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Malmö.[]


Malmö,[1] holländ. Malmuyden, oder Ellenbogen, ansehnliche und wohlbefestigte Stadt mit 8000 Einwohnern in der südergothländischen Provinz Schonen, mit einer geräumigen Rhede und kleinem Hafen an der offenen See Man findet hier eine schwedische und eine deutsche Kirche, einen großen Marktplatz, wohlbebaute Gassen, eine Trivialschule, ein Waisenhaus, eine Landshauptmannschaft, und verschiedene Wollenfabriken; besonders sind die Handschule, die man die Schonischen nennet, und die Tobakfabrik, zu bemerken. Von Bartholomäi an wird in hiesigen Gegenden ein berühmter Heringsfang gehalten, und zu gleicher Zeit ist auch Jahrmarkt in Malmö. Die zum Andenken Königs Canut des Heiligen im eilften Jahrhundert hier gestiftete Knutsgilde hat besondere Ordnungen und Gebräuche, auch Glieder beyderley Geschlechts, aus hohem und niederm Stande. Auf Reichstagen hat diese Stadt, unter den andern die 5te Stelle.


Malmoe.[]


Malmoe, Malmö,[2] eine freundliche Stadt in Schonen (s. d. Art.) mit ohngefähr 6000 Einwohnern. Sie erwähnt die Geschichte schon im J. 1259. Sie war von ihrer Entstehung an ein Privateigenthum der königl. Familie. Erst unter Erich von Pommern wurde sie bedeutend. Unter Christian II. erhielt sie einen Skultus (ein Art von Statthalter), zugleich Oberrichter über alle Landstädtegerichte in Schonen. Sie war eine der ersten Städte, wo die lutherische Lehre öffentlich gepredigt und eingeführt wurde, und zwar 1527 durch Claus Tennenbinder. Im J. 1529 wurde ein luth. Gymnasium, und 1529 eine Buchdruckerei daselbst errichtet. Erst Gustav Adolph befreite sie von ihren Festungswerken, wodurch sie an Schönheit und Raum gewann. Er hatte die Absicht, sie zur Residenz zu machen. Sie hat seit 1807 ein Theater, seit 1806 eine Armenversorgungsanstalt, besitzt ein Hospital für 90 Kranke und eine Trivialschule. Die schönste Kirche daselbst ist die Peterskirche.


Quellen.[]

  1. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.
  2. Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
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