Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Pondichery.[]

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Pondichery, Stadt in Ostindien auf der Küste von Coromandel, ist seit 1670 ein Französ. Etablissement und der Hauptort der Besitzungen dieser Nation, in Ostindien. Im J. 1693 ward sie von den Holländern eingenommen, aber wieder durch den Frieden, 1697 restituirt. Im J. 1761 enthielt sie bey 70,000 Einwohn. an Europäern, Indiern und Mohammedanern. Allein in dem nämlichen Jahre kam sie in die Gewalt der Engländer und wurde sehr übel zugerichtet und zerstört. In dem darauf folgenden Frieden, 1762 gaben sie solche wieder an die Franzosen zurücke; und 1770 hatten sich schon wieder über 30,000 Indier gesammlet und daselbst niedergelassen. Im J. 1779 gieng sie nach einer tapfern Gegenwehr an die Engländer über. Im Frieden, 1783 ward Pondichery wieder an Frankreich zurückgegeben, und die Distrikte von Valanour und Balour davon abhängig gemacht, welche 4 Quadratmeilen landeinwärts ausmachen, und viel Reis und Baumwolle hervorbringen. Während des Revolutionskriegs nahmen sie die Engländer abermals weg, gaben sie aber im Frieden 1802 zurück, um sie 1803 beym wieder ausgebrochenen Krieg auf das Neue zu besetzen. Es wurden daselbst viele Musseline und andere Baumwollenzeuge verfertigt, und dadurch, so wie durch den Verkehr mit den innern Gegenden, ein sehr lebhafter Handel getrieben. Die Stadt selbst aber mit ihrem Bezirk brachte keine Vortheile, denn die Kosten der Besatzung xc. waren viel beträchtlicher als die Einkünfte. Diese Stadt hat keinen eigentlichen Hafen, aber eine sichere Rhede, dergleichen man auf der ganzen dortigen Küste nicht findet.


Quellen.[]

  1. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.
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