Ravensburg.[]
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Ravensburg, ehemals freye Reichsstadt, am Flusse Schuß, im Algow, in Schwaben, mit 2,485 katholischen und 1,440 evangel. Einwohnern, nach der Zählung im J. 1789. Bey der Zählung im J. 1807 fanden sich nur 3,233 Seelen. Die Katholiken und Lutheraner haben in allen geist- und weltlichen Dingen gleiche Rechte, und der Magistrat wird aus beyden in gleicher Zahl besezt. Die Handlung mit verschiedenen Artikeln, insonderheit mit Papier, ist in dieser Stadt beträchtlich. Das hiesige guteingerichtete Zuchthaus gehörte dem ganzen Konstanzischen Viertel des Schwäbischen Kreises gemeinschaftlich. Ihr Wappen ist, im silbernen Felde, eine blaue Burg, mit 2 Thürmen, einem offenen Thore und aufgezogenem Schutzgatter. Die Burg und die Thürme sind oben gezinnt. Das Gebiet der Stadt war ganz von der Kaiserl. Landvogtey umgeben, ist sehr zersteut, und besteht aus 9 Aemtern, welche ungefähr 2,000 Menschen enthalten. Der ganze Flächenraum beträgt etwas über 2 Quadratmeilen, und die jährlichen reinen Einkünfte schäzte man auf 16,000 Gulden. Im J. 1802 wurde die Stadt nebst ihrem Gebiete mit zu den Bairischen Entschädigungen gezogen. Dieses kleine und zerstreute Gebieth bildete ein Bairisches Landgericht, welches auf 1 Quadratmeile 1777 Seelen im J. 1807 zählte. Es gehörte, so wie auch die Stadt, zum Illerkreise, ist aber bey den Ausgleichungen im J. 1810 an Würtemberg abgetreten worden.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.