Orden der Westphälischen Krone.[]
Orden der Westphälischen Krone [1] (Ordre de la Couronne de Westphalie) wurde vom Könige Jerome am 25 Dec. 1809 gestiftet. Er besteht aus höchstens 10 Großkreuzen (Grands Commandeurs), von welchen drey Commanderieen haben, aus 30 Commandeurs und aus 300 Rittern. Das Ordenskreuz wird von den Großkreuzen an einem dunkelblauen gewässerten Bande von der rechten zur linken Seite getragen, die Commandeurs hängen es um den Hals, und die Ritter führen es im Knopfloche. Der König ist Großmeister, der Kronprinz erhält die große Dekoration durch die Geburt; übrigens dient er zur Belohnung von Militär- und Civilverdiensten. Die Großkreuze, welche keine Kommenden haben und die Commandeurs erhalten jährlich 2000, die Ritter aber 250 Franken. Die Ordensdekoration besteht aus einer goldenen Medaille, deren Rand eine Schlange bildet, welche sich in den Schwanz kneipt. Im obern Theile der Medaille befindet sich ein rechts gekehrter gekrönter Löwe und ein links springendes Pferd; im untern Theile zwischen zwey Lorbeer- und Eichenzweigen stehen wachsend ein Löw und ein Adler unter einer Krone vereinigt, der Adler hat in der rechten Klaue einen Scepter. Oben auf der Medaille ist eine blau emaillirte Schleife angebracht, mit der Ordensdievise: Charakter und Aufrichtigkeit. Auf der Schleife steht ein gekrönter Adler, in den Klauen den Blitz haltend, mit der Inschrift: Ich vereinige sie (je les unis). Die Großcommandeurs tragen auf der linken Brust einen Stern mit 6 Hauptstralen, die Mitte desselben enthält die Bilder des Ordenszeichens in Gold, umgeben mit einem blau emaillirten Kreise, in welchem sich die Innschrift befindet: Charakter und Aufrichtigkeit. Die Decorationen sollen im J. 1810. eine Umänderung erhalten haben, und nun dem Orden der Eisernen Krone gleichen. Zur Dotation des Ordens sind die Einkünfte der ehemalige Abtey Quedlinburg und die Propstey der Domkirche zu Magdeburg bestimmt. Aus ihren Einkünften werden die Pensionen gezogen und drey Großkommanderieen gebildet, welche jährlich wenigstens 6000 und höchstens 12,000 Franken tragen.
Zeitungsnachrichten.[]
- [1812]
Kassel, den 3ten Januar. [2]
Durch ein Dekret vom 30sten December haben Se. Majestät geruht, zu Rittern Ihres Ordens von der westphälischen Krone zu ernennen: die Herren, Graf von Oberg, Kammerherr; August Licamus, Kronschatzmeister; Major Humbert, erster Adjutanten Sr. Excellenz des Kriegsministers; Baron von Marenholz, Ehrenstallmeister; Baron von Bodenhausen, Kammerherr.
Kassel, den 24sten August. [3]Es ist eine zweyte Klasse von Rittern errichtet, welche die vierte Klasse der Mitglieder des Ordens von der westphälischen Krone ausmachen soll. Die Anzahl der Ritter zweyter Klasse ist auf 500 festgesetzt. Fortan kann man kein Mitglied der ersten Klasse werden, wenn man nicht Mitglied zweyter Klasse gewesen ist. Die Ritter zweyter Klasse tragen das Ordenszeichen von Silber, jedoch von derselben Form und Größe, wie die der Ritter erster Klasse. Die Pension soll 120 Franken jährlich betragen.
Vermischte Nachrichten. [4]Der westphälische Moniteur macht eine Liste von 61 neuen Rittern des westphälischen Kronenordens bekannt. Man findet darunter die Professoren zu Göttingen, Blumenbach, Crell und Eichhorn, Bauer zu Marburg, dann den Präsidenten des israelitischen Konsistorium, Jakobson, den ersten königlichen Leibarzt Zadig xc.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.
- ↑ Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 11. Freytag, den 12. Januar 1812.
- ↑ Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 209. Freytag, den 30. August /11. September 1812.
- ↑ Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 291 Mittewoch, den 4/15. December 1812.