Mindelheim.[]
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Mindelheim, Herrschaft im Algow, in Schwaben, kam 1617 an Bayern, und wurde, als Kurfürst Maximilian zu Anfang des vorigen Jahrhunderts geächtet war, 1706 zu einem Reichsfürstenthum erhoben, womit der englische Herzog von Marlborough, zum Lohn für seine Siege auf dem Schellenberg und bey Höchstädt, belohnt wurde. Allein er behielt es nicht länger, als bis 1714, da gedachter Kurfürst, zufolge des Rastädt-Badischen Friedens, alle seine Länder wieder erhielt. Nach dem Tode Kurfürst Maximilian Josephs, 1778, machte Oesterreich darauf Anspruch, vermög einer dazu erlangten Anwartschaft; allein durch den Teschner Frieden kam diese Herrschaft wieder an Bayern. Die Anzahl der Einwohner des Landes beträgt ohne die Herrschaft Schwabeck 10,627 nach der Zählung im J. 1794. Sie giebt zu einem Römermonat 76 fl. und zu einem Kammerziel 115 Thlr. 3½ Kr. Die Stadt Mindelheim hat 1,951 Einwohner, und liegt in einer schönen Ebene am Flusse Mindel. Ihr Schloß liegt ausser der Stadt an dem St. Georgenberge. In der Pfarrkirche St. Stephani liegen einige Herzoge von Teck begraben. Sie ist gut gebaut und hat ein Gymnasium nebst mehrern Klöstern. Seit 1804 ist Mindelheim der Hauptort eines von den 4 Pfalzbayrischen Landes-Commissariats-Distrikten in Schwaben. Er umfaßt die Landgerichte: Mindelheim, Schwabmünchen, Buchloe, Kaufbeuren, Ottobeuren und Türkheim. -- Zu dem ehemaligen Landgerichte Mindelheim gehören nun noch die fürstlich Augsburgisch ehemaligen Aemter Pfaffenhausen und Apfeltrach.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.