Von Bastille bis Waterloo. Wiki

Marie Christine von Lothringen.[]

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Marie Christine, (von Lothringen) Erzherzoginn von Oesterreich, Schwester der Königinn von Frankreich, Gemahlinn des Herzogs von Sachsen-Teschen, Gouvernantinn der Niederlande, war bey dem Aufstande der Brabanter, im November 1789 genöthigt, Brüssel mit ihrem Gemahle, dem Herzoge Albert, zu verlassen. Nach der Eroberung der Niederlande durch die Franzosen 1794 zog sie sich nach Wien zurück, wo sie 1801 gestorben ist. Einen Theil ihres großen Vermögens hat sie immer zu edlen Zwecken verwendet. Ihr Gemahl hat ihr ein vom berühmten Ritter Canova in Rom verfertigtes prächtiges Denkmal in der Augustinerkirche Wien setzen zu lassen.


Marie Christine von Lothringen..[]

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Marie Christine von Lothringen, Großherzoginn von Oesterreich, Schwester der Königinn von Frankreich Marie Antoinette [Gemahlinn Ludwigs XVI], vermählt an den Herzog von Sachsen-Teschen. Sie war Gouvernantinn der Niederlande, und wurde bei dem Aufstande der Brabanter, im November 1789 genöthigt, Brüssel mit ihrem Gemahl, dem Herzoge Albert, zu verlassen. Nach der Eroberung der Niederlande durch die Franzosen 1794 zog sie sich nach Wien zurück, wo sie 1801 starb. Sie war eine Wohlthäterinn der leidenden Menschheit, und verwendetet einen beträchtlichen Theil ihres großen Vermögens zu wohlthätigen Zwecken.


Genealogische Anzeigen.[]

1798.[]

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Gestorben.

Am 24sten Juinius, zu Wien, die Erzherzogin Christine Johanne Josephe Antonie Marie zu Oesterreich, Gemahlin des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen, im 57sten Jahre ihres Lebens.


Zeitungsnachrichten.[]

1793.[]

Wien, vom 13. Hornung. [4]

Die Erz-Herzogin Christine ist mit ihrem Gemahl, dem Herzog von Sachsen-Teschen hier angekommen, und in dem für sie zubereiteten Lobkowizischen Pallast abgestiegen. Die Erz-Herzogin hatte ihre beste Sachen, die sie aus Brüssel mitgenohmen, auf ein Schiff gegeben, welches aber am 21. Dec. auf der Fahrt nach Hamburg untergieng. Der Schaden, den die Erz-Herzogin dadurch erlitten, beträgt über eine Million Gulden.


Quellen.[]

  1. Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
  2. Allgemeines historisch-biographisch-literarisches Handwörterbuch aller merkwürdigen Personen, die in dem ersten Jahrzehend des neunzehenten Jahrhunderts gestorben sind. Von Samuel Baur, königl. Würtemb. Dekan und Pfarrer von Alpeck und Göttingen. Ulm, 1816. Im Verlag der Stettinischen Buchhandlung.
  3. Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und andern Sachen. Jahrgang 1798.
  4. Post- und Ordinari Schaffhauser Mittwochs-Zeitung. Vom 27. Hornung, 1793. Num. 17.