Ottenbeuren.[]
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Ottenbeuren, Ottobeuren, ehemalige Benediktinermannsabtey, im Marktflecken dieses Namens, in Schwaben, am Fluß Günz, zwischen Mindelheim und Memmingen, dessen Prälat ein unmittelbarer Reichsstand, aber kein Kreisstand war. Blos in Kriegszeiten, wenn der Kreis sein Triplum stellte, zahlte das Stift 6000 fl ohne übrigens an den gemachten Schulden xc. Theil zu nehmen. Das neu_rbauete Kloster mit einer wichtigen Bibliothek das von 1716 - 1725 zu Stande kam, und die neue Kirche, an der von 1737 - 66 gebauet wurde, sind überaus prächtige Gebäude. Das geschlossene Gebiet des Stifts von 3½ Quadratmeil. enthält 15 Pfarrdörfer, und gegen 11400 Bewohner. Der Marktflecken Ottobeuren allein hat 2,631 Seelen mit seinem Kirchspiele. Unter der Zahl der Einwohner sind aber auch die begriffen, welche das Stift in andern benachbarten Bezirken hatte. Die Einkünfte schäzte man auf 80,000 Gulden. Im J. 1802 erhielt Pfalzbayern dieses Reichsstift als Entschädigung, im folgenden Jahre wurde es aufgehoben. Zu einem Römermonat zahlt es 26 Gulden, zu einem Kammerziele 375 Gulden. Es ist jezt der Sitz eines Landgerichts und Rentamts, welches ausser den Stiftsgütern noch die Besitzungen der Stadt Memmingen umfaßt.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.