Milch.[]
[1]
Aus der Nahrung, welche die Thiere zu sich nehmen, wird eine Milch bereitet, die in das Blut übergeht, das bei den weiblichen säugenden Thieren aus dem Blute in die Brüste tritt. Nach der verschiednen Natur der Thiere und ihrer Nahrung ist auch die Milch in ihren Eigenschaften und im Geschmacke verschieden. In unsern Gegenden benutzen wir die Milch der Kühe, Schaafe und Ziegen am meisten; seltner die Esels- und Pferdemilch.
Die Milch wird theils frisch gegessen, theils dient sie an Speisen und zu Backwerk; hauptsächlich wird in Städten viel zu Kaffee verbraucht. Dieses Absatzes wegen ist es für solche Landwirthe, die nahe an großen Städten wohnen, vortheilhafter, die Milch zu verkaufen, als Butter und Käse davon zu machen.
Die Milch scheidet sich von selbst in drei verschiedne Theile. Denn wann sie gemolken ist, setzt sich bald nachher auf der Oberfläche der fettere öligte Theil nämlich der Rahm (Sahne); schöpft man diesen ab, so trennt sich wiederum, durch das Sauerwerden, der schleimige von dem blos wäßrigen Theile, welches man das Gerinnen nennt. Man kann die freiwillige Scheidung dieser Theile auch durch einen Zusatz von Säuren, z. B. Essig, Weinstein, Citronensäure xc., und durch Hülfe der Wärme befördern.
Der öligte Theil gibt nun, unter weiterer zweckmäßiger Behandlung, die Butter; der schleimigte Theil den Käse, und der wäßrige, der nach dem Gerinnen der Milch von jenen beiden abgesondert ist, heißt Molken.
Quellen.[]
- ↑ Naturgeschichte und Technologie für Lehrer und Schulen und für Liebhaber dieser Wissenschaften von E. Ph. Funke. Braunschweig, in der Schulbuchhandlung 1802.