Philippsburg.[]
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Philippsburg, kleine Stadt von 130 Häusern und ungefehr 800 Einwohnern, ehemals im Stift Speyer, im Oberrheinischen Kreise, wo der Fluß Salza oder Salzbach in den Rhein fällt. Vor diesem hieß sie Udenheim, und war nur ein Flecken; wurde aber von dem Bischof zu Speyer, Philipp Christoph von Sötern, zu Anfang des 30jährigen Kriegs befestigt und Philippsburg genennt. Die Stadt gehörte dem Stifte Speyer, aber das Besatzungsrecht und was demselben anhängig, stund dem gesammten Reiche zu. Dasselbe ward im Westphälischen Frieden 1648 an Frankreich, im Niemegischen aber 1679 und im Ryßwickischen 1697 an den Kaiser und das Reich überlassen. Sie war mit 7 Bastionen befestigt, hat viele Aussenwerke, und der morastige Boden dient sehr zu ihrer Befestigung. Die Festung ist in Verfall gerathen, und im J. 1772 von den Kreistruppen verlassen worden. Doch blieb noch kaiserl. Besatzung darinnen, bis zu Ende des J. 1782 da auch diese abzog, und Philippsburg darauf von bischöfl. Speyerischen Soldaten besezt wurde. Die Luft daselbst ist, wegen der Sümpfe, ungesund, auch das Wasser schlecht. Im lezten Krieg erlitt sie viel durch das Französ. Bombardement, vorzüglich im J. 1799; die meisten Häuser wurden vernichtet. 1802 kam sie mit dem Reste der Speyerischen Besitzungen auf dem rechten Rheinufer an Kurbaden, und ist nun eine offene Landstadt, wo nur 77 Häuser wieder errichtet sind, welche 790 Einwohner haben. Sie ist der Hauptort eines Amts in der Kurbadenischen Pfalzgrafschaft, Landvogtey Michelsberg.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.