Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Ratibor.[]

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Ratibor, Fürstenthum, an der Oder, in Oberschlesien, welches gegen Osten an die Standesherrschaft Plesse, gegen Westen an das Fürstenthum Troppau, gegen Süden an Teschen, und gegen Norden an Oppeln gränzt. Es gehörte ehemals dem Erzhause Oesterreich, kam aber 1742 an die Krone Preussen, und bildet einen eigenen Kreis, welcher im J. 1796. 45,383 meist katholische, pohlnisch redende Einwohner zählte. Es hat vorzüglich Ueberfluß an Hanf und Flachs, auch Eisengruben und Eisenwerke. Die Hauptstadt

Ratibor, liegt an der Oder, 3 Meilen von Troppau. Sie hatte im J. 1795. 441 Häuser, 3,412 Einwohner, ohne das Militär, 1 kathol. und 1 luther. Kirche, 1 Kollegiatstift, mehrere Klöster, und ein Rathhaus. Das Schloß und die Johanniskirche stehen jenseits der Oder, die hier eine Brücke hat, und schiffbar wird, auch die Handlung der Einwohner sehr befördert. Man spricht hier mehrentheils pohlnisch. Es giebt hier viele Leineweber, Tuchmacher, und Strumpfstricker. Der Handel mit ihren Erzeugnissen und mit Hanf ist nicht unbedeutend.


Zeitgeschichte der Stadt.[]

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1799 vertauschte Graf Plettenberg das Schloß und die Herrschaft Rattibor für 600,000 Rthlr. gegen Cosel.

1817 verlegte der König das Oberschlesische Oberlandesgericht von Brieg nach Rattibor, wodurch diese Stadt sowohl an Bewohnern, als auch in der Vermehrung ihres Nahrungsstandes augenscheinlich gewonnen hat. Mögen Brandschaden und andre Unglücksfälle nie in ihre Mauern wiederkehren!!


Quellen.[]

  1. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.
  2. Zeitgeschichte der Städte Schlesiens mit Abbildungen herausgegeben von D. Christ. Friedrich Emanuel Fischer und Carl Friedrich Stuckart. Schweidnitz bei Carl Friedrich Stuckart. 1819.
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