Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Entscheidender Sieg der Oesterreicher über die Franzosen.[]

[1]
Dem General Dümourier war es gelungen, unter mörderischen Gefechten vom 15ten bis zum 17ten März bis in die Nähe von St. Tron wieder durchzudringen. Allein am 18ten gieng schon früh um 5 Uhr bey Omal, zwischen Tirlemont und St. Tron, ein Treffen an, welches vermuthlich Brabants Schicksal entschieden hat. So tapfer und entschlossen die kaiserl. Armee auch dem Feinde zusetzte: so wüthend stemmte dieser sich entgegen. Das Blut floß den ganzen Tag bis Abends um 5 Uhr, da endlich die österreichische Tapferkeit siegte. Der Feind ward zurück gedrängt bis jenseits Tirlemont, und verlor 24 Canonen. Die k. k. Cavallerie, vorzüglich das schöne Cürassier-Regiment Nassau-Usingen, zeichnete sich vorzüglich aus, bestürmte und überwältigte die feindliche Artillerie, litt aber auch sehr, und der Prinz von Nassau selbst ward schwer verwundet. Um viele tausende geschwächt nahm die französische Armee eine neue Stellung bey Tirlemont; das Blutbad fieng am 19ten um Mittag wieder an, und dauerte bis Abends um 6 Uhr. Die Oesterreicher siegten abermahl, und folgten dem Feinde auf dem Fuße, der sich am Eisenberge widersetzen zu wollen schien. An dem letzten Treffen nahmen die Preussen auch Theil. Die Franzosen sollen an diesem Tage 12000, und die Kaiserlichen 4 bis 5000 Mann, und über 100 brave Officiere verloren haben. Am 20sten wollte der Prinz von Coburg den Feind wieder angreifen.

Hamburg, den 27 März 1793.


Sieg bey Neerwinden.[]

[2]
Den 18. März 1793.

Dümouriez hatte den kühnen Entschluß gefaßt, Holland zu erobern, und schon stand ein Theil seiner Hauptarmee vor Mastricht, als die Ankunft des Prinzen von Coburg den Kriegsschauplatz in diesen Gegenden plötzlich veränderte. Die Oesterreicher vertrieben die Franzosen aus Aachen, entsetzten das belagerte Mastricht, nahmen Lüttich wieder ein, und rückten bis nach Brabant vor. Dümouriez wagte ein entscheidendes großen Treffen, welches er am heutigen Tage dem Prinzen Coburg bey Neerwinden lieferte. Es fiel, der wüthenden Tapferkeit der Franzosen ungeachtet, höchst unglücklich für sie aus: die Oesterreicher siegten, und die Franzosen mußten sich in großer Unordnung zurückziehn. Vier Tage darauf kam es zu einem zweyten Treffen in der Gegend von Löven, und auch dieses verlor Dümouriez. Die gesammten österreichischen Niederlande mußten von den Franzosen geräumt werden, und am Ende des Monaths März war ganz Belgien der österreichischen Herrschaft wieder unterworfen, nachdem man kurz vorher dessen Einverleibung in die französische Republik zu Paris beschlossen hatte.


Schreiben eines Kaiserlichen Officiers, der mit in der Bataille am 18 März war.[]

[3]

"Ich will Ihnen einen umständlichen Bericht von der vorgestern vorgefallnen Schlacht mittheilen. Sie werden sehen, daß es wenige Beyspiele einer von beyden Theilen so stark behaupteten Tapferkeit gegeben hat.

Vorgestern, um 5 Uhr des Morgens, ließ Dumourier an der Spitze von 80000 Mann, indem er alle Truppen aus den Niederlanden an sich gezogen hatte, durch seine leichten Truppen und durch die Jäger die Vorposten unsrer Armee angreifen. Diese war 50000 Mann stark. Das Hauptquartier befand sich zu Halmale, und die Vorposten standen zu Dorsmal und bey andern Dörfern in gleicher Richtung. Unsre Armee formirte zwey Linien, und der Prinz von Würtemberg und der General Latour standen an dem linken Flügel der Armee mit einer Colonne, die von Lüttich über Huy gekommen war, und sich nach Hougart erstreckte.

Dumourier marschirte in 3 Colonnen mit seiner furchtbaren Artillerie heran, und um 6 Uhr nahm die Schlacht auf allen Seiten ihren Anfang. Die Ungarischen Grenadiers und verschiedne Oesterreichische Regimenter giengen mit dem Säbel und dem Bajonett auf den Feind los. Dieser trieb sie zweymal zurück, wurde aber zum dritten male zum Weichen gebracht. Zweymal nahmen die Franzosen das Dorf Dorsmal ein, und zum dritten male vertrieben die Wallonischen Grenadiers und ein Regiment Ungarischer Infanterie 13 Französische Regimenter daraus, und nahmen ihnen 9 Kanonen ab. Die Maßacre in diesem Dorfe war beyspiellos. Die Franzosen wehrten sich wie Löwen. Wenigstens 2000 derselben blieben auf dem Platze.

Da der General, Graf von Clairfait, der den linken Flügel commandirte, viele seiner Krieger fallen sah, so ließ er die Batterie des rechten Flügels der Franzosen angreifen. Dieser wich und litt stark von unsrer Cavallerie. Indeß schickte Dumourier Verstärkung. Clairfait wurde genöthigt, sich zurück zu ziehen. Um 2 Uhr aber traf das Cuiraßier-Regiment Naßau ein, drang von neuem gegen den rechten Flügel der Franzosen vor, und schlug und vertrieb ihn. Während dieser Zeit hatte sich der linke Flügel der Franzosen weiter ausgedehnt und sich des Städtchens Leau bemächtigt, um St. Trond im Rücken zu bekommen. Man überfiel schon die Bagage unsrer Armee. Sogleich wurden die Uhlanen mit den Grenadiers gegen den Feind detaschirt, wurden aber von den Regimentern Zweybrücken nach einem zweymaligen Angriffe, zum Weichen gebracht. Sie zogen sich hinter Worderen zurück; die Franzosen verfolgten sie. Indessen hatte der Prinz von Koburg die Dragoner Latour und einen Theil der Cuiraßiers zum Succurs geschickt. Diese umzingelten das Dorf Worderen und haueten alles nieder, was sich noch vertheidigen oder nicht ergeben wollte. Das Regiment Zweybrücken wurde fast ganz aufgerieben. Kaum 300 Mann wurden zu Gefangnen gemacht.

In diesem günstigen Zeitpuncte drang der Prinz von Koburg mit dem Centrum vor. Die Franzosen wichen zurück; verbrannten aber alles, was sie auf dem Rückwege antrafen. Um 7 Uhr des Abends nahm der Prinz von Koburg sein Hauptquartier zu Dorsmal. Die Schlacht hatte dreyzehn Stunden gedauert. Die Dragoner La Tour haben sich außerordentlich ausgezeichnet, und auf dem rechten und auf dem linken Flügel und im Centro den Feind gedemüthigt. Die Anzahl der Französischen Gefangenen beläuft sich gegen 500, die der Kanonen auf 37. Wir haben viele Leute verloren. Es sind Wunder der Tapferkeit verrichtet worden. Von keinem Verwundeten habe ich einen Klagelaut gehört. Der Erzherzog Carl setzte sich allen Gefahren aus und commandirte an der Spitze der Escadrons.

Da Dumourier vorgestern angegriffen hatte, so entschloß sich der Prinz von Koburg, gestern, am 19ten, ein gleiches gegen ihn zu thun. Um 11 Uhr des Morgens rückten die Vorposten vor, und um halb 12 fieng die Kanonade an. Die erste Linie marschirte in förmlicher Schlachtordnung auf, und grif die feindlichen Batterien und Verschanzungen mit klingendem Spiele an. Die Franzosen hatten aber nicht mehr den Muth des vorigen Tages, verließen ihre Verschanzungen und einige Kanonen. Um 2 Uhr waren wir Meister von allen Anhöhen auf dem Wege nach Tirlemont zu.

Indessen machte der rechte Flügel der Franzosen Miene, sich in das Dorf Hougart werfen zu wollen. Aber Clairfait rückte mit 6 Bataillons und 4 Zwölfpfündern vor, und vereitelte diese Absicht. Um 3 Uhr zog sich unsre erste Linie von den Anhöhen herab, und marschirt auf Tirlemont zu. Nun ergriffen die Franzosen die Flucht, ohne auf Commando und Anführer zu achten, und litten erschrecklich von unsrer Cavallerie, die keinen Pardon gab. Drey Französische Regimenter Jäger rückten indessen noch in der bestmöglichsten Ordnung gegen unsre Cavallerie vor. Da sie grade nicht in der gehörigen Stellung war, so wurde sie zurück getrieben, sammelte sich aber bald wieder, und warf die Jäger. Diese stellten sich, kehrten von neuem zurück, und machten einen Anfall mit außerordentlicher Heftigkeit. Die Cavallerie litt sehr dadurch, sammelte sich aber sogleich, und drang abermals auf den Feind ein, der größtentheils aufgerieben wurde. Um 4 Uhr nahm die Armee Tirlemont in Besitz. Das Hauptquartier wurde zu Anden genommen. Die Französische Armee hat sich, so viel es ihre bösen Umstände erlaubt, wieder gesammelt, und ihren Rückzug nach Judoigne angetreten. Wenn sie sich aufhalt, giebt ihr vielleicht der General Beaulieu daselbst von neuem Beschäftigung. Auch Clairfait wird ihr keine Ruhe lassen. Wir haben an dem gestrigen Tage wenig Leute verlohren; die Franzosen aber bey ihrer unordentlichen Flucht über tausend."


Von den Folgen dieses entscheidenden Sieges giebt nachstehendes Schreiben zuverlaßige Nachricht.[]

[4]

Löwen, den 24sten März 1793.

"Gestern früh marschirten die Oesterreich unter dem Freudengeschrey des Volks, und unter dem Läuten der Glocken in Löwen ein. Der Rückzug der Französischen Armee war eine Folge der Niederlagen, die sie seit acht Tagen erlitt. Vorgestern wurden die Franzosen von 5 Uhr des Morgens bis 7 Uhr des Abends zu gleicher Zeit von der Seite von Diest, Tirlemont und Evre angegriffen, und mit solchem Erfolge allenthalben vertrieben, daß das Feld mit ihren Todten und Verwundeten bedeckt war. Vier große Fahrzeuge, mit letztern angefüllt, sind eben hier angekommen. 17 andre, mit Heu und Stroh beladen, sind schon früher hieher gebracht. Man hat ihnen überdem eine Menge Haver, Weitzen und Mehl, auch zwey Fahrzeuge mit Pulver, Kugeln und Piken, die zwischen Mechlen und dem Zennegat lagen, abgenommen. In diesem Augenblicke -- um 3 Uhr Nachmittags -- trift der Erzherzog Carl mit dem Prinzen von Koburg allhier ein. Die ganze Stadt ertönt von dem Freudengeschrey des Volks. Der Erzherzog ist bis zu Thränen gerührt. Er begiebt sich nach dem Rathhause, wo die Herstellung der vorigen Constitution publicirt werden wird. Von da geht der Zug nach der St. Peterskirche, wohin ihm die Mitglieder des Magistrats, der Universität und des Capitels begleiten.

Gestern sandte Dumourier einen Trompeter, mit dem Ansuchen, daß ihm ein Waffenstillstand auf 6 Tage bewilligt werden möchte. Binnen dieser Zeit würde er die gesammten Niederlande räumen. Es ist ihm aber hierauf eine abschlägige Antwort gegeben worden. Die Franzosen haben nachdem um 2 Uhr des Morgens Brüssel verlassen. Der Prinz von Koburg hat Befehl ertheilen lassen, den Feind aufs nachdrüklichste zu verfolgen. Mehrere Truppen setzen sich deshalb von hier in Marsch."


Schlacht von Neerwinde.[]

[5]
Der Prinz von Coburg war zwischen Tongern, St. Tron, und Landen vorgerückt. Der Scharmützel bey Tirlemont nöthigte ihn seit dem 16ten seine Macht beysammen zu halten. Die beyden Armeen brachten die Nacht unter dem Gewehr zu, und standen einander gegenüber. Den 17ten verwendete Dümouriez auf die Sorgfalt, die Stellung des Feindes zu recognoscieren, seine eignen Truppen in die gewünschte Schlachtordnung zu bringen, und den Plan seines Angriffs einzurichten. Vor sich hatte er die kleine Gette, welche in der Mayerey Jaudrain entspringt, mit der großen Gette beynahe parallel läuft, und mit derselben unter Leeüw sich vereinigt. Dieser Fluß trennte ihn vom Feind; er fließt in einer Vertiefung, und ist an beyden Ufern mit Hügeln begrenzt, welche in dem Theil, den die Kaiserlichen besetzt hielten, sich bis an die höhere Lage von Landen und St. Tron amphiteatralisch erheben.

Er hatte berechnet, der Prinz von Coburg werde um der Nothwendigkeit willen seine Lebensmittel von Lüttich und Mastricht zu ziehen, die größere Macht seiner Armee bey Tongern und St. Tron postirt haben, und folglich müßte dessen linker Flügel, der sich gegen Landen dehnte, weit schwächer seyn, und entweder umgangen, oder vertrieben werden können. Er wußte auch, daß die Besetzung der kleinen Stadt Leeüw war verabsäumt worden, ob sie gleich ein regelmäßiger Feldposten ist, und bey der Absicht eines Angriffes der einen Armee gegen die andre, entweder als Mittelpunkt der Wendungen des Angreifers, oder als Rücken zum Widerstand für den Angegriffnen dienen konnte.

Vorwärts der feindlichen Linie, welche sich von Landen gegen Leeüw dehnte, sind die drey Dörfer, Oberwinde, Middelwinde, und Neerwinde. Nicht ferne vor dem mittleren liegt ein kleiner Hügel mit dem Zunamen der Grabstein von Middelwinde, der alle drey Dörfer und ein Thal beherrscht, durch welches sie von dem Städtchen Landen geschieden sind. Im Fall eines Angriffs bleibt derjenige, der diesen Hügel im Besitz hat, Meister von der ganzen Ebne, und wird sein Feind unfehlbar zurücktreiben.

Auf diese Angaben hin entwarf Dümouriez zum Treffen den folgenden Plan: Die erste Colonne des rechten Flügels der Armee, bestehend aus dem Vortrabe unter der Anführung des Generals La Marche, sollte durch die Brücke bey Neer-heylissen vordringen, und in der Ebne zwischen Landen und Oberwinde marschieren, damit sie den linken Flügel des Feindes überlange, und ihn von der Seite beunruhige. Die zweyte Colonne, bestehend aus der Infanterie der Ardennerarmee und angeführt durch den General-Lieutenant Le Veneur, sollte durch die nehmliche Brücke vorrücken, durch ein großes Detaschement Cavallerie unterstützt seyn, mit möglichster Eile den Grabstein von Middelwinde besetzen, und das Dorf Oberwinde angreifen, welches den Zwölfpfündern auf dem Grabstein nicht würde widerstehen können. Die dritte Colonne unter dem Commando des Generals Neuilly sollte ebenfalls durch die nehmliche Brücke einfallen, und sich von der rechten Seite her auf das Dorf Neerwinde stürzen. Diese drey Colonnen machten den Angriff des rechten Flügels aus, und standen unter dem Commando des Generals Valence, der im Fall des Gelingens, durch eine Viertelschwenkung links, den linken Flügel des Feindes vor sich her werfen, seinen Marsch in Schlachtordnung fortsetzen, Landen im Rücken lassen, und St. Tron gegenüber zu stehen kommen sollte.

Der Angriff des Mittelpunkts, unter der Anführung des Herzogs von Chartres, bestand aus zwey Colonnen. Die vierte, unter dem Commando des General-Lieutenants Dietmann sollte bey der Brücke von Laer über den Fluß setzen, dieses Dorf, worinn nur einige kaiserliche Schützen lagen, schnell durchlauffen, und gerade von Vorne her auf Neerwinde hinmarschieren. Die fünfte Colonne, unter der Leitung des Generals Dampierre, sollte über die Brücke von Esemael gehen, und von der linken Seite auf Neerwinde drücken. Nachher aber sollten beyde Colonnen der Wendung des rechten Flügels folgen, und mit dem Stand ihres Abmarsches eine Diagonallinie bilden.

Der Angriff des linken Flügels wurde von dem General Miranda commandiert, und bestand aus drey Colonnen. Die sechste, unter der Anführung des Generals Miaczinsky, sollte bey Over-Helpen über den Fluß gehen, vor sich her angreifen, gegen Neerlanden vorrücken, und Sorge tragen, daß sie der Spitze der fünften niemahls voreile. Die siebente Colonne, welche der General Rüault anführte, sollte bey der Brücke von Op-dormael über den Fluß marschieren, und durch die Heerstraße von St. Tron angreifen. Die achte Colonne endlich sollte unter Neerlinter, bey der Brücke von Buyngen, den Fluß hinter sich lassen, sich in Leeüw werfen, und diesen Posten bis nach der Schlacht behaupten.

Unter der Voraussetzung eines völligen Siegs sollte nach vollendetem Treffen die französische Armee in Schlachtordnung stehen, mit dem linken Flügel zu Leeüw, mit dem Rechten zu St. Tron, und Tongern gerade gegenüber, als dem einzigen Ort, durch welchen die kaiserliche Armee ihren Rückzug nehmen konnte. Auf den Fall einer Niederlage waren bey allen Brücken die Ufer der Gette mit Batterien versehen, welche den Rückzug der französischen Colonnen sichern mußten.

Den 18ten März zwischen sieben und acht Uhr Morgens setzten sich alle Colonnen mit vieler Ordnung in Bewegung, und kamen ohne Hinderniß über den Fluß. Der General Miranda rückte sogleich in die Ebne von Landen, machte aber den ersten Fehler darinn, daß er, weil er hier keine Feinde vorfand, mit seinem linken Flügel plötzlich auf das Dorf Oberwinde fiel, und sich in die zweyte Colonne verirrte; durch die Langsamkeit des Vorrückens seiner Infanterie und Artillerie wurde diese zweyte Colonne in ihrem Marsche aufgehalten, indessen griff sie doch gegen zehen Uhr das Dorf Oberwinde, und den Grabstein von Middelwinde, mit so vielem Nachdruck an, daß sie beyde wegnahm; aber sie war nicht klug genug, die Stellung auf dem Grabstein zu behalten, den die Oesterreicher wieder erstiegen, und um welchen den ganzen Tag gekämpft wurde. Die dritte Colonne drang mit so großer Lebhaftigkeit in das Dorf Neerwinde, daß sie die Oesterreicher daraus verjagte; aber der General Neuilly verließ es beynahe im Augenblick wieder, um sich in der Ebne auszubreiten, und näherte sich der zweyten Colonne zu sehr: er behauptete nachher, den Befehl dazu vom General Valence erhalten zu haben, welcher seinerseits erwiederte, es seye gewiß ein Mißverstand vom General Neuilly. Die Oesterreicher nahmen von Neerwinde sogleich aufs neue Besitz, wurden aber durch die vierte und fünfte Colonne, unter der Anführung des Herzogs von Chartres, zum zweytenmahl daraus vertrieben. Der General Desforets, ein vortreflicher Offizier, erhielt dabey durch einen Flintenschuß eine Wunde am Kopf; bey dem Einrücken selbst entstand Verwirrung; das Dorf war gedrängt voll Infanterie, die sich unter einander warf, in Unordnung gerieth, und auf den Anschein eines zweyten Angriffs von Seiten des Feindes das Dorf noch einmahl verließ.

Der General Dümouriez, der mittlerweile auf den Platz geeilt war, befahl, das Dorf zum drittenmahle zu berennen, und es wurde zum drittenmahle weggenommen; allein die Truppen wollten darinn nicht Stand halten, und alles, was er über die vermochte, war ihre Herstellung in Schlachtordnung auf hundert Schritte von Neerwinde, das voll Todter und Verwundeter lag, und welches die Oesterreicher erst auf den Abend besetzten. In diesem nehmlichen Augenblick der Unordnung stürzte die kaiserliche Cavallerie in die Ebne zwischen Neerwinde und Middelwinde, und hieb auf die französische ein, an deren Spitze der General Valence mit großem Muthe focht, allein verwundet, und nothgedrungen nach Tirlemont getragen wurde. Diese kaiserliche Cavallerie lief übel an und mußte weichen. Während diesem Anfall stürzte mit der nehmlichen Wuth ein zweytes Detaschement kaiserlicher Cavallerie auf der linken Seite von Neerwinde her, und traf sich auf die Infanterie der vierten Colonne. Der General Thowenot, der hier commandierte, befahl die Glieder zu öffnen, damit die Reuterey durchjage, und ließ dann mit so vielem Glücke seine Kartätschen und die Infanterie vom Regiment Zweybrücken losbrennen, daß fast das ganze Detaschement auf dem Platze blieb. Von diesem Momente an war auf dem rechten Flügel und im Mittelpunkt der Ausgang der Schlacht zum Vortheil der Franzosen entschieden; sie stellten sich wieder in die beste Ordnung, brachten voll Muth und Zutrauen die Nacht auf dem Schlachtfelde zu, und rüsteten sich zum neuen Treffen auf Morgen, um ihren Sieg vollständig zu machen. Die Kaiserlichen selbst haben eingestanden: die seyen im Begriff gewesen, ihren Rückzug zu veranstalten, und das Gepäcke zum Abzug nach Tongern beordert geworden.

Ganz anders standen die Sachen auf dem linken Flügel. Die sechste und siebente Colonne hatten vor sich her alles mit großem Nachdruck zum Weichen gebracht, und waren schon Meister von Op-dormael, als panischer Schrecken die Freywilligen ergiff, welche die Linientruppen im Stich liessen. Die Kaiserlichen bemerkten diese Unordnung, vermehrten dieselbe durch das Einhauen der Cavallerie, und vollendeten die Niederlage dieser beyden Colonnen: Guiscard, Mareschall de Champ bey der Artillerie verlor hier sein Leben, und mit ihm mehrere Adjutanten und andre Offiziere vom Quartiermeisterstaab; die Generale Rüault und Ihler wurden leicht verwundet. Noch schien nicht alles verlohren, und der Rettungsmittel blieben viele. Es war erst zwey Uhr Nachmittags; die Oesterreicher verfolgten die beyden Colonnen nicht; diese hatten sich hinter die Brücke von Op-dormael zurückgezogen; der General Miranda war benachrichtiget, so eben seyen die acht Bataillon der Flankeur des Miaczinsky in Tirlemont eingetroffen; er konnte sich durch sie verstärken, und ihnen die Anhöhe von Wommersem diesseits der Gette anweisen. Allein der General hatte entweder den Kopf verlohren, oder er wollte, aus Eifersucht über den glücklichen Erfolg des rechten Flügels, den sein Nebenbuhler anführte, ihm den Sieg aus der Hand winden; er gab Befehl zum Rückzug, und marschierte bis hinter Tirlemont auf eine mehr als zweystündige Entfernung vom Schlachtfelde. Die Treulosigkeit seines Benehmens erhellt am deutlichsten aus seinem Stillschweigen; er ertheilte dem General Dümouriez keine Nachricht von seiner Bewegung, welche den rechten Flügel und den Mittelpunkt der Armee der ganzen Last des feindlichen Angriffs blosstellte: die Kayserlichen übrigens benutzten diesen feigen Rückzug weder zum Nachsetzen dieses linken Flügels, den sie durch ihre Verfolgung bis Tirlemont völlig würden aufgerieben haben, noch zum erneuerten Angriff des Mittelpunkts und des rechten Flügels, welchem sie hätten in die Seite fallen können.

Der General Champmorin hatte sich von Leeüw Meis__er gemacht, und behauptete sich darinn, bis der Rückzug des Generals Miranda ihn nöthigte, diesen Posten, wiewohl sehr spät zu verlassen; er marschierte über die Brücke von Buyngen zurück, warf sie hinter sich ab, und bezog seine vorige Stellung bey Oplinter. Die Unthätigkeit der Kaiserlichen gegen den linken Flügel der französischen Armee, rührte wahrscheinlich von Champmorins Stellung in Leeüw her, weil er ihren rechten Flügel überlangte.

Während dem ganzen Treffen beschäftigte sich der General Dümouriez mit der Wiederherstellung der Ordnung auf dem rechten Flügel und im Mittelpunkte, so wie mit der Sorgfalt den Sieg von dieser Seite zu erzwingen; sie war die wichtigste; denn jede Bewegung hieng von ihr ab, und der linke Flügel sollte jener nur zum Rücken dienen. Gleich nach zwey Uhr Nachmittags bemerkte er, daß das Feur seiner Linken aufhöre, wiewohl es bis auf diesen Augenblick sehr lebhaft angehalten hatte. Anfangs schrieb er dieses Schweigen einem vollständigen Siege zu; denn aus dem Fortschreiten des Feuers urtheilte er: die sechste und siebente Colonne, welche er wegen der Ungleichheit des Bodens nicht sehen konnte, möchten alles vor sich her zum Weichen gebracht haben, und nun an einem sichern Standort halt machen, um den Colonnen auf ihrer Rechten nicht vorzueilen; aber nichts konnte ihn auf den Argwohn des unbegreiflichen Rückzugs vom General Miranda leiten; und es war vielleicht ein Glück, daß in einem Augenblick, wo er die Unordnung des rechten Flügels und des Mittelpunkts zu heben suchte, dieser Argwohn nicht in ihm aufstieg.

Mit der Abenddämmerung bemerkte er, daß einige kaiserliche Colonnen des rechten Flügels nach ihrem Linken schwenkten, um diesen zu verstärken; die Vorbedeutung war böse, erregte aber in ihm höchstens Verdacht, weil er von Miranda weder Nachricht noch Bothschaft hatte. In dieser Ungewißheit brachte er den Abend vor dem Dorfe Neerwinde zu, bis sein Argwohn, den er nur dem General Thowenot anvertraute, endlich zur wirklichen Besorgniß ward. Mit dem General des Quartiermeisterstaabs, zwey Generaladjutanten und zwey Bedienten, machte er sich auf den Weg, um von seinem linken Flügel Erkundigung einzuziehen; er war etwas mehr als erstaunt, als er, bey seiner Ankunft zu Laer um zehen Uhr Nachts, dieses Dorf auf des Generals Dampierre Befehl verlassen sah; in der Schlacht hatte dieser General großen Muth bewiesen, aber mit Anbruch der Nacht, ohne erhaltnen Befehl, mit seiner ganzen Division wieder über den Fluß gesetzt, und seine vorige Stellung im Dorfe Esemael bezogen. Dümouriez setzte seinen Weg fort, und gelangte zur Brücke von Op-dormael, die er von Miranda's Colonnen besetzt glaubte, und die es von Oesterreichischen Uhlanen wirklich war, welche ihn bald gefangen hätten. Er zog über die große Landstraße von Tongern nach Tirlemont hinauf, immer mehr erstaunt über die Stille und Einsamkeit, die er allenthalben vorfand, bis er endlich eine halbe Stunde von jener Stadt auf drey oder vier Bataillon stieß, welche in der größten Unordnung und ohne Cavallerie an der Heerstraße standen, und ihn von dem schimpflichen Rückzug seines linken Flügels belehrten.

In Tirlemont selbst fand er den General Miranda, der ruhig und kalt an seine Freunde schrieb. Vergebens hatte der General Valence allem aufgebothen, um ihn zu bereden, daß er doch wieder vorwärts marschiere, mit der Versicherung, auf dem rechten Flügel und im Mittelpunkt seye die Schlacht gewonnen, und sein Vorrücken werde den Sieg vollends und ganz entscheiden. Der General Dümouriez geboth ihm mit Strenge seine Armee während der Nacht zu sammeln, die Anhöhe von Op-dormael, so wie diejenige von Neerhelpen hinlänglich zu besetzen, damit doch wenigstens der Uebergang über die Gette gesichert, der Rückzug des rechten Flügels und des Mittelpunkts gedeckt würde, und sie nicht, mit einem Flusse hinter sich, von der ganzen feindlichen Armee könnten gedrängt werden.

Dieß ist der Verlauf jener Schlacht von Neerwinde, welche das Schicksal des Feldzugs entschied und die ganz wäre gewonnen worden, wenn der General Miranda, nach der ersten Unordnung in seiner beyden Colonnen, nicht den Rückzug befohlen, sondern seine Stellung an den Brücken bey Op-dormael und Neerhelpen, und mit derselben die Linie mit seiner Rechten und Linken beybehalten hätte. Dieser Rückzug war um so unglücklicher, da dabey die beyden Colonnen über zweytausend Mann einbüßten, Indeß die übrige Armee, nach einem blutigen Gefechte, nicht über sechshundert verlor. Die Kaiserlichen gaben ihren Verlurst auf zwölfhundert an, und er mochte doppelt so stark seyn. Die Franzosen verlohren, theils an Todten, theils an Gefangnen, ungefehr dreytausend Mann, über tausend Verwundete, und viele Kanonen.

Beyde Partheyen haben Fehler begangen. Die Franzosen: daß sie den Angriff auf den Grabstein von Middelwinde nicht hitziger betrieben, und dann diesen entscheidenden Posten wieder verliessen, ohne zu wissen warum; daß der General Neuilly auf einen mündlichen Befehl hin sich auf das Dorfe Neerwinde zurückzog, und dadurch beynahe alles verdarb; daß Miranda nach der Wegnahme des Dorfes Op-dormael dem panischen Schrecken seiner Truppen nachgab, einen Rückzug, der zur Niederlage ward, veranstaltete, und durch dessen Ausführung den Sieg der übrigen Armee vereitelte: die Kaiserliche, daß sie nicht die Ufer der Gette vertheidigten und den Uebergang der Franzosen hinderten, daß sie nicht die drey Colonnen des rechten Flügels während ihrem Aufmarschieren von vorne und von der Seite zugleich angriffen, da dieselbe doch dem Feuer aus den Dörfern Laer, Neerwinde, Middelwinde und Oberwinde ausgesetzt waren; daß sie nicht die vortheilhafte Anhöhe des Grabsteins von Middelwinde mit einer Batterie versahen, und ihre Stellung auf demselben furchtbar machten; daß sie Leeüw auf ihrer Rechten nicht besetzten, Miranda auf seinem verwirrten Rückzuge nicht verfolgten, oder daß sie nicht wenigstens mit ihrem rechten Flügel, der nun keinen Feind mehr vor sich hatte, den Colonnen des Mittelpunkts der französischen Armee in die linke Flanke fielen, und deren Schlachtordnung von Neerwinden brachten und warfen.


Zeitungsnachrichten.[]

1793.[]

Frankfurt, vom 21 Merz. [6]

N. S. So eben trift ein Courier aus dem K. K. Hauptquartier aus den Niederlanden hier ein, der die Nachricht überbringt, daß die Kaiserl. Armee bey Neerwinden in Brabant einen Sieg über die Armee des Generals Dümourier erfochten und dieselbe gänzlich geschlagen habe. Die Kaiserlichen eroberten 25 Kanonen. Zu Gefangenen machten sie wenige, weil die Kaiserl. Cavallerie keinen Pardon gab.

Aus dem Haupt-Quartier zu Landen zwischen St. Tron und Tirlemont, vom 18. Merz, um 8. Uhr Abends. [7]

Vorgestern hat das Kanonenfeuer den ganzen Tag hindurch gedauert, und der Vortrab unserer Armee ward aus Tirlemont zurückgedrängt, wo derselbe Tages vorher eingerückt war. Den ganzen Tag über blieben beyde Armeen unter den Waafen sich einander im Gesichte stehen. Gestern war alles ruhig. Heute aber griff der Feind uns auf beyden Flügeln an. Der linke Flügel, der sich an das Dorf Neerlinden anlehnte, und von dem General Grafen von Clerfayt kommandiret wurde, hatte einen sehr lebhaften und dreymahl nacheinander wiederholten Anfall auszustehen; dennoch behauptete sich Clerfayt im Besize des Dorfes, worinn die Feinde schon eingedrungen waren. Der G. L. Prinz von Würtemberg, der unsern rechten Flügel anführte, warf damit den feindlichen linken Flügel um, und eroberte 20. Kanonen. Der feindliche Verlust an Mannschaft muß ausserordentlich groß seyn: Unserer Seite selbst sind über 1000. Mann wenigstens umgekommen. Nachts um 1. Uhr fieng das Handgemeng an, und das Gemezel wird vermuthlich unter beständigem Kanonendonner noch bis späte in die Nacht fortdauern, und ganz sicher wird man morgen von neuem miteinander anbinden. Der Feind sowohl, als unsere Truppen haben beyderseits mit wahrem Löwenmuth gefochten; doch ist ersterer uns an Mannschaft weit überlegen. Beyderseitige Linien dehnen sich sehr weit aus, und unfänglich war ein kleiner Bach dazwischen. Eben da ich dieses schreibe, behauptet der Feind seine erste Stellung noch, und ist eben so noch im Besize von Tirlemont.

Aus Lüttich erhalten wir so eben unter dem 20ten dieses die Nachricht, daß nach dem Gefecht am 18teu dieses Tags darauf um Mittag ein Treffen zwischen Tirlemont und St. Trond vorfiehl, wobey die Kayserl. 60. Kanonen eroberten, und die Franzosen mit Inbegriff des Verlustes vom vorigen Tag, 16. bis 18000. Mann verlohren haben.


Von dem Nationalkonvent.[]

[1793]

Paris, vom 22. Merz. [8]

Das N. Convent war in der Seßion am 19. durch ein von dem Kriegsminister ihm mitgetheiltes Schreiben des General Dümourier aus Tirlemont vom 16. dieses benachrichtiget worden, daß er sich eben an diesem Tag von Tirlemont, welches die Oesterreichischen Truppen am 15. eingenommen hatten, wieder bemächtiget und als eine Folge davon noch andere Vortheile über den Feind davon getragen habe. Aber in der gestrigen Seßion kommunizierte der Kriegs-Minister dem N. Convent abermahl ein neuerdings von dem General Dümourier erhaltenes Schreiben vom 19, welches von einem weniger erfreulichen Innhalt war und so lautete: --

"Mit grosser Betrübniß gebe ich ihnen Nachricht von dem unglüklichen Verlust, den ich erlitten habe, und wodurch die in meinem gestrigen Schreiben geäusserte Besorgniß nur allzusehr gerechtfertiget worden ist. Auf die Nachricht, daß Namür in Gefahr sey und daß ein feindliches Corps von 10,000. Mann gegen Brüssel und Löwen anrückte, sah ich kein anderes Rettungsmittel, als wenn ich den Feind aus seinem Lager bey Neerwinde vertreiben könnte; ich machte deswegen den Plan, ihn auf dem linken Flügel anzugreiffen. Die Division des Centrums griff wircklich bey genanntem Dorf an, und der linke Flügel, welchen Miranda und Champmorin kommandierten, bey einem andern. Der rechte Flügel und das Centrum gewannen einige Vortheile, ungeachtet die Infanterie zweymahl weichen mußte und aus Neerwinden vertrieben wurde; der Angriff meines linken Flügels lief unglüklich ab; der Rükzug geschah in Unordnung bis hinter Tirlemont, und vielleicht noch weiter, der Marschall de Camp, Miklin, welcher die Artillerie kommandierte, ist geblieben und zween General-Officiers sind verwundet worden. Wir haben bey diesem Rückzug, oder vielmehr auf dieser Flucht, viel Volk verlohren, nebst einigen Kanonen, worunter 3. Zwölfpfünder sind. Ich wuste nichts von dieser Niederlage, und war willens, am folgenden Tag wieder anzugreiffen, um den Sieg vollständig zu machen, als ich unruhig darüber, daß ich keine Nachricht vom General Miranda erhielt, und sagen hörte, daß er sich zurükziehe, gegen Tages-Anbruch den siegenden Theil meiner Armee verließ, um von dem linken Flügel Nachricht einzuziehen. Ich verwunderte mich, als ich bis nach Tirlemont kam, ohne das Corps d'Armee anzutreffen. Ich gab dem General Miranda Befehl, seinen Posten auf den Anhöhen bey St. Margaretha wieder zu besezen, um den Rükzug zu deken. Ich überschikte ihnen hiebey zugleich einen Brief vom General Valence, welcher verwundet worden ist, und sich nach Brüssel begeben hat. Ich werde das Lager bey Löwen wieder beziehen, um Brüssel und Mecheln zu sichern, und dort Succurs erwarten. Seyn sie versichert, daß das Uebel und die Unordnung aufs höchste gestiegen ist. Ich befürchte unglükliche Folgen von diesem Rükzug in einem Land, dessen Einwohner wir durch Plündern und Hindanse_ung aller Disciplin gegen uns aufgebracht haben. Ich werde alles möglich thun, um die Armee zu retten, die viel Zutrauen zu mir gezeigt hat. Ich beruffe mich auf das Urtheil derselben; ich werde mich bereitwillig der strengsten Untersuchung unterziehen, und selbst einen Kriegsrath verlangen, um über mein Betragen zu urtheilen: Glüklich genug, wenn die Aufopferung meines Lebens der Freiheit nüzlich seyn kann! Ich mag es im Gefecht für mein Vatterland, oder durch seinen Urtheilsspruch verliehren; so fürchte mich weder vor dem Urtheil meiner Mitbürger, noch vor dem Urtheil der Nachwelt. -- Sie können leicht denken, daß unser Verlust beträchtlich seyn muß; ich schäze ihn auf 2000. Mann. Ich muß den tapfersten Soldaten in der Welt Gerechtigkeit wiederfahren lassen; aber es mangelt ihnen an Officieren, und besonders an erfahrnen Officieren. Ich möchte wohl die Wiederabschaffung der eingeführten Art ihrer Wahl vorschlagen; die Wahl ertheilt keine Talente, gebietet kein Zutrauen, bringt keine Subordination zu stand."

Dümourier.

General Valence sagt in seinem oben erwähnten Schreiben an Dümourier: Nachdem die Infanterie zweymahl zurückgeschlagen worden, habe er selbst an der Spize der Cavallerie angegriffen, sey in die Feinde eingedrungen, und habe 3. Säbelhiebe in den Kopf bekommen, von deren einem, den man aber doch nicht für tödlich halte die Haut ihm über die Augen herunter gehangen. Er gehe nun nach Brüssel: u. s. w.


Quellen.[]

  1. Historisch-politisches Magazin, nebst litterarischen Nachrichten, herausgegeben von Albrecht Wittenberg, beyder Rechte Licentiaten. Siebenter Jahrgang. Hamburg, 1793.
  2. Denkwürdigkeiten aus der Geschichte der österreichischen Monarchie. Auf jedem Tag des Jahrs gesammelt. Von G. A. Griesinger. Wien. Bey J. V. Degen, Buchdrucker und Buchhändler. 1804.
  3. Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und andern Sachen. Jahrgang 1793. Herausgegeben von einer Gesellschaft von Gelehrten. Hamburg, auf den Post-Aemtern und in der Hoffmannschen Buchhandlung 1793.
  4. id.
  5. Denkwürdigkeiten des Generals Dümouriez. Von ihm selbst geschrieben. Aus dem Französischen. Frankfurt und Leipzig. 1794.
  6. Post- und Ordinari Schaffhauser Mittwochs-Zeitung. Vom 27. Merz, 1793. Num. 25.
  7. Post- und Ordinari Schaffhauser Mittwochs-Zeitung. Vom 27. Merz, 1793. Num. 25.
  8. Post- und Ordinari Schaffhauser Samstags-Zeitung. Vom 30. Merz, 1793. Num. 26.
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