Schlacht bei Savigliano und Genola.[]
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Der 5. November 1799.
Am 5. November des J. 1799 wurde die Schlacht an der Stura ganz ausgekämpft, welche schon am 4. glänzend für Melas des österreichischen Oberfeldherrn Ruhm entschieden war. Championet, der republikanische, hatte bei Cuneo 45,000 Mann gesammelt, mit welchen er voll Siegeshoffnung, und dem Plane seinen Gegner an den Po zu drängen, kampflustig vorrückte. Melas, der Feinde Pläne richtig würdigend, liess ihre Vorposten vom 1ten bis 3ten November beunruhigen, und setzte, hiedurch seine Bewegung bergend, vom rechten auf das linke Ufer der Stura über. Hier erwartete er sie in einer gut gewählten Stellung zwischen Marenne und Fossano. Die Streitkräfte der Oesterreicher überstiegen kaum 35,000 Mann. Sie wurden in drey Colonnen getheilt, wovon die erste -- F. M. L. Ott -- Savigliano, die 2te -- F. M. L. Mitrowsky -- Valdigio, die 3te -- F. M. L. Elsnitz -- Genola zum Hauptobjekt des Angriffs zu machen hatte.
Beide Heere rückten streitbegierig am 4. November mit Anbruch des Tages gegen einander vor. Der Kampf wurde gleich Anfangs auf dem österreichischen rechten Flügel, wo F. M. L. Ott es mit den französischen Divisionen Victor und Grenier aufnahm, sehr heftig. Er zwang sie nach 2 Stunden bis Savigliano zu weichen, und warf sie auch aus diesem Orte. F. M. L. Elsnitz, der bei Genola auf Championet selbst stiess, hatte hier einen äusserst hartnäckigen Kampf zu bestehen, der erst gegen Mittag, besonders durch die Anstrengungen des G. M. Adorian, der hier einen ehrenvollen Tod fand, und die Mitwirkung des F. M. L. Grafen Mitrowsky zum Vortheil der Kaiserlichen ausfiel. Nun wurde auch Valdigio mit leichter Mühe genommen, und der Feind in der Richtung von Cuneo verfolgt. Dem General-Major Sommariva wurde die Aufgabe, einen Angriff des französ. Generalen Duhesme, welcher mit etwa 3000 Mann unvermuthet im Rücken der vordringenden österreichischen Armee erschien, und Savigliano wieder nahm, abzuwehren. Der Sieg folgte auch hier den österreichischen Fahnen. Sommariva warf den Feind, und verfolgte ihn bis in die Nacht.
Am folgenden Tag den 5ten bewegte sich die ganze Armee vorwärts, und vertrieb die Franzosen aus Madonna dell' Olmo, Ronchi, Murazzo und Cuneo.
Championet verlor in diesen 2 Tagen 8000 Mann an Todten und Verwundeten, 4200 Mann an Gefangenen -- unter welchen mehrere Bataillons-Chefs und 180 Offiziere waren -- 5 Canonen und einige hundert Pferde. Weit geringer war der Verlust der Oesterreicher, welcher aus 174 Todten -- worunter 1 General und 4 Offiziere -- 2022 Verwundeten, (74 Offiziere einbegriffen) und 225 Gefangenen bestand.
Quellen.[]
- ↑ Historischer Militair-Almanach des 16. 17. 18. und 19. Jahrhunderts. Mit besonderer Hinsicht auf das letztere, und den oesterreichischen Kaiserstaat. Mit 15 Portraits, für Freunde der neueren und neuesten Kriegsgeschichte von Johann Ritter von Rittersberg. Prag bei C. W. Enders 1825.