Orden des heiligen Stanislaus.[]
(Order świętego Stanisława.)
Gestiftet am 7. Mai 1765 von Stanislaus August, letztem König von Polen, bald nach seiner Thronbesteigung, zu Ehren des heiligen Stanislaus, Schutzpatrons des Königreichs. Die Zahl der Mitglieder sollte, Ausländer und die Ritter des weißen Adlers, welche immer zugleich Ritter desselben sind, ungerechnet, nicht über hundert gehen.
Das Ordenszeichen ist ein achtspitziges, goldenes, rothemaillirtes Kreuz mit runden Knöpfen auf den Spitzen, einem weißen Adler in jedem der vier Hauptwinkel, und einer goldenen Rose in jedem der vier übrigen Winkel. In der Mitte der Vorderseite ist eine von einem Lorberkranz umgebene weißemaillirte Zirkelfläche mit dem Bilde des heiligen Stanislaus, und auf der Kehrseite ebenfalls im weißemaillirten Grunde der rothe Nahmenszug S. A. R. (Stanislaus Augustus Rex) mit zwei goldnen S. (Sanctus Stanislaus).
Dies Ordenszeichen tragen die Ritter an einem rothen Bande mit weißem Rande, welches von der linken Schulter nach der rechten Hüfte gehet. Außerdem haben sie auf der linken Brust einen silbergestickten Stern, in welchen innerhalb eines goldenen Zirkels mit grüner Einfassung und goldenen Palmen der Nahmenszug des Stifters mit der Umschrift: PRAEMIANDO INCITAT (durch Belohnung reizet er) befindlich ist. Der Ritter des weißen Adler-Ordens tragen das Kreuz dieses Ordens um den Hals ohne den Stern.
Dieser Orden ist sehr bald in seinem Ansehn gesunken. Die bei dessen Wiederherstellung im Herzogthum Warschau an den Ehrenzeichen beliebte Veränderung besteht bloß darin, daß sich an dem Bande desselben statt Eines weißen Randes jetzt deren zwei befinden. Der Herzog von Warschau, als Großmeister, ernennt die Ritter. Auch ist das ehemahlige Statut wieder eingeschärft worden, nach welchem jeder Ritter jährlich 4 Dukaten an das Warschauer Hospital zum Kindlein Jesu zahlen muß.
Quellen und Literatur.[]
- Handbuch der Geschichte und Verfassung aller blühenden Ritter-Orden in Europa. Nebst Nachrichten von erloschenen Ritter-Orden und von Ehren-Medaillen. Herausgegeben von Ludwig Kuhn. Wien, 1811. In der Camesina'schen Buchhandlung.