Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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[Pedro de Alcántara Álvarez de Toledo y Salm-Salm (1768 - 1841), XIII duque del Infantado, IX duque de Pastrana, IX duque de Estremera, X duque de Francavilla y XII marqués de Távara.]

Biographien.[]

(1811) Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.

(1819) Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.


Herzog von Infantado.[]

[1]
Infantado, Herzog von, einer der vorzüglichsten Rathgeber des Prinzen Ferdinand von Spanien. Als die neue Constitution für Spanien zu Bayonne von der Junta festgesetzt wurde, war er Mitglied derselben, und unterzeichnete sie mit. Später ging er zu den Insurgenten über und war dann einer der Hauptchefs der Junta zu Sevilla. Sein Revenuen sollen jährlich gegen 2 Millionen betragen. Nach seinem Uebertritt ward vom Kaiser Napoleon der Befehl ertheilt, sein Vermögen, wo man es finde, zu confisziren; auch wurde er von der Amnestie ausgeschlossen.


Herzog von Infantado..[]

[2]
Infantado (Herzog von), Grand von Spanien der ersten Classe, ward unter den Augen seiner Mutter, einer Fürstin von Salm-Salm, in Frankreich erzogen. Im Kriege 1793 warb er in Catalonien ein Regiment auf seine Kosten. Der Prinz von Asturien schloß sich näher an ihn an, weil der Herzog sich von dem Günstling des Königs, Godoi, entfernt hielt. Dieser wirkte daher 1805 einen Befehl aus, nach welchem der Herzog Madrid verlassen mußte. Hierauf trat er 1807 mit dem Prinzen (s. d. A. Ferdinand VII.) in engere Verbindung, und ward von ihm zum Generalcapitän von Neu-Castilien bestimmt. Dies verwickelte ihn in den Prozeß vom Escurial, wo der Generalprocurator des Königs auf die Todesstrafe gegen den Herzog und Escoiquiz antrug, die man aber bei der Gesinnungen des Volks und bei der Verwendung des französischen Gesandten, Beauharnois, nicht auszusprechen wagte. Im Jahr 1808 begleitete der Herzog den König Ferdinand VII. nach Bayonne, wo er umsonst für die Erhaltung der Dynastie der Bourbons auf dem spanischen Throne thätig war. Er unterzeichnete zwar am 7. Juli 1808 die Constitution, welche Bonaparte in Bayonne für Spanien bestimmt hatte, und trat als Oberster in die Garden des Königs Joseph; allein bald legte er seine Stellen nieder, und foderte die Nation auf, die Waffen gegen Frankreich zu ergreifen, weshalb ihn Bonaparte den 12. Nov. 1808 als einen Verräther ächtete. Das folgende Jahr befehligte er ein spanisches Armeecorps, ward aber von Sebastiani zweimal geschlagen. Ungeachtet seiner Tapferkeit und patriotischen Gesinnungen, verlor er das Vertrauen der obersten Junta, die ihm das Commando nahm, ihn auch in der Folge nicht wieder anstellte. Er ging daher nach London, wo er, nachdem ihn die Cortes 1811 zum Präsidenten des Regentschaftsrathes von Spanien und Indien ernannt hatten, eine außerordentliche Sendung an den Prinz Regenten übernahm. Im Juni 1812 kam er nach Cadix zurück. Von hier begab er sich im J. 1813, als die Franzosen abgezogen waren, nach Madrid, mußte aber bald nachher, auf Befehl der Junta, diese Stadt verlassen, weil er zu den Häuptern derjenigen Partei gehörte, die man Serviles nannte. Allein Ferdinand VII. berief den Herzog zu sich, und ernannte ihn zum Präsidenten des Raths von Castilien.


Zeitungsnachrichten.[]

[1812]

Kadix, den 15ten Juny. [3]

Der Herzog von Infantado, Präsident der spanischen Regentschaft, ist am Bord der englischen Fregatte La Bachante gestern in diesem Hafen angekommen.


Quellen.[]

  1. Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
  2. Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
  3. Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 186. Sonnabend, den 3/15. August 1812.
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