Marne.[]
[1]
Marne, beträchtlicher Fluß in Champagne, welcher bey Langres entspringt, und sich oberhalb Paris in die Seine ergießt. Zu Vitry le Francois fängt er an, schiffbar zu werden. Von ihm hat das Departement der Marne den Namen, welches einen Theil des ehemaligen Champagne und Brie ausmacht. Es wird in die 5 Arrondissements Rheims, St. Menehould, Vitry sur Marne, Chalons-sur-Marne und Epernay getheilt. Die Hauptstadt desselben ist Chalons. Auf 145 ge. Quadratmeilen enthielt es im J. 1802 310,493 Einwohner. Im J. 1803 zahlte dieses Departm. an direkten Auflagen 4,151,188 Franken. Es hat hinreichendes Getreid, Eisenwerke, mineralische Quellen, Schiefer- und Bausteine. Der große Reichthum des Landes besteht aber in den berühmten Champagnerweinen, von welchen die vorzüglichsten Sorten in den Bezirken von Rheims und Epernay, an und in der Nähe der Marne erzeugt werden. Man theilt sie in die weißen Weine oder vins de riviere, weil sie längst dem Flusse wachsen; und in die rothen oder vins de montagne, weil die auf den nördlicher liegenden Anhöhen zur Reife kommen. Die weissen werden im Lande mehr als die rothen Weine, und die Champagnerweine überhaupt von dem Ausländer noch mehr als von den Franzosen selbst geschäzt. Einen südlichern Theil von Champagne und Brie umfaßt das Departement der Haute Marne, welches auf 113 ge. Quadratmeilen 225,350 Seelen hatte. Die Hauptstadt ist Chaumont. Es wird in die 3 Arrondissements Vassy, Chaumont und Langres getheilt. An direkten Auflagen zahlte im J. 1803 dieses Departem. 2,315,762 Franken. Es ist fruchtbar an Getreide, Flachs und Wein; doch geben die vielen Eisengruben und Eisenwerke den Einwohnern die vorzüglichste Nahrung.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.