Panorama der Stadt und der Gegend um Rom.[]
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Es muß einmal alles in Paris seyn, auch Rom hat sich hieher begeben, im Bilde wenigstens liegt es da, in der ganzen Pracht seiner Gebäude und stolzen Gärten. Ein runder dunkler Vorsaal, eine schmale Treppe, führen hinauf in die Zauberwelt, die den Blick ringsum einladet und fesselt. Ein südlicher Himmel liegt verbreitet über die Sieben-Gebirge rings umher. Die Aussicht ist vom Glockenthurm des Cäpitolinischen Berges genommen. Das alte Rom liegt hier dem neuern gegenüber, mit den Jahrtausenden, deren Gedanken auf ihm ruhen, und mit jedem Frühlingsgrün, das seinen schönen Fluren entblühet, ernster und heiliger wieder erwachen. Die reichen und stolzen Palläste der Medicis, und die herrliche Villa Borghese mit ihren waldigen Gärten, die Trajanische Säule, das Kolisäum, und das Forum; alles, was grosse Gedanken und Erinnerungen erweckt, liegt um uns her, unbeweglich und schweigend, aber in magischen Schriftzügen redend. Es wird einem wohl hier, unter dem Walten des unwiderstehlichen unbegreiflichen Reizes des Wunderbaren. Dies optische Wesen ist eine schöne und liebliche Kunst, ich wünschte sie weiterhin ausgebreitet, sie ist dem menschlichen Geist eine Freundin, die viel Verwandtes mit der Phantasie hat, und von dieser den zauberischen Reiz borgte, den nur sie über die irdischen Dinge verbreiten kann.
- H.
Vermischte Neuigkeiten, Anekdoten, Neuigkeiten.[]
Das vor einiger Zeit aufgestellte Panorama von London zieht viele Zuschauer herbei. Es ist von Presvot, demselben Künstler, dessen Zauberpinsel man das Panorama von Rom verdankt. Auch in diesem neuen Gemälde hat Presvot alle Talente seiner Kunst aufgeboten, um den Grad der Vollkommenheit zu erreichen, dessen diese Art Gemälde fähig ist. Eine der am besten ausgeführten Parthieen desselben ist die Luft. Das Dunkel der Gewitterwolken, das sich von der Westminsterabtei nach Sommersethouse ausstreckt, kontrastirt ausserordentlich schön mit dem reinen Himmel, der sich über der Paulskirche und der City wölbt. Die Themse mit der prächtigen Blackfriarsbridge macht hier noch einen größern Effekt, als die Tiber im Panorama von Rom. Der Wiederschein dieser Brücke mit ihren prächtigen Säulen und Pfeilern, und das zarte Bild der Uferhäuser, das der zitternde Wasserspiegel zurückwirft, ist dem Künstler vorzüglich gut gelungen. Oestlich ruht das Auge auf dem ungeheuern Mastenwald, der den Gesichtskreis begränzt; den südlichen Hintergrund bilden die Hügel von Kent und Surry. Der Rauch, der aus den Schornsteinen der Häuser aufsteigt, ist täuschend nachgebildet; die Abstufungen werden unmerklicher, je höher er steigt, und verschwinden endlich, ohne eine Gränze zu zeichnen, in den Luftraum. -- Das Gemälde ist in jeder Hinsicht vollkommen, und befriedigt die strengsten Forderungen des Kenners.