Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Schwäbischer Kreis.[]

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Schwäbischer Kreis, auf der Südwestseiten von Deutschland. Er gränzte südlich an die Schweiz, westlich an Elsaß, nördlich an den rheinischen und fränkischen Kreis, und westlich an Baiern. Ob ihn gleich der Südostseite Alpengebirge, auf der Westseite der Schwarzwald und in seiner Mitte die rauhe Alp durchziehen, so gehört er doch unter die fruchtbarsten und schönsten unsers Vaterlandes, wo auf niedrigern Bergen und in großen Thälern und Ebenen Getreidebau, Wieswachs und der Wein gedeihen. Auch die Viehzucht ist in den meisten Gegenden von Wichtigkeit, und die Berge enthalten ausser den beträchtlichen Wäldern, auch Bergwerke, welche besonders an Eisen auch an Kupfer ergiebig sind. Die wichtigsten Länderbesitzer in diesem Kreise waren Baiern, Würtemberg und Baden. Die Bischöfe von Augsburg, Konstanz, die Abtey Kempten, Propstey Ellwangen. Der Deutsche und Johanniterorden, dann die Fürsten von Hohenzollern, Fürstenberg, Oettingen und Thurn und Taxis, und die Reichsstadt Ulm, das übrige war unter viele Prälaten, Grafen und Reichsstädte vertheilt. Ueberdies hatte das Haus Oesterreich ansehnliche Besizungen in Schwaben, welche aber größtentheils nicht zu diesem Kreise gerechnet wurden.

Die Bevölkerung des Schwäbischen Kreises, (mit Ausschluß der Oesterreichischen Besitzungen, welche 171000 Seelen begriefen), berechnete man auf 2400000 Seelen, wobey das Breisgau nebst der Ortenau mit zu Schwaben gerechnet werden. Der Reichsmatrikularanschlag des ganzen Kreises betrug 8187 fl. 6 kr., zu einem Kammerziele bezahlte er 10739 Thlr. 48 kr. nach der erhöheten Matrikel im Jahr 1776. Zur Erhaltung guter Polizey war Schwaben in 4 Viertel, das Würtembergische, Badische, Augsburgische und Konstanzische eingetheilt. -- Die beyden Kreisdirektoren waren der Bischof von Konstanz und der Herzog von Würtemberg. Seit 1806 ist aber die Kreisverfassung gänzlich aufgehoben. Der Kreis ist nun unter die 6 Souveräne, Würtemberg, Baiern, Baden, Hohenzollern, von der Leyen und Lichtenstein getheilt.


Quellen.[]

  1. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.
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