Polock.[]
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Polock, Polozk, Hauptstadt, in dem russischen Gouvernement gleiches Namens, das 1778 errichtet wurde und aus den von Litauen, 1773 an Rußland gekommenen Stücken Landes bestehet. Auf Befehl K. Pauls wurde im J. 1797 Polozk mit Mohilow vereinigt, so daß beyde in ihrer Vereinigung den Titel Weißrussisches Gouvernement erhielten, und Witepsk, eine bisherige Kreisstadt, die Hauptstadt seyn sollte. Nach den neuesten Anordnungen sind Mohilow und Witepsk wieder getrennt, und Polozk heißt nun nach seiner alten Ausdehnung das Gouvernement Witepsk. Es hat 310,282 Einwohner, und ist, einige morastige Striche ausgenommen, fruchtbar an Hanf, Flachs, Holz und Honig. Die jetzige Kreisstadt Polozk liegt an der Düna, und hat einen mit der römischen Kirche vereinigten griechischen Erzbischof, unter dem alle in den von Polen getrennten und an Rußland 1773 überlassenen Landschaften wohnende Griechen stehen. Es ist daselbst auch ein Jesuiter-Collegium, das schönste in Rußland, mit einem (jezt nach Dünaburg verlegten) Noviciat. Häuser zählt man in der Stadt 350, Bürger 406, Juden 487. Die leztern haben den Handel mit den Produkten des Landes in den Händen.
Polozk.[]
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Polozk, die Hauptstadt in dem gleichnamigen russischen Gouvernement, welches 1778 errichtet wurde, und aus den 1773 von Litthauen an Rußland gekommnen Landstücken besteht. Paul vereinigte im Jahr 1797 Polozk mit Mohilow unter dem Namen: weißrussisches Gouvernement, mit der Hauptstadt Witepsk. Nach den neuesten Anordnungen sind Mohilow und Witepsk wieder getrennt, und Polozk heißt nach seiner alten Ausdehnung das Gouvernement Witepsk. Es ist ein fruchtbares Land, und zählt über 300,000 Einwohner. Im Feldzuge von 1812 lieferte hier Wittgenstein mehrere blutige Treffen gegen die Franzosen unter Gouvion St. Cyr [xxx], in welchen besonders die Baiern viel litten. Die jetzige Kreisstadt Polozk an der Düna zählt etwa 900 Einwohner, wovon die größere Hälfte Juden sind. Es ist hier ein griechischer Erzbischof und das schönste Jesuitercollegium in Rußland.