Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Sheridan. Biographischer Abriß dieses berühmten Oppositions-Redners.[]

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Der Parlaments-Redner Sheridan ist jedem Zeitungsleser, jedem, der nur etwas mit den Vorgängen in England bekannt ist, schon oft ein Gegenstand der Betrachtung, und der Unterhaltung gewesen. Jetzt, da das Großbrittannische Parlament, durch die Vereinigung mit Irland, eine Art von wohlthätiger Revolution gehabt hat, wird eine ganz kurze Lebensbeschreibung dieses berühmten Mannes, der seit der freywilligen, mißmüthigen Entfernung des bekannten Fox aus dem Parlamente, der älteste Chef der Opposition gewesen ist, und deßen Redner-Talente so viel eignes haben, nicht ohne Intereße seyn.

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Richard Brinsley Sheridan. Esq.

Sheridan wurde zu Dublin im Jahre 1751 von Aeltern geboren, welche sich durch ihre litterarische Verdienste auszeichneten. Sein Vater, welcher Schauspieler war, ist Verfaßer eines vortreflichen Lexicons der Englischen Pronunciation (prononcin Dictionary) und Herausgebener der Werke von Swift. Seine Mutter hat das Publicum mit einigen Romanen, und verschiedenen Theaterstücken beschenkt, welche ziemlichen Beyfall erhalten haben. Sheridan wurde in seiner ersten Kindheit beinahe für einfältig gehalten, sogar von seiner Mutter; aber man bemerkte sehr bald, wie unrichtig dieses Urtheil gewesen war. Er wurde von seinem Vater ins Collegium von Middle-Temple geschickt, um dort die Rechte zu studiren, ohne vorher auf Akademien gewesen zu seyn, welches nur bey jungen Leuten geschieht, die außerordentliche Talente ankündigen. Sheridan, dem das mäßige Vermögen seiner Aeltern nur ein sehr mittelmäßiges Jahrgeld bewilligen konnte, verschafte sich durch seine Schriften was ihm, sonst, zu seiner Unterhaltung würde gefehlt haben. Seitdem konnte ihn nur die dringendste Noth den Reitzen der gänzlichen Geschäftslosigkeit entreißen.

Durch die Lectüre der besten Schriftsteller seiner Nation gebildet, hatten seine ersten Werke, und besonders seine dramatischen Versuche einiges Glück. Ihnen verdankte er die Bekanntschaft mit der Miß Lenlay, einer berühmten Sängerin des Theaters Drurylane, für welche er die heftigste Leidenschaft gefaßt hatte. Diese Leidenschaft kannte keine Hinderniße, oder sie wußte wenigstens alle zu besiegen. Sheridan hatte mit der Widerspenstigkeit der Miß Lenlay zu kämpfen, und außerdem mit einer großen Zahl von Nebenbuhlern. Er schlug sich mit mehreren derselben; endlich wurde die Hand derjenigen, welche er liebte, der verdiente Preis seiner Standhaftigkeit. Er fand in dieser Heirath nur das Glück einer so lange gewünschten Vereinigung: denn, sobald sie geschloßen war, verlangte er, daß seine Frau das Theater verlaßen möchte; und von diesem Augenblick an, fanden sie sich beyde aller Mittel zu ihrer Erhaltung beraubt. Ungeachtet ihrer äußersten Noth, widerstanden sie rühmlich den vortheilhaften Anerbietungen, die ihnen nach und nach von den Directoren verschiedener Theater gemacht wurden.

Vergebens boten die Directoren des Pantheon der Madame Sheridan 2400 Pf. Sterl. für 12 Vorstellungen; vergebens vereinigte Madame Sheridan selbst ihre Bitten diesesmal mit denen der Directoren; Sheridan blieb unerbittlich. Von nun an wurden seine litterarischen Talente seine einzige Quelle. Er gab nach und nach mehrere Theaterstücke heraus, welche alle mit Enthusiasmus aufgenommen wurden. *) Dieser dramatische Erfolg sicherte ihn sein Auskommen; und, da der berühmte Garrick der Direction des Theaters von Drurylane entsagte, fand sich Sheridan reich genug, um einen Antheil an der Gesellschaft mit zwey andern zu kaufen. Dies Drittheil kostete ihm 30,000 Pf. Sterling. Von diesem Augenblicke an, wandte er mehr als je alle seine Sorgfalt und seine Zeit auf dramatische Arbeiten. Das mit Recht so sehr geschätzte Stück the School for Scandal (die Lästerschule) war die glückliche Frucht derselben. Die Kritik befestigte vollends seinen Ruhm. Indem er seinen Ruhm und sein Glück sich sicherte, machte er sich Freunde. Fox war einer seiner eifrigsten. Durch seine Bitten, seine Aufmunterung, und Geld-Unterstützung, welche er ihm verschafte, erwarb sich Sheridan eine Stelle im Unterhause.

*) Diese Stücke sind: Die Nebenbuhler, eine Comödie; der Tag des heiligen Patrik, eine Art Farce, die er in 48 Stunden verfertigte; die Buenna, eine komische Oper, die 75man nach der Reihe mit dem besten Erfolg gespielt wurde.

Als erwählter Repräsentant von Stafford, säumte er nicht, sich auf die entschiedenste Art mit der Parthey der Opposition zu vereinigen. Er hatte alles zu bestehen, um in diesem neuen Posten den Erfolg zu erhalten, worauf seine Redner-Talente ihn berechtigten Ansprüche zu machen. Man erinnerte sich, daß sein Vater Schauspieler gewesen war. Er gehörte selbst zum Theater als Directeur von Drurylane. Alles dies gab Stoff zu Anspielungen, welche seinen Feinden nicht entgiengen. Sheridan gebrauchte siegreich gegen die seinigen, und besonders gegen Pitt, die Waffen, womit sie ihn bekämpfen wollten, die des Ridiculen. Die Spötter waren auf seiner Seite. Da er kurz darauf die Stelle des Unter-Staatssecretairs erhielt, erlaubte ihm seine für die Geschäfts-Arbeiten fast unübersteigliche Abneigung nicht, sich lange darin zu behaupten. Sheridan erreichte den Gipfel seines Ruhmes in dem Prozeße von Warren Hastings, wo er mit dem berühmten Burke concurrirte. In der Epoche, da die Gesundheits-Umstände des Königs die Entsagung der Krone fordern zu müßen schienen, trat er auf die Seite des Prinzen von Wallis, dem er seitdem sehr ergeben geblieben ist. In der letzten Zeit hat sein Stück Pizarro seine Versöhnung mit dem Hofe und dem Ministern herbeygeführt. Sheridan hat eine sehr starke und seht helle Stimme; seine Declamtion ist zuweilen ein wenig übereilt, und seine Action vernachläßigt. Uebrigens ist er der angenehmste Mann im Umgange. In seinen Parlaments-reden bemerkt man oft einen gesuchten Witz. Wenn er dergleichen vorbringen will, mit schielenden Augen anzulächeln, wodurch er seinen Sarcasmen die Aufmerksamkeit zuzieht.


Richard Brinsley Sheridan.[]

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Sheridan, (Richard Brinsley), Sohn des Thomas Sheridan, bekannt durch seine Schriften über Erziehung und durch seine Theaterstücke, ward 1741 zu Dublin geboren. Die Sucht zu glänzen überwand seinen natürlichen Hang zur Trägheit, der ihn in seiner ersten Kindheit als einen Dummkopf ansehen ließ. Da ihn sein Vater nicht unterstützen konnte, ward er dramatischer Schriftsteller, und lieferte mehrere Stücke, die einen ausgezeichneten Beyfall fanden. 1780 wählte ihn der Flecken Staffords ins Parlament, und von diesem Augenblick an legte er seine komische Muse bey Seite und widmete sich den Staatsangelegenheiten. Mit seinem Eintritte in das Unterhaus trat er zur Oppositionsparthey. 1787 hielt er gegen Hastings eine Rede, die 5 Stunden dauerte und die man als eine der schönsten, die im Parlament noch gehört worden sind, ansieht. Bey den Streitigkeiten über die Regentschaft stellte er sich an die Spitze der Parthey, welche sie dem Prinzen von Wallis geben wollte. Als eifriger Bewunderer der französischen Revolution bezeigte er doch den größten Abscheu gegen die Gräuelthaten, die aus derselben hervorgingen. So standhaft er sich auch für den Frieden mit Frankreich erklärte, so trat er doch jedesmal, wo er die Existenz und die Sicherheit seines Vaterlandes von den Franzosen bedroht oder durch eine Gewaltthat gegen den König gefährdet sah, mit Nachdruck gegen die sowohl innern als äussern Feinde auf. Er widersetzte sich mit Heftigkeit der Vereinigung von Irland, so wie auch der Expedition gegen Holland, deren Mißlingen ohne die Mitwirkung Preußens er den Ministern voraussagte. Nach dem Frieden von Amiens sah man ihn sich über die Lage Englands beunruhigen und den 8. Oktober 1802 hielt er eine Rede voller Energie und Beredsamkeit, worin er auf das gewaltsame Eroberungssystems der Konsularregierung aufmerksam machte. Im Juny 1803 stimmte er für den von dem Hofe angenommenen Vertheidigungsplan und bestritt mit Wärme die Opposition, die er zeither vertheidigt hatte. Der Fall Addingtons und der Wiedereintritt Pitts ins Ministerium im Jahr 1805 brachten ihn aber wieder von neuem zur Oppositionsparthey zurück, und er war selbst einer von denen, die nächst Withbread im Juny 1805 das meiste zum Sturze des Lord Melville beytrugen. Bey der Veränderung des Ministeriums, welche durch den Tod Pitts veranlaßt wurde, ward er den 3. Februar 1806 zum Schatzmeister der Marine ernannt, und mit dem Entschlusse, sich ganz den Staatsgeschäften zu widmen, trat er die Direktion des Theaters von Drury-Lane, die er den 30 Jahren geführt hatte, seinem Sohne ab. Man macht Sheridam zum Vorwurf, daß er sich bisweilen einer zu großen Heftigkeit überläßt. Er hat eine starke helle Stimme; doch ist sein Auftritt zu hastig und hat nichts angenehmes. Niemand weiß mit so vieler Kunst sich des Sarkasm und der Ironie zu bedienen; nur artet seine Sucht nach Epigrammen bisweilen in Lächerlichkeit aus.


Richard Brinsley Sheridan..[]

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Richard Brinsley Sheridan, ein berühmter englischer Dichter und Staatsmann.

Geboren 1751.

Richard Brinsley Sheridan, der dritte Sohn des großen Schauspielers und berühmten Schriftstellers Thomas Sheridan, wurde den 4. November 1751 zu Dublin geboren. Wie das Beispiel des Vaters schon die Laufbahn bezeichnete, auf der er den Weg in den Tempel des Ruhmes gefunden hat, so sag er auch mit der Muttermilch den Sinn für die Werke der Kunst, und das richtige ästhetische Gefühl ein, welche ihn weiter als alle jene brachten, die mit ihm zu gleicher Zeit nach demselben Ziele strebten; denn seine Mutter erwarb sich bereits durch viele gute Schauspiele und unterhaltende Erzählungen einen großen Ruhm. Richard zeigte jedoch in seiner ersten Jugend keine große Fähigkeiten, wenigstens hegte seine Mutter und Hr. Whyte zu Dublin, dessen Sorgfalt er zugleich mit seinem älteren Bruder Karl anvertraut worden war, keine großen Erwartungen von ihm. Nach einem achtzehn monatlichen Aufenthalt bei Whyte brachten beide Brüder ein Jahr bei ihren Eltern zu, welche damals in Windsor wohnten. Richard kam hierauf 1762 in eine öffentliche Schule, und hier war es, wo er durch Ehrgeiz angespornt, seine Talente zu entwickeln begann, und sich so eifrig und glücklich auf Wissenschaften und Sprächen verlegte, daß sein Vater es für ihn unnöthig hielt, ihn nach der Universität zu schicken, sondern ihn gleich nach Middle Temple brachte, um dort die Rechte zu studiren, welches nur bei jungen Männern von ausgezeichneten Talenten zu geschehen pflegt. Die geringen Einkünfte des Vaters, der nur eine Pension von 200 Pfund genoß, erlaubten diesem nicht, dem Sohne viel zum Unterhalte auszuwerfen; dieser mußte daher durch Schriftsteller-Arbeiten die Lücke in seinen Finanzen zu decken suchen. Er wagte sich an komische Schauspiele, die aber kein Glück fanden, und sah sich daher genöthiget, ernstlich auf sein Fortkommen zu denken.

Welche Plane er aber auch gefaßt haben mochte, alle scheiterten an der Leidenschaft, welche ihm die liebenswürdige Linley, damals eine der ersten Schauspielerinnen, eingeflößt hatte. Es fehlte nicht an Nebenbuhlern, und dem Vater der Geliebten konnte ein junger Mann ohne Namen und ohne Vermögen nicht sonderlich gefallen; aber die Schwierigkeiten stählten nur den Muth des Liebhabers, und das Glück gab ihm bald Gelegenheit, den erwünschten Thron im Herzen seiner Geliebten einzunehmen. Ein junger süßer Herr, Mathews mit Namen, hatte in der Zeitung von Bath die Ehre der Demoiselle Linley angegriffen. Sheridan forderte ihn heraus, und so gut derselbe auch focht, so konnte er doch dem Liebenden nicht wiederstehen, welcher ihn mit dem Degen in der Faust nöthigte, zu widerrufen. Der Sieger legte den Widerruf in der Zeitung dem Publikum vor. Das war mehr als Mathews erwartet hatte, es kam daher zu einem zweiten Duelle, zuerst auf Pistolen, dann mit dem Degen. Bei dem letztern floß von beiden Seiten reichlich Blut, und die Kämpfer schlugen immer, selbst als sie beide schon auf der Erde lagen, noch auf einander los, bis die Sekundanten sie auseinander brachten. Diese ritterlichen Übungen krönte ein ritterlicher Zug. Die dankbare Linley floh mit ihrem Geliebten übers Meer, nach dem festen Lande, und nachdem die Hochzeit hier in der Stille vollzogen war, weigerten sich ihre Eltern nicht länger, die eheliche öffentliche Einsegnung zu erlauben, die bald nach der Rückkehr des hochbeglückten Paares im Vaterlande Statt hatte.

Sheridans reges richtiges Ehrgefühl erlaubte nicht, daß seine Frau auf dem Theater blieb. Man machte ihr, als einer beliebten Schauspielerin, die vortheilhaftesten Anträge, ja die Direktoren des Pantheons boten ihr tausend Pfund für zwölf Vorstellungen und die Einnahme einer Vorstellung, die eben so hoch angeschlagen werden konnte; doch ihr Gatte wich nicht von seinem Entschlusse und sie selbst stimmte ihm ganz bei. Sheridan mußte jetzt thätiger als jemals seyn. Seine kleinen Gedichte hatten ihn beliebt, seine Abentheuer berüchtigt gemacht, er konnte daher bei einem neuen Versuche mit Schauspielen wenigstens auf eine heißhungrige Aufnahme rechnen. Er schrieb daher mehrere Stücke, wovon das erste am 17. Jänner 1775 aufgeführt, jedoch erst nach einigen Abänderungen günstig aufgenommen wurde, die übrigen aber ungemeinen Beifall fanden. Durch diesen glücklichen Erfolg waren seine häuslichen Umstände nach und nach sehr verbessert worden. Als Garrik die Direktion des Drury Lane Theaters aufgab, kaufte Sheridan 1776 in Gesellschaft mit seinem Schwiegervater und einem gewissen Dr. Ford dasselbe für 30,000 Pfund. Nun hatte er noch mehrere Veranlassung seine Talente für das Theater zu kultiviren. Am 8. May 1777 brachte er seine Lästerschule auf die Bühne, welche ihm nicht nur in England den größten Ruhm erwarb, sondern auch seinen Namen den übrigen Völkern Europens bekannt machte. Der Tod Garriks veranlaßte ihn, eine Rede zum Gedächtnisse dieses englischen Roscius zu schreiben, die im März 1779 auf dem Drury Lane Theater vorgetragen wurde, jedoch, so herrlich sie auch ausgearbeitet ist, keinen Beifall fand.

Obgleich Sheridan gut Einkünfte hatte, so befand er sich doch, weil seine Haushaltung nicht sehr ordentlich geführt wurde, zuweilen in Verlegenheit. Dieses bewog ihn, auf seines Freundes Fox Veranlassung, um eine Stelle im Unterhause zu werben. Nach vielen Schwierigkeiten ward er 1780 Repräsentant von Stafford, und sogleich ein heftiges Mitglied der Opposition. Unter Rockinghams Ministerium wurde er Unter-Sekretär des Hrn. Fox, welcher damals Staats-Sekretär der auswärtigen Angelegenheiten war, und im April 1783 ward der Sekretär der Schatzkammer; weil aber Pitt bald darauf ans Ruder kam, wieder der Opposition einverleibt. Inzwischen war sein Selbstgefühl geweckt worden, und durch seine seltenen Talente wurde er bald der Nebenbuhler eines Fox und eines Burke, der Liebling des Volks. In dem Prozeß gegen den General-Gouverneur Hastings erwarb er sich die höchste Achtung, da er seinen Witz und Scharfsinn, seine Laune und Geistesgegenwart im Dienste der guten Sache brauchte, und zum ersten Male Fleiß und Ausdauer zeigte. Die Reden, die er im April 1787 und im Juni 1788 gegen Hastings hielt, gehören unstreitig zu den ersten Meisterstücken ihrer Art. Bei diesen Reden griff er sich auch so an, daß er den 10. Juni 1788 mitten im Vortrage von einer Ohnmacht befallen wurde, die nichts weniger als ein Theaterkniff war, indem er erst nach drei Tagen da fortfahren konnte, wo er hatte innehalten müssen.

Als die von den bedenklichen Gesundheitsumständen des Königs veranlaßte Krisis eintrat, ergriff Sheridan die Parthei des Prinzen von Wallis. In den neuesten Zeiten hat er sich, wie bekannt, stets als ein eifriges Oppositionsglied bewiesen. In dieser Eigenschaft, hat er auch auf eine Parlaments-Reform gedrungen, und sich immer als ein Vertheidiger der Preßfreiheit und religiösen Toleranz gezeigt. Anfänglich war er auch ein Enthusiast für die französische Revolution; allein er änderte seine Meinung über dieselbe, als jene Weltbegebenheit eine ganz andere Wendung, als die er bei ihrer ersten Entwickelung vermuthete, nahm.

Die schöne geistvolle Linley, die seine Jugend bezauberte, und seinem ganzen Leben die Richtung gab, starb im Juni 1792, und hinterließ ihm einen Sohn, seinen Eltern an Talenten ähnlich. Im Jahre 1795 vermählte sich Sheridan abermals, und zwar mit der jüngsten Tochter des Predigers Newton Ogle, Dechant von Winchester, von welcher er ebenfalls einen Sohn hat.

In der neuern Zeit verfaßte er wieder verschiedene Schauspiele, auch übersetzte er einige Stücke von Kotzebue, unter andern Rollas Tod, das ihm die Gunst des Hofes und des Ministeriums verschaffte.

Sheridan ist ein liebenswürdiger Mann, und in Privatverhältnissen einer der unterhaltendsten und lehrreichsten Menschen. Er besitzt eine tiefe Kenntniß des menschlichen Herzens. Als Redner zeichnet er sich durch eine starke und deutliche Stimme aus, nur wenn er im Feuer der Leidenschaft eben so schnell sprechen will, als er denkt, wird er zuweilen schwer verständlich. Seine Reden sind reich an witzigen Einfällen, durch welche er auch glücklich die Angriffe abgewendet hat, die man anfänglich wegen seines ehmaligen Standes gegen ihn machte.


Quellen.[]

  1. Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und andern Sachen. Herausgegeben von einer Gesellschaft von Gelehrten. Hamburg in der Hoffmannschen Buchhandlung. Jahrgang 1801.
  2. Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
  3. Neuer Plutarch, oder Kurze Lebensbeschreibungen der berühmtesten Männer und Frauen aller Nationen von den ältesten bis auf unsere Zeiten. Nach dem Französischen des Peter Blanchard neu herausgegeben, vermehrt und fortgesetzt von Friedrich Kraft. Pesth 1815, bei C. A. Hartleben.
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