Seminarium, Pflanzschule, nennt man eine Bildungsanstalt für junge Männer, die sich darin zur Verwaltung geistlicher Aemter oder zu Schullehrerstellen fähig machen sollen. Die ältesten Seminarien sind die Pflanzschulen, in denen die catholische Kirche ihre Geistlichen bildet. Man findet dergleichen bei den meisten Bischofssitzen und in vielen Klöstern, und sie sind nur für Jünglinge bestimmt, die ihre akademischen Studien schon beendigt haben. Die philologischen Seminarien auf den Universitäten bilden Lehrer für die Gelehrtenschulen, die theologischen künftige Prediger, dagegen die seit den 70er Jahren in Deutschland an vielen Orten errichteten Schullehrerseminarien nur zur Bildung angehender Lehrer in den deutschen Volksschulen bestimmt sind. Vergl. d. Art. Schulen.
Quellen und Literatur.[]
- Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1818.