Von Berlin nach Breslau.[]
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Reiserouten durch Deutschland, 18).
Meil. Stat. Meil. Stat. 3 Vogelsdorf. 2½ Wartenberg. 3¾ Egersdorf. 3½ Neustädtel. 5 Frankfurt an der 4½ Polkwitz. Oder. 3 Lüben. 3½ Zibingen. 2½ Parchwitz. 3½ Crossen. 3 Neumarkt. 4½ Grünberg. 4½ Breslau. 44¾ Meil.
Kurze Notizen.
Gasthöfe. Frankfurt an der Oder: + drey Kronen; schwarzer Adler; goldne Sonne; + zu den 3 Bergen; zur goldnen Gans; zum blauen Hirsch; zum goldnen Baum; (in einer angenehmen Lage.)
Lokal-Miszellen. Grünberg; fünf M. davon die Stadt Sagan. -- Polkwitz: diese kleine Stadt hat in der Gegend bey üblen Spöttern gleichen Ruf mit den Schildbürgern in Sachsen. -- Lüben: das Pomsdorfer Schloß. -- Neumarkt: seiner Wagnerarbeiten wegen berühmt. –
Andere Route von Berlin nach Breslau.[]
[2]
Reiserouten durch Deutschland, 19).
Meil. Stat. Meil. Stat. 1½ Köpnick. 3 Sagen. 2 Erkner. 2 Sprottau. 3½ Fürstenwalde. 5 Bunzlau. 4½ Frankfurt. 3¾ Haynau. 3½ Ziebingen. 2½ Liegnitz. 3½ Crossen. 4¼ Neumarkt. 4½ Naumburg. 4½ Breslau. 48¼ Meil.
Kurze Notizen.
Gasthöfe. Sagan: + zum weißen Löwen. Bunzlau: + bey Stephan. Liegnitz: im Rautenkranz; im goldnen Adler, am Paradeplatze.
Lokalmiszellen. Sagan: niedliche Stadt. -- Bunzlau: die bekannten Gefäße, die von dieser Stadt den Namen führen, gehören unter die ersten ihrer Art. Das Meisterstück ist ein großer Topf, der auf 30 Scheffel faßt. Man besehe auch den Blumengarten des Herrn Lieben; die mechanischen Arbeiten der Herrn Jacob und Hüttig; den Quickbrunnen xc. Die Hernhutherkolonie, Gnadenthal, mit einem sehr guten Wirthshaus, ist nur ½ Meile von Bunzlau. -- Liegnitz. Das Schloß ist eins der schönsten Gebäude in Schlesien. Die Ritterakademie; das Rathhaus, wo man einige alte Rüstungen zeigt; die schönen Promenaden und die hübsche Aussicht von Goldberg-Wahlstadt, und die Gemälde im dasigen Benediktinerkloster. Es ist auf dem Platz erbaut, wo die große Schlacht mit den Tartarn 1241 vorfiel. Liegnitz ist seiner Küchen- und Gemüßgärten wegen berühmt, die jährlich für mehr den 100000 Thaler verkaufen sollen. Auf dem Wege von Liegnitz nach Breslau kommt man über das Schlachtfeld von Leuthen.
Von Reisende.[]
Christian Ulrich Detlev von Eggers
Breslau, den 5. Jan. 1806.
Endlich haben wir Berlin verlassen. Der Graf Metternich rieth mir die Antwort auf meine Briefe an den Minister in Breslau abzuwarten, wo sich mehrere Oesterreichische Beamte noch jetzt befänden, die bei der Besitznahme durch die Franzosen sich dahin zurückgezogen hatten.
Während der letzten Tage meines Aufenthalts in Berlin gab der Hof dem Großfürst Constantin, der von der Armee gekommen war, einige glänzende Feten. Auf einem Ball bei dem Prinzen von Oranien, Fürst von Fulda, und dem Prinz Ferdinand, des Königs Groß-Oncle, hatte ich Gelegenheit die ganze Königliche Familie zu sehen; auch den Churfürsten von Hessen und den Herzog von Braunschweig. Ich ward allen Herrschaften vorgestellt. So wenig sich natürlich bei solchen Gelegenheiten sagen läßt, so ist doch immer die kurze persönliche Bekanntschaft immer interessant. Zur Beurtheilung eines großen Herrn ist es nichts weniger als gleichgültig, zu wissen, wie er mit Fremden spricht. Auch nahet, wer irgend Gefühl für weiblichen Reiz hat, sich der Königin gewiß nicht ohne Verehrung. Sie ist in jeder Rücksicht eine sehr schöne Frau, und spricht mit einer bezaubernden Freundlichkeit.
Beide Palais, insonderheit das des Prinzen Ferdinand, sind prächtig und geschmackvoll eingerichtet. Die große Reihe von Zimmern in dem letzteren machte, reich erleuchtet, einen herrlichen Effekt. Denken Sie Sich dabei die zahlreiche Gesellschaft der ersten Klasse in der Residenz, viele Fremde, so viele schöne, reizende, junge Damen, alle reich geputzt und geschmackvoll gekleidet -- und Sie werden es mir schon glauben, daß selbst der erste Anblick mir wohl Vergnügen machte. Auch ist es nicht möglich verbindlicher gegen Fremde zu seyn, als an beiden Höfen, wo ich eingeladen war. Der Prinz von Oranien sprach unter andern über Finanzgegenstände auf eine Art, die mich stolz machen könnte, wenn ich nicht täglich um mich herum so viele Mißgriffe sähe, daß man sich wahrlich mit dem weisen Lehrer der Menschen zurufen mag: wer steht, sehe wohl zu, daß er nicht falle.
Indeß leugne ich Ihnen nicht, die ausgezeichnete Güte, mit der ich aufgenommen ward, hätte mich leicht verleitet, meinen Aufenthalt in Berlin noch zu verlängern, wäre ich ganz Herr meiner Zeit gewesen. Aber ich glaube es der Oesterreichischen Regierung schuldig zu seyn, mich so bald einzustellen, als ich mein Geschäft beginnen kann. Ich entriß mich also allen Reizungen Berlins, und reisete sogar die Nacht durch, um einen noch zugegebenen Tag wieder einzuholen.
Wir reiseten am 30sten December Abends um 10 Uhr ab, nachdem wir doch den letzten Abend bei unserem Gesandten, dem Grafen Baudißin, sehr angenehm zugebracht hatten. er und seine Gemahlin haben beide so viel dazu beigetragen, uns den Aufenthalt in Berlin interessant zu machen, daß diese angenehme Erinnerung sich stets mit der an Berlin verbinden wird.
Auf unserem Wege nach dem Thore, der freilich durch eine weite, noch öde Strecke ging, begegnete uns bei völlig hellem Mondschein ein Unfall, den ich kaum in Berlin geahndet hätte. Auf den hinten aufgepackten, mit Ketten befestigten Bettsack sprang ein geschickter Gauner, und machte schnell einen herzhaften Querschnitt in dem sehr dicken Leder. Ich glaubte das Rasseln der Kette zu hören und ließ halten. Der Bediente sah jemand zurücklaufen, und entdeckte leicht den Schaden. Entwandt war noch nichts; man konnte aber sehen, daß der Arm schon im Durchsuchen begriffen war.
Nachher kamen wir ohne weiter beunruhigt zu werden in Vogelsdorf an, wo wir Pferde wechselten. Es sind drei Meilen. Man kömmt durch Friedrichsfelde, 1 Meile, einem Dorf mit einem schönen Lustschloß und Garten der Herzogin von Holstein Beck; dann durch Biesdorf, 1¼ Meile, Konilsdorf, 1½ M., Malsdorf, 1¾ M., Dalwitz, 2 M., einem Dorf mit einem Gut. Auf dem ganzen Wege ist viel Holz; die Straße ist aber vollkommen sicher.
Von Vogelsberg nach Müncheberg sind 3¾ M., von dort nach Frankfurt 5 Meilen. Ehedem betrug der ganze Weg von Berlin nur 10 Meilen, nämlich nach Vogelsdorf 2¾, nach Eggersdorf 3¼, nach Frankfurt 4 Meilen.
Der ganze Weg geht über Ebnen; durchaus hart und fest. Das bestimmte mich bei dieser Jahreszeit ihn vorzuziehen. Sonst hätte ich den weit interessanteren gewählt, an dem rechten Ufer der Spree über Köpenick und Fürstenwalde, der um nichts weiter ist. will man einen Umweg von drei Meilen machen, so kann man über Küstrin gehen, von Müncheberg aus, und dann die Oder hinunter nach Frankfurt.
Bis Müncheberg ist die Gegend sandig; auch giebt es viel Holz. Man kömmt durch Dasdorf, eh Meile von Vogelsdorf, durch Herzfeld 1 M., dann zu dem Haidekrug.
Müncheberg, ein Städtchen von 210 Häusern und etwa 1400 Einwohnern, liegt an der Landstraße nach Küstrin und Frankfurt. Die Einwohner nähren sich größtentheils vom Ackerbau. Auch hier ist eine deutsche und französische reformirte Kolonie, die einen Prediger und eine Kirche hat.
Hinter Müncheberg kömmt man durch Hemerdorf, 1 M., Ahrensdorf 1½ M., zu den Kolonistenhäusern Georgenthal nach Falkenhagen gehörig, Petershagen 2½ M., Treppelin 3 M., Brossen 4 M. Kleeße bleibt links liegen. Vor Frankfurt ward die Gegend höher. Der Weg führt in das Lebuser Thor hinein.
Frankfurt an der Oder, auf der Poststraße nach Schlesien und Südpreußen, mit Mauern, Wällen und drei Thoren, enthält etwa 1360 Häuser und 12600 Menschen. Die Stadt hat verschiedene Manufakturen, besonders Seidenmanufakturen, eine Wachsbleiche und eine Fayance-Fabrik. Seit 1506 ist sie der Sitz einer Universität, die berühmte Lehrer in allen Fächern besitzt. In dem großen Collegio befindet sich auch eine ansehnliche Universitäts-Bibliothek. Außer dem beständigen Verkehr, welches dadurch entsteht, hat die Stadt vielen Vortheil von der Oder-Schiffahrt; noch größeren von den Messen. Sie werden seit 1253 jährlich dreimal, zu Reminiscere, Margarethen und Martini, gehalten. Ehedem verschaften sie der Stadt, die zu den Hansestädten gehörte, große Macht und Reichthum. Die Zeiten haben sich freilich geändert; man sieht aber noch Ueberbleibsel davon. Mit Schlesien und Polen werden hier noch jetzt bedeutende Geschäfte gemacht. Sie haben in den letzteren Jahren zugenommen; bei einiger Aufmunterung durch liberalere Handelsgrundsätze würden sie sehr steigen, und aus dem Auslande ungleich mehr Vortheil bringen. Außer den Messen treibt Frankfurt einen wichtigen Transitohandel über Breslau auf der Oder durch ganz Schlesien, und über Stettin nach der Ostsee. Besonders werden große Quantitäten fremden Leinsaamens versandt. Sonst hat die Stadt bedeutenden Ackerbau und Viehzucht, auch etwas Weinbau. Dies ist von der Seite her wohl der nördlichste Wein.
Nahe bei der Stadt am Lebuser Thor ist ein Bad und ein Garten im Oderbruch. Neben der Stadt sieht man das Monument, welches dem Prinzen Leopold von Braunschweig durch eine freiwillige allgemeine Subscription errichtet ist. Dieser menschenfreundliche Fürst, Gouverneur der Stadt, fand 1785 seinen Tod in den Wellen der Oder, als er die Bewohner der Vorstadt retten wollte, welche die Ueberschwemmung zu verschlingen drohete. Chodowiecki hat die schöne That durch ein nur kleines, aber meisterhaftes Blatt dargestellt. Die Beiträge waren so reichlich, daß man noch überdies zum Gedächtniß des edlen Fürsten eine Freischule für 300 Kinder, Knaben und Mädchen, stiftete. Sie werden am Jahrestage seines Todes gespeiset und mit nützlichen Büchern beschenkt; auch erhalten 20 bis 50 Knaben und Mädchen eine neue Kleidung. Die Einladung zu dieser Subscription war, so viel ich weiß, die erste der Art. Sie fiel in die schöne Zeit Deutschlands, wo in den letzten Jahren Friedrich des Großen, der Gemeinsinn sich stärker regte. Nachher trübte sich der Horizont nur zu bald; doch hatte jenes Beispiel noch einige schöne Folgen.
Von Frankfurt fuhren wir nach der ersten Station Ziebingen, 3½ Meile, einen Seitenweg über Matschdorf, einem Gut, das ehemals dem Finanzminister Streuensee gehörte. Hier brachten wir bei dem jetzigen Besitzer, Herrn Senft von Pilsach, ehemaligen Preußischen Gesandten in Kopenhagen, den Mittag des Neujahrstages sehr angenehm zu. Der Tag war für die Jahrszeit ungewöhnlich heiter; die Witterung erlaubte es in den Mittagsstunden der schönen Aussicht auf die umliegende, freie Gegend zu genießen. Nahe bei Frankfurt, jenseits der Oder, bleibt links das Dorf Cunnersdorf liegen, das durch die große Schlacht von 1759 so berühmt ward.
Des Abends ward es uns schwer, die viertehalb Meilen bis Crossen zurück zu legen. Man kömmt durch Klowau 1 M., Birkersdorf 1¾ M., vor Eichenberg vorbei, durch Güntersberg 3 Meilen. Bei Birkersdorf insonderheit war der Weg sehr böse.
Crossen, eine kleine Stadt an der Oder, von etwa 1500 Menschen, hat besonders viele Tuchmacher. Unterhalb der Stadt fällt die Bober in die Oder. Man kömmt vor der Stadt über den Fluß, der nachher links bleibt.
Vor Crossen nach Grünberg sind fünftehalb Meilen. Man kömmt durch Rasdorf, alsdann einen Berg hinan, dann durch Logau und Groß-Lossen 2 Meilen. Logau ist der letzte Ort in der Neumark. Bald nachher fängt die Schlesische Grenze an. Vor Grünberg kommen Weinberge und Waldung.
Grünberg, eine wohlhabende Stadt von beinahe 900 Feuerstellen und 5600 Menschen, ist ringsum von kleinen Bergen umgeben, die der Fleis in Weinberge verwandelte. Die Tuchmanufaktur ist sehr bedeutend. Im Jahre 1785 lieferten 511 Meister mit 227 Gesellen und 115 Jungen 16000 Stück Tuch. Die Stadt hat eine lutherische und eine katholische Kirche. Sie ist die immediate Kreisstadt des Grünbergischen Kreises, der zum Fürstenthum Glogau gehört.
Bis Neustädtel sind fünf Meilen. Man kömmt durch die adlichen Dörfer Lawalde ½ M. mit sehr guten Weinbergen, Deutsch-Kessel 1 M. und Nittniz, einem schönen Dorf 2 Meilen, das den Jesuiten zu Wartenberg gehört. In der Jesuitischen Stadt Wartenberg 2½ M. werden Pferde gewechselt. Eine halbe Meile davon liegt, in dem Freistadter Kreise, die offene accisbare immediate Stadt Neusalz an der Oder von 210 Häusern und 1600 Einwohnern. Die Stadt ist seit der Einäscherung durch die Cosaken 1759 gut wieder aufgebauet. Sie hat einige Manufakturen, die hauptsächlich entstanden seit sich 1746 eine Mährische Brüdergemeine hier niederließ. nachher kommt man durch Altschau 1 M. von Wartenberg, dann durch etwas Wald und durch das Dorf Lindau nahe vor Neustädtel. Die Wege sind hier allenthalben schlecht. Man muß bei dieser Jahreszeit reichlich zwei Stunden rechnen, und kann nur kleine Tagereisen machen. Wir kamen indeß noch weit genug, weil wir zwei Nächte zu Hülfe nahmen.
Neustädtel, eine kleine Stadt am Flusse Weisfurt, hatte ehedem Mauern und Thore; jetzt ist sie eine offene accisbare Mediatstadt, die dem Herzog zu Curland und Fürst zu Sagan gehört. Sie hat eins der stärksten Schlesischen Postämter, 162 Häuser, 50 wüste Stellen und etwa 900 Einwohner.
Hätte es die Zeit erlaubt, so nahm ich einen interessanten Umweg von nur einigen Meilen, um die Städte Glogau und Liegnitz zu sehen. Ich wäre dann von Neustädtel auf Groß-Glogau gegangen, von dort über Lüben nach Liegnitz, und dann bei Neumarkt wieder auf die Poststraße. Allein die Wege ließen in dieser Jahreszeit keine Abschweifungen zu, wovon man den Zeitverlust nicht berechnen kann.
Der gerade Weg von Neustädtel nach Lüben beträgt 6½ Meile. Man kömmt durch Kaltbriesnitz 1 M., dann in dem Glogauischen Kreise durch Metschkau 1½ M., Quariz, einem adelichen Marktflecken mit einem schönen Schloß 1¾ M., Klopfen 2¼ M., Trosel 2½ M., Beresdorf 3 M., Terpendorf 3 M., dann durch etwas Wald, der dicht bis an Polkwiz 4½ Meilen geht. In dieser kleinen Stadt werden Pferde gewechselt. Sie ist gut gebauet, nahrhaft, liegt in einer fruchtbaren Gegend, und hat eine lutherische und eine katholische Kirche. Dann kommen in dem Lübenschen Kreise der zum Fürstenthum Liegnitz gehört, die Kolonisten-Dörfer Friedrichswalde ½ M., Lübenwalde 1 M., hinter diesem ein großer Wald und ein Jägerhaus dicht vor Lüben. Vor der Stadt liegt das schöne Schloß des Prinzen von Würtemberg.
Lüben war schon 1170 mit Ringmauern versehen. Die Stadt liegt in einer fruchtbaren Gegend. Sie zählt etwa 400 Häuser und über 3000 Einwohner. Die Tuchmanufakturen sind beträchtlich.
Von Lüben bis Neumarkt sind sechstehalb Meilen. Eine halbe Meile liegt das große Dorf Ostig. Hier ist in einer steinernen Kirche das Grabmal des Schwärmers Casper von Schwenkfeld, das noch immer unterhalten wird. Man hat von Ostig aus einen gedoppelten Weg, die sogenannte kleine Straße, und die große Straße. Jene, die wir nahmen, geht durch Patschkendorf 1 M., Mühlrädliz 1½ M., dann durch einen großen Wald nach Leschwiz 2 M., einem Dorfe mit einem Amtsvorwerk zu dem Amt Parchwiz im Liegnizer Kreise. Die große Straße geht links ab durch Dittersbach 1 M., Ischerei 1½ M., Göbelwiz 1¾ M., und schlägt dann bei Leschwiz in den andern Weg.
Parchwiz, eine gut gebauete Stadt von 135 Häusern und 800 Einwohnern, ist die Station, 2½ Meile von Lüben. Die Häuser sind größtentheils unter einem Dache. Ueber die Katzbach führt eine schöne Brücke. Hinter Parchwiz kommen die Dörfer Koiz 1 M., Maserwiz 1¾ M. mit einem adlichen Gut, Reuße 2¼ M., ein großes Kirchdorf, mit einem adlichen Gut und zwanzig Kolonistenhäusern.
Neumarkt ist die wohlgebauete Kreisstadt des Neumarkt-Canthischen Kreises im Fürstenthum Breslau, mit einer alten Burg. Sie hat etwa 400 Häuser; die Einwohner sind halb katholisch, halb protestantisch. Man verfertigt hier vorzüglich gute und schöne Reisewagen.
Von Neumarkt nach Breslau sind noch 4½ Meilen, ehemals nur 4 Meilen. Man kömmt durch Kammendorf ¼ Meile, Borne 1 m., Heidau 1¼ M., Freubelwitz 1½ M., Laare 1¾ M., Lissa 2¼ M. Lissa ist ein Städchen an der Weißritz mit einem Schlosse im Breslauer Kreise. Etwas vor Lissa bleibt rechts noch im Neumarkt-Canthschen Kreise das Kirchdorf Leuthen liegen, wo Friedrich der Große am 5ten December 1757 den großen Sieg über Dhaun erfocht.
Post-Route.[]
Quellen.[]
- ↑ Der Passagier auf der Reise in Deutschland und einigen angränzenden Ländern, vorzüglich in Hinsicht auf seine Belehrung, Bequemlichkeit und Sicherheit. Ein Reisehandbuch für Jedermann von Kriegsrath Reichard, aus Verfasser des Guide des voyageurs en Europe. Berlin, 1806. Bey den Gebrüdern Gädicke.
- ↑ Der Passagier auf der Reise in Deutschland und einigen angränzenden Ländern, vorzüglich in Hinsicht auf seine Belehrung, Bequemlichkeit und Sicherheit. Ein Reisehandbuch für Jedermann von Kriegsrath Reichard, aus Verfasser des Guide des voyageurs en Europe. Berlin, 1806. Bey den Gebrüdern Gädicke.
- ↑ Reise durch Franken, Baiern, Oesterreich, Preußen und Sachsen von E. U. D. Freyherrn von Eggers Oberprocureur der Herzogthümer Schleßwig und Holstein. Ritter von Dannebrog. Leipzig, bei Gerhard Fleischer dem Jüngern. 1810.