Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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S. Veit am Flaum.[]

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S. Veit am Flaum, ital. Fiume, Stadt und freyer Handelshafen am Golfo di Carnero, in den sich der Fluß Fiumara ergießt, in einer schmalen Ebene, die gute Weine, Feigen und andere Früchte trägt, in Dalmatien. Die äussere Stadt ist neu und schön gebaut; der innere ummauerte Theil aber hat enge Strassen. Die Zahl der Bewohner betrug 5,132 Seelen, und andere 5,000 in den vielen herumliegenden kleinen Orte und einzelnen Häuser, nach der Zählung im J. 1776. Seit dieser Zeit hat sich aber die Zahl vermehrt. Die herrschende Sprache ist die Italienische. Es befinden sich da eine schönes Gubernialhaus, Rathhaus, verschiedene sehenswürdige Kirchen und Klöster, eine große Zuckersiederey, eine Wachsbleiche, Leder-, Wollenzeuch- und Tabakfabriken, auch werden viele Waaren und Güter ausgeführt. Kaiser Carl VI. hat von hier bis Carlstadt, in Croatien, eine kostbare Landstrasse anlegen lassen. Seit 1776, da diese Stadt zu Ungarn geschlagen worden, hat sich ihr Zustand sehr verbessert. Die Einfahrt des Hafens ist, wegen der Insel Perosina, zuweilen gefährlich. Er ist von großer Wichtigkeit. Man führt im Durchschnitte jährlich für 2½ Mill. Gulden Getreid, Tabak, raffinirten Zucker, Holz und Rindvieh aus; hingegen wird an Salz, rohem Zucker, Spezereyen xc. für 1½ Mill. Gulden eingeführt. Den Handel betrieben größtentheils Wiener-Häuser. Im J. 1809 wurde aber die Stadt mit allen umliegenden Gegenden an das Königr. Italien abgetreten; doch behält Oesterreich den freyen Handel in diesem Hafen. Seit 1810 ist Fiume der Hauptort eines Bezirks in der ersten militärischen Division der Illyrischen Provinzen.


Quellen.[]

  1. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.
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