Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Von Reisende.[]

Jean-Philippe Graffenauer.

[1807]

[1]

Eine große herrliche Allee führt, durch den Garten, nach dem neuen Palais, einem prächtigen Schlosse, das Friedrich der Große gleichfalls nach Beendigung des siebenjährigen Krieges erbaute. Im Erdgeschosse dieses Pallastes ist ein großer, wie ein Grotte eingerichteter Saal von sechs Tausend Fuß Flächen-Inhhalt, dessen gewölbte Wände mit Muschelschaalen und krystallirten Mineralien ausgelegt sind, von welchen die lebhaftesten und glänzendsten Farben ausströmen. Ueber diesem Saal befindet sich im ersten Stockwerk ein anderer von derselben Größe, der mit weißem und rothen schlesischen Marmor ausgelegt ist. Alle Zimmer dieses Pallastes sind prächtig meublirt; in einem derselben findet man die Vorhänge von Gold und Silberstoffen, die Friedrich von dem türkischen Kaiser zum Geschenk erhielt; in einem andern die Bildnisse aller gekrönten Häupter, die zur Zeit Friedrichs des Großen regierten.

Auf dem Rückwege vom neuen Palais zeigte man mir den Platz, wo alljährlich im September das große Herbst-Manöver gehalten ward. Dieß war die Schule, in welcher Friedrich seine besten Generale bildete.


Quellen.[]

  1. Meine Berufsreise durch Deutschland, Preußen und das Herzogthum Warschau, in den Jahren 1805, 1806, 1807 und 1808. Von J. P. Graffenauer, Doktor der Arzneygelahrtheit, vormaligem Arzte bey der großen französischen Armee, mehrerer gelehrten Gesellschaften Mitgliede. Chemnitz, bey Carl Maucke. 1811.
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