges Pfälzisches Oberamt und Fürstenthum, auf dem Hundsrück. Der Boden in diesem Erdstrich ist rauh, kalt und sandicht, und bestehet meistens aus Waldungen, Bergen und öden Heiden. Auch das Ackerfeld ist mehr zu Haber und Flachs, als zu andern Getreidarten tauglich. Dagegen ist die Vieh- besonders die Schafzucht vorzüglich. Auch liefern die Berge Eisen. Das Fürstenthum macht nun einen Theil des Französ. Departem. des Rheins und der Mosel. Die Hauptstadt
Simmern, welche am Bache gleiches Namens liegt, 5 Meilen von Coblenz, war eine ehemalige Residenz einer pfälzischen Linie und wurde 1689 von den Franzosen fast gänzlich zerstört. Nach dem Ryswickischen Frieden wurde sie nach und nach wieder aufgebaut. Sie hatte 1469 Einwohn. nach der Zählung im J. 1806. Katholiken, Reformirte und Lutheraner haben daselbst ihren Gottesdienst. Simmern hat beträchtliche Gerbereyen und ist jetzt die Hauptstadt eines Bezirks (Arrondissement) im Französ. Departem. des Rheins und der Mosel, welcher folgende 10 Cantons begreift: Simmern, Bacharach, Castellann, Kreutzenach, St. Goar, Kirchberg, Kirn, Sobenheim, Stromberg, und Trarbach.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.