Mühlhausen, eine ehemals mit den reformirten Schweizercantons im Bunde stehende freye Stadt im Sundgau, in einer angenehmen Ebene, an der Ill. Sie hat deutsche und französische Einwohner, die nebst dem Magistrate reformirter Religion sind, und über 9,000 Seelen ausmachten; im J. 1802 fanden sich aber nur 6,615 Einwohner. Die deutsche und französische Pfarrkirche, das Zeughaus, Rathhaus sind schöne Gebäude. Die Gegend ist sehr fruchtbar: der Deutsche- und Maltheserorden besaßan hier ehemals Commenthureyen. Sie war sonst eine freye Reichsstadt. Die Schweizer traten im J. 1799 diese Stadt an die Franzosen ab, welche sich ihrer schon früher bemächtigt hatten. Sie ist nun der Hauptort eines Cantons im Departement des Oberrheins, Bezirk Altkirch; und hat beträchtliche Ziz- Strumpf- Wollenzeug-Manufakturen, und gute Gerbereyen.
Quellen und Literatur.[]
- Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.