Osnabrück.[]
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Osnabrück, die Hauptstadt des gleichnamigen Fürstenthums, an der Hase, wird in die Alt- und Neustadt abgetheilt, die unter einem gemeinschaftlichen Rathe, welcher lutherisch ist, stehen. Die Stadt ist nach alter Art befestigt. Die Anzahl der Häuser, betrug 1,379, und die der Einwohner 5,923 nach der Zählung im J. 1772. Neuere Schätzungen sprechen aber der Stadt eine Bevölkerung von 8000 Seelen zu, welches mit der Häuserzahl in besserem Verhältnisse zu stehen scheint. In Policey- und Kirchensachen stund die Stadt nicht unter dem Bischofe, und hat auch ihr eigenes Consistorium. Uebrigens huldigte sie dem Bischofe. Das bischöfliche Schloß war schon ehemals ein Eigenthum des Hauses Braunschweig-Lüneburg Die Katholiken haben die Domkirche zu St. Peter und die Collegiatkirche zu St. Johannes. Die Lutheraner haben die Marien- und die Katharinenkirche und ein Gymnasium. In der Stadt ist ein Kloster der Predigermönche, ein Augustiner Nonnenklöster, Marienstättchen genannt, und eine Commenthurey des deutschen Ordens zu St. Georg. Es sind hier 4 Tabackfabriken, 1 Fayence- und 1 Hutfabrik. Eine Stunde von der Stadt ist die Ebersburg, wo ein mit vielen ausländischen Gewächsen versehener Garten ist
Zu Ende des 30jährigen Kriegs wurde Osnabrück berühmt durch die Friedensunterhandlungen, die zwischen der Krone Schweden und dem Kaiser, nebst den evangelischen und katholischen Reichsständen, daselbst geführt und im J. 1648 glücklich zu Stande gebracht wurden.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.