Bulletin der großen Armee.[]
Sechsundzwanzigstes Bulletin.[]
General Lauriston sollte am 5ten Oct. ins russische Hauptquartier gehen; die Communicationen zwischen unsern Vorposten und denen des Feindes, welche unter sich übereinkamen, sich nicht anzugreifen, ohne sich 3 Stunden vorher davon zu benachrichtigen, wurden wieder hergestellt; allein am 18ten um 7 Uhr Morgens brachen 4000 Cosaken aus einem auf halbe Kanonenschußweite vom General Sebastiani, der den äußersten linken Flügel der Avantgarde bildete, gelegenen Walde hervor. Die Feinde rückten mit einem Hurrageschrey auf die leichte Cavallerie zu einer Zeit an, wo dieselbe zu Fuße mit der Mehlaustheilung beschäftigt war. Diese leichte Cavallerie konnte sich erst in der Entfernung von einer Viertelstunde formiren. Indessen drang der Feind durch diese Lücke, und es wurden ein Artilleriepark von 12 Kanonen und 20 Pulverwagen des Generals Sebastiani nebst 30 Bagagewagen, in allem 65 Wagen, anstatt 100, weggenommen, wie im letzten Bulletin gemeldet war.
Zu gleicher Zeit drangen die regulirte Cavallerie des Feindes und 2 Colonnen Infanterie in die Lücke ein. Sie hofften den Wald und das Defilee von Woronowo vor uns zu gewinnen, allein der König von Neapel war in Bereitschaft, und hatte aufsitzen lassen. Er rückte in 10 bis 12 verschiedenen Angriffen gegen die russische Cavallerielinie an und durchbrach sie. Er bemerkte die russische Division von 6 Bataillons, von dem Generallieutenant Müller commandirt, griff sie an und durchbrach sie. Diese Division wurde zusammengehauen, und der Generallieutenant Müller getödtet.
Während dieses vorging, schlug der Fürst Poniatowski eine russische Division mit Erfolg zurück. Der polnische General Fischer wurde von einer Kanonenkugel getödtet.
Der Feind erlitt nicht nur einen weit größern Verlust als wir, sondern hatte noch die Schande, einen Vorpostenwaffenstillstand verletzt zu haben, was man noch nie sah. Unser Verlust beläuft sich auf 800 Mann an Todten, Verwundeten oder Gefangenen. Jener des Feindes ist doppelt so stark. Mehrere russische Officiere wurden gefangen und zwey ihrer Generale getödtet; der König von Neapel hat an diesem Tage gezeigt, was Geistesgegenwart, Tapferkeit und Kriegserfahrenheit vermögen. Im Allgemeinen hat sich dieser Fürst im ganzen Feldzuge des hohen Ranges, worin er steht, würdig bewiesen.
Bey den russischen Armeen bekannt gemachte Nachrichten.[]
Ulm, den 24sten November. [1]
Der österreichische Beobachter liefert folgende bey den russischen Armeen bekannt gemachte Nachrichten:
"Hauptquartier Dorf Lietatewka, am 8ten (20sten) Oktober 1812. Am 6ten (18ten) Oktober brach die Armee aus ihrer Position auf, und griff bey dem Dorfe Tarutino, mit dem vom General der Kavallerie, Baron Benningsen, befehligten rechten Flügel, das 50,000 Mann starke, unter Kommando des Königs von Neapel am Flusse Czernischna aufgestellte, feindliche Korps an, auf folgende Art: Noch vor Anbruch des Tages erreichten die Truppen des 2ten, 3ten und 4ten Infanteriekorps, nebst 10 Kosakenregimentern, von 4 Regimentern leichter Kavallerie unterstützt, die ihnen angewiesenen Punkte in vollkommener Ordnung und Stille; während der übrige Theil der Armee vorwärts auf der Landstraße folgte. Mit Tagesanbruch in derselben Ordnung, nach Zurücklegung des uns von dem Feinde trennenden Waldes, stürzten die Kosaken unter Anführung des Generaladjutanten Grafen Orlow-Denisow, die sich im Rücken des linken feindlichen Flügels befunden hatten, auf ihn los, und die oben erwähnten Infanteriekorps stießen so gewaltig auf den unbesorgten Feind, daß er sich, ohne lange zu halten, den Rückzug vornahm. Unsere leichten Truppen mit der Artillerie, verstärkt durch Kavallerie und Infanterie, verfolgten den eiligst weichenden Feind bis hinter das Dorf Woronowo. Sein Verlust an diesem Tage besteht aus 2000 Gefangenen, und bis 2500 auf dem Platze Gebliebenen, worunter der die Garde des Königs von Neapel befehligende General Dery, eine Ehrenstandarte des 1sten Kürassierregiments, 38 Kanonen, 40 Munitionswagen, die ganze Bagage, wobey auch die des Königs von Neapel. Mehrere feindliche Generale, deren Namen man noch nicht kennt, sind getödtet oder verwundet. Unser Verlust übersteigt nicht 300 an Todten und Gefangenen, aber er ist schmerzlich durch den Tod des tapfern und würdigen Generallieutenants Baggohufwudt, der durch eine Kanonenkugel am Anfange der Aktion, als er die feindliche Flanke umging, getödtet wurde. Am 7ten (19ten) wurde wegen dieses über den Feind erfochtenen Sieges bey allen Korps ein Dankgebet gefeyert. Der en Chef kommandirende Feldmarschall mit mehreren aus der Generalität wohnten dem Gottesdienst der Garde bey, wohin auch das Muttergottesbild von Smolensk gebracht ward."
Rapport des Generals von der Kavallerie, Baron Bennigsen.[]
St. Petersburg, den 18. Oktober. [2]
Rapport des Generals von der Kavallerie, Baron Bennigsen, an den General-Feldmarschall Fürsten Golenischtschew-Kutusow, vom 7ten Oktober 1812.
Ich eile, Ewr. Durchlaucht über die gestrige Schlacht zu berichten, in welcher ich die Ehre gehabt habe, die drei zur Attake bestimmten Korps zu kommandiren, und deren Folgen Ihnen bereits bekannt sind.
Nach dem projektirten Plane und nach der von Ewr. Durchlaucht approbirten Verfügung, rückte ich am 5ten dieses Monats gegen 7 Uhr Abends mit dem 2ten, 3ten und 4ten Korps, mit 10 Kosackenregimentern unter dem Kommando des Generalmajors Baron Möller Sakomelskji, aus unsrer Position aus. Der Marsch geschah in drei Kolonnen: die erste, welche aus den Kosacken unter dem Kommando des Generals Grafen Orlow-Denißow, aus dem 20sten Jägerregiment bestand und von dem General Möller unterstützt wurde, hatte die Bestimmung, von unsrer rechten Flanke die linke feindliche zu umgehen und sie in ihrer Position von hinter zu attakiren; die zweite war aus der ersten Infanterie-Kolonne, welche die Jägerbrigade des Obersten Pillar mit 4 Stück Geschütz leichter Artillerie vor sich hatte, aus dem 2ten Korps unter dem Kommando des Generallieutenants Baggohufwudt, und aus dem 3ten Korps unter dem Kommando des Generalmajors Grafen Strogonow, aus zwei Batterien und aus zwei Kompagnien der reitenden Artillerie zusammengesetzt. Die dritte Kolonne unter dem Kommando des Grafen Ostermann-Tolstoi war zusammengesetzt aus dem 4ten Korps mit einer Batterie-Kompagnie. Der Marsch war so eingerichtet, daß bei Tagesanbruch ich mich mit dem 2ten und 3ten Korps am Rande des Waldes befand, vor welchem die feindlichen Vedetten in einer geringen Entfernung aufgestellt waren. Ich befahl unverzüglich dem Oberst Pillar, mit seiner Jägerbrigade aus dem Walde vorzurücken, um im Thale die sich vor der Infanterie-Kolonne befindlichen 4 Stück Geschütz zu decken. Zu eben derselben Zeit gab ich dem Offizier, der diese Batterie kommandirte, den Befehl, gleich beim Ausgange aus dem Walde mit seinem Feuer den Anfang zu machen, denn das Feuer dieses Geschützes sollte inzwischen auch dem Grafen Orlow-Denißow zum Signale dienen, die feindliche Position zu umgehen. Gleichermaßen schrieb ich auch dem Grafen Ostermann-Tolstoi vor, mit dem 4ten Korps aus dem Walde vorzurücken, sich mit dem Korps des Generals Doktorow zu vereinigen, und zugleich mit ihm die Attake zu unterstützen, die ich begonnen hatte, indem ich mich der linken feindlichen Flanke näherte. Ich fand bald den Feind, in Schlachtordnung gestellt, in einer ziemlich vortheilhaften Position auf den Anhöhen vor der Dorfschaft Dmitrowskoje unter dem Kommando des Königs von Neapel, und bereit, uns zu empfangen. Ich befahl sogleich einer Batterie, eine Anhöhe zu besetzen, und stellte hinter derselben das 2te Korps in Schlachtordnung, und hiermit ward die erste Attake eröffnet. Kaum war dies Korps aufgestellt, als die Kanonade von beiden Seiten begann. Zum Unglück verloren wir bei den ersten Kanonenschüssen den tapfern und ausgezeichneten Generallieutenant Baggohufwudt. Sein 2tes Korps kam nun unter das Kommando des ältesten Generallieutenants nach ihm, Olßufjew. Während der Graf Strogonow mit dem 3ten Korps aus dem Walde vorrückte, ließ ich ihm die zweite Anhöhe mehr links mit der Batterie unter dem Kommando des Obersten Taube besetzen; diese, so wie die vorhergehende, feuerten mit dem größten Erfolg, und fügten dem Feinde großen Schaden zu. Dieser erste Angriff hatte nicht über eine halbe Stuude gedauert, als ich auf der feindlichen Seite eine große Bewegung bemerkte. Sie wurde verursacht durch die Anstrengung, die Truppen aus ihrer Position zu führen. Die Bestürzung war allgemein, sie war deutlich zu sehen. Die Ankunft des Grafen Orlow-Denißow mit 10 Kosackenregimentern im Rücken der linken französischen Flanke verbreitete Schrecken bei dem Feinde. Bald hernach bemerkte ich deutlich Kanonen- und Flintenfeuer, welches das Korps des Grafen Orlow-Denißow im Rücken desselben machte. Ich befahl nun, unsere Attake mit der größten Heftigkeit zu verdoppeln. Der Feind wurde von allen Punkten vertrieben, die er vor seiner Position inne hatte, während ich fortfuhr, mich immer mehr und mehr der linken Flanke desselben zu nähern, um die Kommunikation mit dem Grafen Orlow-Denißow zu vollbringen. Bis hierher aber war es mir unmöglich gewesen, Nachricht davon zu haben, was bei dem Grafen Ostermann vorgieng, den ich bereits mit dem General Doktorow koncentrirt glaubte, denn ein Theil feindlicher Infanterie hatte noch das Ende des Waldes inne, den wir passirt waren. Ich befahl, diese Infanterie mit dem Bayonette anzugreifen; sie warf sich aus dem Walde in eine Höhlung, und beide Kolonnen, aus welchen sie bestand, wurden sogleich in die Flucht gejagt. Nicht ein Mann hätte sich gerettet, wenn Kavallerie bei der Hand gewesen wäre.
Ich gieng nun selbst zum Grafen Ostermann, und da ich ihn nicht mit dem General Doktorow koncentrirt fand, so befahl ich ihm, vorwärts zu gehen, um die dritte Anhöhe zu besetzen. Hierdurch durchkreuzte sich nun das Feuer von den Batterien meines Centrums, welches nebst den wiederholten Attaken des Grafen Orlow-Denißow mich bald in den Stand setzte, die linke feindliche Flanke aus ihrer Position zu vertreiben, und der kleine Theil der unter meinem Kommando befindlichen Truppen hatten auf solche Art die Ehre und den Ruhm, die Armee unter der Anführung des Königs von Neapel zum vollkommenen und schleunigen Rückzuge zu zwingen, bei welchem in die Hände der Sieger fielen: die Ehrenfahne des 1sten 21:28, 22. Jan. 2020 (UTC)21:28, 22. Jan. 2020 (UTC)21:28, 22. Jan. 2020 (UTC)~, ~~ Stück Geschütz, eine Menge Patronenkasten mit den Patronen, der größte Theil der königlichen Bagage, die ganze Offiziers-Bagage, und mit einem Worte eine außerordentlich große Beute. Die Anzahl der Gefangnen, die während der Aktion und der Verfolgung des Feindes auf einer Strecke von 15 Werst gemacht worden sind, erstreckt sich bereits auf 1100 Mann, worunter sich ein General und 12 Stabsoffiziere befinden, und 200 Getödtete bedecken das Schlachtfeld; die gesammelten Auszeichnungs-Insignien beweisen, daß sich unter ihnen eine Menge bedeutender Offiziere befindet. Der Kapitain und General der königlichen Garde, Gueri, ist unter den Todten gefunden worden. Der König hat um seinen Leichnam bitten lassen.
Ich kann die Ordnung und den Muth nicht genug beschreiben, womit die mir anvertrauten Truppen die verschiedenen Attaken, in welchen sie sich mit Ruhm und Ehre bedeckt, ausgeführt haben. Jedoch muß ich hier hinzufügen, daß die Truppen unsrer großen Armee, die an dem gestrigen glänzenden Angriffe nicht haben Theil nehmen können, durch ihre geschickte Stellung auf den Anhöhen viel zu dem Erfolge unsrer Operationen beigetragen haben. Die Kontusion, die ich während der Aktion erhalten habe, nöthigt mich, meine Truppen zu eben der Zeit zu verlassen, da der geschlagene Feind seine Rettung in der Flucht suchte; ich kann daher Ewr. Durchlaucht nicht berichten, was sich nach der Aktion zugetragen hat.
Hiernach werde ich Ewr. Durchlaucht, sobald es mit möglich seyn wird, das Verzeichniß der Generale und Offiziere vorlegen, die sich am gestrigen Tage ausgezeichnet haben. Jedoch kann ich nicht umhin, in diesem ersten Berichte des Generalmajors Grafen Orlow-Denißow zu erwähnen, der bei dieser Gelegenheit sich auf die glänzendste Art betragen hat, und dessen Tapferkeit den russischen Waffen Ehre macht. Gleichermaßen kann ich hier nicht die Verdienste mit Stillschweigen übergehen, die Se. Durchlaucht, der Prinz von Holstein-Oldenburg, erwiesen hat. Er hat meine Befehle an die aller heißesten Stellen überbracht, und während dem auch selbst eine Batterie vorwärts geführt und geordnet, die uns den größten Nutzen gethan hat.
Bericht von der Oberbefehlshaber der Armeen, General-Feldmarschall Fürst Kutusow.[]
St. Petersburg, den 18. Oktober. [3]
Der Oberbefehlshaber der Armeen, General-Feldmarschall Fürst Kutusow, berichtet Sr. Kaiserlichen Majestät, vom 7ten Oktober aus dem Dorfe Letaschewka, Folgendes:
Da von unsern Partisanen entdeckt wurde, daß das Armee-Korps von 50000 Mann unter dem Kommando des Königs von Neapel von den übrigen feindlichen Truppen in einer solchen Stellung in der Position bei dem Bache Tschernischnaja sich befand, daß man eine bequeme Unternehmung gegen dasselbe ausführen konnte, so setzte sich unsere Armee aus der Position bei Tarutino in verschiedenen Kolonnen, am 5ten Oktober des Abends um 7 Uhr, und um Mitternacht die rechte Flanke, welche aus 10 Kosackenregimentern und aus dem 20sten Jägerregiment unter dem Kommando des Grafen Orlow-Denißow bestand, nebst der Verstärkung von 3 Leichten Garde-Kavallerieregimentern und einem Dragonerregiment, und dem 2ten, 3ten und 4ten Infanterie-Korps, auf Nara in Marsch. Diese sämmtlichen Truppen passirten unter dem Befehl des Generals von der Kavallerie, Bennigsen, die Nara, während der übrige Theil der Armee der Bewegung derselben vorwärts auf der großen Straße folgte. -- Noch vor Tagesanbruch erreichten die Truppen des 2ten, 3ten und 4ten Infanterie-Korps und die oben genannte Kavallerie in vollkommener Ordnung und Stille die ihnen bestimmten Punkte, und drangen bei Tagesanbruch mit eben derselben Ordnung, nachdem sie den Wald passirt waren, auf den Feind ein. Dies thaten auch die unter dem Kommando des Grafen Orlow-Denißow befindlichen Kosacken von der Seite des rechten und sogar im Rücken des linken feindlichen Flügels, unterstützt von der Kavallerie unter dem Kommando des Generaladjutanten Baron Möller-Sakomelskji; das 2te, 3te und 4te Korps warfen sich so reissend auf den sorglosen Feind, daß er, ohne Stand gehalten zu haben, die Retirade begann, die bald hernach zur Flucht wurde. Unsere leichten Truppen mit Artillerie, unterstützt von Kavallerie und Infanterie, verfolgten den in großer Unordnung sich retirirenden Feind über das Kirchdorf Woronowo hinaus.
Der Verlust desselben an diesem Tage besteht in 1000 Gefangenen, in 2500 auf dem Platze Nachgelassenen, in einer Ehren-Standarte des 1sten Kürassierregiments, die hierbei mit dem Obersten Michaud zu Ewr. Kaiserlichen Majestät übersandt wird, in 38 Stück Geschütz, in 40 Munitionskasten und dem ganzen Gepäck, worunter sich auch die Bagage des Königs von Neapel befindet. Unser Verlust beträgt nicht über 300 Mann an Getödteten und Verwundeten, ist aber empfindlich durch den Tod des tapfern und würdigen Generallieutenants Baggohufwudt, der gleich beim Anfange der Aktion, als er die linke feindliche Flanke umgieng, von einer Kanonenkugel getödtet wurde. Der General von der Kavallerie, Baron Bennigsen, hat ebenfalls von einer Kanonenkugel am Beine eine Kontusion erhalten, die ihn aber, da sie nicht sehr gefährlich ist, nicht verhindert hat, bis zu Ende der Aktion und auch bei der Verfolgung des Feindes da zu bleiben.
Dieser Sieg ward entschieden durch die Operation der rechten Flanke, d. h. durch die 10 Kosackenregimenter unter dem Kommando des Generaladjutanten Grafen Orlow-Denißow, der 4 Regimenter Kavallerie unter dem Kommando des Generaladjutanten Baron Möller-Sakomelskji, von welchen die Kosacken unterstützt wurden und durch das 2te, 3te und 4te Infanterie-Korps. Die übrigen Korps, als das 6te, 7te und 8te Infanterie-Korps, so auch die Garde Ewr. Kaiserl. Majestät und die Kürassiere, sind nicht im Feuer gewesen. Die Kavallerie der linken Flanke, welcher die ganze Infanterie derselben Flanke unter dem Kommando des Generals der Infanterie, Miloradowitsch, folgte, bewegte sich gerade auf die Position, und hat durch ihre Bewegung, indem sie die Anstrengung der rechten Flanke unterstützte, zum Siege beigetragen. Auch die Dragoner der linken Flanke und die lei hte regulaire Kavallerie haben ebenfalls ihren Theil zur Niederlage des sich retirirenden Feindes beigetragen.
Diesen Augenblich erhalte ich noch die Nachricht, daß ein Kosackenregiment bei seiner Verfolgung etwas mehr links als der Rückzug des Feindes noch 500 Mann und den General Dery gefangen genommen hat. Der Oberst Michaud, der an diesem Tage Augenzeuge der Operation gewesen ist, wird Ewr. Kaiserlichen Majestät das ergänzen, was mein Rapport nicht in sich schließt.
Zum Schlusse dieses Berichts ist von dem General-Feldmarschall noch Folgendes eigenhändig beigeschrieben:
"Am schmeichelhaftesten bei diesem Siege ist die Ruhe und Ordnung, die bei allen Kolonnen beobachtet worden. Einige Augenzeugen vergleichen die Operation der Truppen an diesem Tage einem mit Sorgfalt vorbereiteten Uebungs-Manöver."
Zeitungsnachrichten.[]
- [1812]
Paris, den 24sten Oktober. [4]
Nachrichten von der großen Armee vom 7ten dieses melden, daß die Avantgarde zu Kaluga eingerückt ist, indem sie die russische Armee, die zum Rückzuge genöthigt war, vor sich hertrieb.
Paris, den 25sten Oktober. [5]
Die letzten Nachrichten von Moskau melden, daß sich unsere Truppen Kaluga's in Folge eines glänzenden Kavalleriegefechts bemächtigten, worin die Russen geworfen wurden.
Warschau, den 17ten November. [6]Das Gefecht, welches der König von Neapel am 18ten Oktober lieferte, fand, nach russischem Bericht, unweit des Dorfes Tarutin, am Ufer der Czernischwa statt. Der rechte Flügel der Russen, unter dem General Bennigsen, kam hier zum Kampfe, und die 10 Pulks Kosaken wurden von dem Generaladjutanten Grafen Orlow Denisow kommandirt. Der Generallieutenant Baggohufwudt wurde, als er die französische Flanke umging, durch eine Kanonenkugel getödtet. -- Zu dem Gottesdienste der russischen Garde wird auch das Muttergottesbild von Smolensk gebraucht.
Quellen.[]
- ↑ Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 295 Montag, den 9. December 1812.
- ↑ Rigasche Zeitung. Nr. 87. Freitag, den 25sten Oktober, 1812.
- ↑ Rigasche Zeitung. Nr. 87. Freitag, den 25sten Oktober, 1812.
- ↑ Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 267 Mittewoch, den 6. /18. November 1812.
- ↑ Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 267 Mittewoch, den 6. /18. November 1812.
- ↑ Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 285 Mittewoch, den 27. November/9. December 1812.