Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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A. M. J. Herman.[]

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Herman, (A. M. J.) gebohren zu St. Pol, ward noch sehr jung Substitut des Generaladvokaten vom obersten Rath von Artois. Er zeigte in diesem Posten seltene Talente, suchte gerne seine Partheyen zu vergleichen, und erwarb sich einen Ruf der Rechtlichkeit, die selbst die Revolution nicht änderte, so warm er sich auch für sie erklärte. Er ward anfangs Richter, darnach Präsident des Kriminalgerichts von Pas de Calais und endlich durch seinen Landsmann Robespierre nach Paris gerufen, zum Kommissär bey dem Civil und Polizeygericht, und sodann zum Ministern des Innern und der auswärtigen Angelegenheiten ernannt. Nachdem er Präsident des Revolutionsgerichts geworden war, vollzog er pünktlich alle Befehle der Ausschüße und hatte an einer großen Menge der politischen Urtheilsprüche seines Tribunals, namentlich an dem Prozesse der Königinn, Antheil. Doch gab er diesen Maaßregeln nie eignen Antrieb. Den 11. Thermidor wurde er als Mitschuldiger Robespierres arretirt und den 6. May 1795 durch die Mehrheit einer einzigen Stimme zum Tode verurtheilt. Seine Vertheidigung war sehr geschickt, und er hatte seine Verurtheilung bloß der Rache von Dantons Freunden zu verdanken, weil er dessen Todesurtheil ausgesprochen hatte. Er starb in seinem 36sten Jahre.


Quellen.[]

  1. Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
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