Neuburg.[]
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Neuburg, gutgebaute Hauptstadt, in dem Fürstenthum dieses Namens, an der Donau, war ehemals die Residenz der Neuburgischen Pfalzgrafen. Das Schloß derselben ist ansehnlich und hat besonders einen Saal von ausnehmender Größe und Höhe, der mit Porträten von Prinzen und Prinzessinen des pfälzischen Hauses geziert ist. Bey der Pfarrkirche zu St. Peter ist ein Chorstift von 6 Canonicis, mit Einschluß eines Dechants: und die Kirche hat ein wunderthätiges Marienbild, das Gnadenaug genannt. Die Hofkirche und die Maltheserkirche sind gut gebaut. Zu den öffentlichen Anstalten gehören das zweckmäsig eingerichtete Waisenhaus, das Hospital, das Collegium für adeliche Zöglinge und das Seminarium für Studierende. Das Lyceum ist aufgehoben. Die Stadt hat 2 Thore, das Donau- und Feldkircher Thor, genannt, und 4,384 Einwohner im Jahr 1794. Die ehemaligen Befestigungswerke sind meistens eingegangen. Gegen die obere Vorstadt ist sie mit einem Graben umgeben. In dieser Stadt hat die Landesdirektorium nebst dem Hofgerichte, die Landschaft, das Hauptmauth- und Salzamt und eine Forstinspektion, ihren Sitz. Manufakturen sind hier nicht zu finden; aber die Gegend ist schön, fruchtbar und gut angebaut. Mitten in der Donau, auf einer Insel, liegt ein landschaftliches Bräuhaus und eine Mahlmühl. Zwey Brücken, eine steinerne und eine hölzerne verbinden die beyden Ufer mit dieser Insel.
Zu dem Landgerichte und Rentamt Neuburg sind im Jahr 1804 noch die ehemaligen Aemter Burkheim, Reichertshofen und Räunertshofen gefügt worden.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.